Willkommen im
Fotoalbum von
HERBERT WERNER |
26.3.2010 – 29.9.2010 Weitwanderung „Zu den Quellen der 1.
Wiener Hochquellwasserleitung“ (5
Wanderungen mit insgesamt 119,6 km bzw. 2 Autofahrten mit insgesamt 54 km) |
1. Etappe 26.3.2010
(21,8 km) Wien (Rosenhügel) – Perchtoldsdorf –
Mödling - Gumpoldskirchen Heuer
führt meine erste Weitwanderung entlang der 1. Wiener Hochquellwasserleitung
von Wien bis zu den Quellen im Gebiet des Schneebergs und der Rax, von wo seit 1873 qualitativ hochwertiges Trinkwasser
über eine rund 95 Kilometer lange Wasserleitung in die Stadt Wien geleitet
wird. Die
Wanderung beginnt bei dem im Jahr 1873 fertig gestellten und erstmals
gefluteten Wasserbehälter am Rosenhügel (Foto 1). Dieser
Wasserbehälter fasst rund 145 Millionen Liter Wasser, was aber trotz dieser
unvorstellbar hohen Zahl lediglich 40 % des täglichen
Durchschnittsverbrauches der Stadt Wien entspricht. Schon
nach weniger als einem Kilometer führt die Leitung über den
rund 197 Meter langen 1. Aquädukt und überquert damit die
Tullnertalgasse (2). Vorbei
an den ersten blühenden Sträuchern (3) führt die Wasserleitung weiter nach
Süden, wo sie in Mauer mittels des zweiten, 533 Meter langen Aquädukts die
Endresstraße überquert (4). Danach
geht es wieder aufwärts bis kurz nach der Rudolf Waisenhorngasse das mit 794
Metern längste
der drei auf Wiener Gebiet liegenden Aquädukte das Tal der Liesing quert: Während
in Wien das Begehen der Wasserleitungstrasse verboten ist, führt schon kurz
nach der Stadtgrenze ein Weg direkt auf der Trasse bis nach Perchtoldsdorf. Nach
der Durchquerung dieses Ortes verläuft die Wanderung wieder auf der
Wasserleitung nach Mödling (5). Am
Weg erinnert eine Schautafel an die legendäre Straßenbahnlinie 360, die bis
ins Jahr 1967 von Mauer bis nach Mödling geführt hat (6 und 7) und zahlreiche
Wiener am Wochenende zu den Heurigen südlich Wiens und zurück brachte. Oberhalb
der St. Othmar - Kirche von Mödling entfernt sich der Weg wieder von der
Trasse, um ins Tal zu führen und Mödling zu durchqueren. Die
spätgotische Kirche wurde, kaum dass sie im Jahre 1523 fertig gestellt war,
1529 von den Türken völlig zerstört und dabei auch fast die gesamte
Bevölkerung Mödlings getötet. Unmittelbar
neben der St. Othmar - Kirche befindet sich der Karner,
das älteste erhaltene Bauwerk Mödlings. Der Karner
wurde Ende des 12./Anfang des 13. Jahrhunderts errichtet (8). In
Mödling überquert die Wasserleitung mittels des 186 Meter langen 4. Aquädukts
den Mödlingbach. Vom
Tal zurück zur Wasserleitung geht es steil bergauf durch felsiges Gelände
(9), bis der Weg am südlichen Ende von Mödling an der HTL vorbei und zwischen
Weingärten rund um den Eichkogel in Richtung Thallern
verläuft. Bei
der Weingartenkapelle (10) quert die Wasserleitung den von Thallern in Richtung Anninger
führenden Kreuzweg. Hier
ist die Trasse der Wasserleitung stets an das Gelände angepasst und führt in
sanften Kurven fast eben bis zum Ziel der ersten Etappe, Gumpoldskirchen. |
Zur Vergrößerung bitte Foto
anklicken! Gesamtsteigung
400 m Gesamtgefälle
430 m (1)
Wasserbehälter am Rosenhügel (2) Aquädukt
über die Tullnertalgasse (3) Zarte
Knospen und erstes Grün (4) 2. Aquädukt in Mauer (5) Zwischen Perchtoldsdorf und Mödling (6) Erinnerung
an die Linie 360, die ... (7) … bis 1967
nach Mödling führte. (8) Der Karner (9) Steiler Aufstieg
(10)
Weingartenkapelle bei Thallern |
2. Etappe
9.4.2010 (22,8 km) Gumpoldskirchen – Baden – Bad Vöslau - Leobersdorf Die
zweite Etappe meiner Wanderung führt mich zunächst wieder vom Bahnhof durch
den Ort Gumpoldskirchen. Von
dieser Seite ist das 1559 fertig gestellte Rathaus mit seinem mächtigen Turm
(1) besonders auffällig. Vor dem Rathaus steht ein 5 Meter hoher Pranger, der
ebenfalls aus dieser Zeit stammt. Vor
der Pfarrkirche St. Michael hat ein mir unbekannter Künstler eine riesige
Reblaus verewigt (2), die gegen Ende des 19 Jahrhunderts die damals in
Österreich üblichen selbsttragenden Rebsorten befallen und fast vollständig
vernichtet hat. Nach Gumpoldskirchen führt der Weg entlang der Wasserleitung
durch Weingärten, vorbei an den ersten blühenden Bäumen und Sträuchern, nach
Baden, wo die Wasserleitung in einem Stollen durch den Kurpark (3) geführt
wird. Nach
dem Kurpark führt eine Brücke die Wasserleitung über die Andreas Hofer Straße
(4), um kurz danach über einen 788 Meter langen
Aquädukt (5 und 6) das Tal der Schwechat zu überqueren. Nachdem
nach der Talsohle wieder die Höhe der Wasserleitung erreicht wurde, führt der
Weg wieder durch Weingärten und durch Sooß nach Bad
Vöslau. Diesen
Ort durchquert die Wasserleitung wieder durch mehrere Stollen, wodurch die
möglichst leitungsnahe Wanderung erschwert wird. Herrschaftliche
Villen zeugen davon, dass dieser Ort schon zu Kaisers Zeiten ein beliebtes
Ziel des Wiener Adels, später auch des Geldadels war. Im
Kurpark hat man zu Gedenken an Kaiser Josef II., der 1773 den damaligen
Besitzer des Vöslauer Schlosses, Johann von Fries,
zum Reichsgrafen ernannte, eine lebensgroße Statue (7) errichtet. Bei Gainfarn kommt die Wasserleitung wieder an die Oberfläche
und kann bis zu deren Unterquerung der Südautobahn problemlos begangen
werden. Beim Ziel
der zweiten Etappe, bei Leobersdorf, überquert ein
relativ langer, aber nicht sehr hoher Aquädukt das Tal der Triesting (8). |
Zur
Vergrößerung bitte Foto anklicken! Gesamtsteigung
350 m Gesamtgefälle
300 m (1) Rathaus in Gumpoldskirchen (2)
Überdimensionierte Reblaus (3) Blick vom
Kurpark auf Baden (4) Aquädukt über
die Andreas-Hofer-Straße (5) Aquädukt
über die Schwechat (6) Aquädukt
über die Schwechat (7) Denkmal im
Kurpark (8) Aquädukt
über die Triesting |
3. Etappe
28.4.2010 (22,7 km) Leobersdorf – Bad Fischau - Saubersdorf Die 3.
Etappe beginnt wieder am Bahnhof Wittmannsdorf, von wo der Weg zunächst
entlang der Strasse parallel zur Autobahn nach Süden führt. Nach
ca. 1,5 km kann ich meinen Weg wieder direkt auf der Trasse fortsetzen. Der Weg
führt mich über 3 kleine Brücken nach Matzendorf (Foto 1) In
diesem Abschnitt gibt es zahlreiche Weinbergschnecken (2), manchmal kracht es
unter meinen Füßen. Weiter
führt mich die Trasse in die Gegend von Felixdorf, wo die Wasserleitung die Piesting überquert(3). Danach
ist für ca. 2 km die Wasserleitungstrasse nur an den Wartungshäuschen
erkennbar. Ich versuche dennoch, möglichst nahe der Trasse zu bleiben. Es
geht weglos zwischen Feldern und Schottergruben zur ehemaligen
Feuerwerksanstalt bei Wöllersdorf, wo jetzt die Cobra ihr Ausbildungslager hat. Endlich
führt die Wasserleitung wieder näher an den Fuß der bewaldeten Berge. Vorbei
an Weingärten, bei denen schon die ersten Triebe sichtbar werden (5), gelange
ich nach Bad Fischau – berühmt für sein Thermal-Bad
aus dem 19. Jahrhundert. Hier
gibt es zwei Becken ohne chemische Zusätze, in den sich das Wasser durch
einen natürlichen Zufluss alle 3 - 4 Stunden vollständig erneuert. Nach
Brunn an der Schneebergbahn dreht sich die Trasse der 1. Wiener
Hochquellwasserleitung wieder ins freie Gelände und führt wieder weitgehend
unsichtbar vorbei an der Hohen Wand (6) ins Steinfeld. Ziel
der 3. Etappe war Saubersdorf, wo in der Ferne die
weißen Gipfel des Schneebergs zu erkennen waren (7). |
Zur
Vergrößerung bitte Foto anklicken! Gesamtsteigung
220 m Gesamtgefälle
170 m (1) Trasse vor
Matzendorf (2)
Weinbergschnecke (3) Aquädukt
über die Piesting (4)
Wartungshäuschen als Wegweiser (5)
Weinrebenaustrieb (6) Blick zur
Hohen Wand (7) Bei Saubersdorf |
4. Etappe
7.5.2010 (21,8 km) Saubersdorf - Neunkirchen – Ternitz
– Stixenstein Mit Bahn
und Bus ging es zum Start der 4. Etappe nach Saubersdorf. Am
Holzweg(!) kam ich schon nach kurzer Zeit zur Trasse der Wasserleitung.
Jedoch konnte ich dieser nur ein kurzes Stück folgen, dann war sie nicht mehr
sichtbar. Ich
musste ca. 4 Kilometer auf einer Landesstrasse zurücklegen, unterbrochen von
wenigen kurzen Stellen, an denen die Trasse erkennbar und begehbar war. Bei Neusiedl am Steinfeld führte mein Weg am größten
Wasserspeicher Europas vorbei, der immerhin 600.000 Liter Wasser fasst. Vorbei
ging es an Schottergruben, bei denen es deutlich sichtbar wird, warum das
Steinfeld diesen Namen trägt (Foto 1). Bei
Neunkirchen war wieder keine Trasse erkennbar, hin und wieder war eines der
Wartungshäuschen zu sehen (2). Jetzt
führt die Wasserleitung wieder an den Fuß der Berge und durchquert Ternitz, wo der Sierningbach
(3) in die Schwarza mündet. Hier
führt ein weiterer Aquädukt (4) die 1. Wasserleitung
über den Sierningbach. In Ternitz gibt es auch den ersten großen Zubringer zur 1.
Wiener Hochquellwasserleitung, die zu der im Sierningtal
liegenden „Stixensteinquelle“ führt. Die Stixensteinquelle wurde 1865 durch die Gemeinde Wien vom
damaligen Besitzer, Graf Hoyos, gekauft. Später, im
Jahre 1937, erwarb die Gemeinde Wien auch die dazugehörenden Wälder und das
Schloss Stixenstein. Auch
an der Trasse dieses Zubringers sieht man immer wieder die bekannten
Wartungshäuschen, die die Gemeinde Wien in unregelmäßigen Abständen direkt
über der Leitung errichtet hat (5). Die
Zuleitung führt einige Kilometer taleinwärts und
der Weg geht zunächst unmittelbar neben der Leitung. Erst
ab Sieding ist die Trasse selbst nicht mehr
begehbar, ab hier führt ein schöner Wanderweg am gegenüberliegenden Bachufer
durch den Naturpark Sierningtal (7). Nach
einer Biegung des Sierningtales erhebt sich am
gegenüberliegenden Ufer auf einem markanten Felsvorsprung das Schloss Stixenstein (8). Dieses
Schloss, dessen Ursprünge bis in das 12. Jahrhundert zurückreichen, wurde im
16. Jahrhundert von der Familie Hoyos erworben und
instandgesetzt, Durch
einen Brand wurde das Schloss im Jahre 1802 vollkommen zerstört danach
sukzessive wieder aufgebaut. Nach
dem Kauf sanierte die Gemeinde Wien die alte Bausubstanz, zuletzt den am Fuß
des Felsens liegenden historischen Torbogen (9), durch den die Landesstrasse
führt. In
diesem Gebäude ist heute ein Forstamt der Gemeinde Wien untergebracht. Hier
wechselte mein Weg wieder auf die andere Talseite und führte mich entlang der
Landesstrasse zur Fassung der Stixensteinquelle
(10), dem Ziel der 4. Etappe. Leider
setzte hier ein heftiger Gewitterregen ein, weshalb ich den geplanten,
abschließenden Besuch des Schlosses nicht mehr durchführen konnte. Vielmehr
war ich froh, dass das Wirtshaus Hinterbrühl (kurz nach der Quelle) geöffnet war,
wo ich mich trocknen und auf den Bus, der mich zurück nach Ternitz brachte, warten konnte. |
Zur
Vergrößerung bitte Foto anklicken! Gesamtsteigung
280 m Gesamtgefälle
120 m (1)
Schottergrube bei Neusiedl am Steinfeld (2) Bei Neunkirchen (3) Sierningbach in Ternitz (4) Aquädukt
über den Sierningbach (5) Bei Ternitz (7) Wanderweg
in Sieding (8) Schloss Stixenstein (9) Torbogen (10) Die Stixensteinquelle |
5. Etappe 24.5.2010
(30,5 km) Ternitz – Gloggnitz
– Reichenau – Kaiserbrunn - Hirschwang Die
5. Etappe sollte die bisher längste werden, doch zunächst der Reihe nach. Die
Etappe begann am Bahnhof in Ternitz. Durch die
Stadt führte mich mein Weg wieder zur Abzweigung der Zuleitung der Quelle in Stixenstein. Ab
hier versuchte ich wieder, auf oder möglichst nahe der Trasse der
Wasserleitung zu gehen. Anfangs
glückte dies, die Trasse war begehbar (1), oder der Weg führte, wie bei
Putzmannsdorf, entlang der Trasse (2). Nachdem
mich die Trasse an Gloggnitz vorbei führte, wurde
das Tal enger und kurz nach Schlöglmühl war dann
auch schon die Rax am Horizont erkennbar (3). Hier
führt die Trasse neben der Bundesstrasse entlang durch Wiesen, auf denen schon
viele Blüten ihren zarten Duft versprühten. Dann
erreichte ich den Ort Payerbach, an dem ein imposantes Bauwerk das Tal der
Schwarza überspannt. Diesmal war es
aber kein Aquädukt der 1. Wiener Hochquellwasserleitung, sondern das Viadukt
der Südbahn, über das die erste Kehre der von Karl Ritter von Ghega erbauten Semmeringbahn führt (4). Kurz
nach Payerbach führte der Weg vorbei am Ort Reichenau an der Rax, einem verschlafenen Luftkurort, der am Ende des 19.,
bzw. am Beginn des 20. Jahrhundert neben dem Semmering das wichtigste
Erholungsziel für die betuchten Wiener Bürger war und sich dieses Flair zum
Teil bis heute erhalten hat. Unmittelbar
neben der Schwarza führt hier sowohl die Trasse der Wasserleitung, als auch
die Trasse der Schmalspurbahn (5), die vom Bahnhof Payerbach-Reichenau
nach Hirschwang führt. Während
diese Bahn früher vor allem für Industriezwecke verwendet wurde, dient sie
heute in den Sommermonaten als Touristenattraktion. In Hirschwang selbst ist die Schwarza aufgestaut und dient
als Energielieferant für die den Ort bestimmende Fabrik (6). Gleichzeitig
beginnt hier der alpine Teil des Wasserleitungsweges ins Höllental (7). Zunächst
führt der Steig entlang des nördlichen Ufers der Schwarza, muss sich den
Gegebenheiten des Geländes anpassen und so manche Steigung überwinden. Als
Belohnung für die kurzen Anstiege gibt es immer wieder schöne Ausblicke ins
Tal der Schwarza (8). Nach
einigen Talüberquerungen und einigen kurzen An- und
Abstiegen öffnet sich das enge Tal bei Kaiserbrunn, wo vor 137 Jahren die 1.
Wiener Hochquellwasserleitung ihren Anfang hatte. Ursprünglich
förderte die Kaiserbrunnquelle (9) rund 138.000
Kubikmeter Wasser aus dem Schneebergmassiv, welches von hier in 16 Stunden
nach Wien floss. Später wurden weitere Quellen am Fuße der Rax und der Schneealpe erschlossen, wodurch die
Fördermenge auf 220.000 Kubikmeter täglich erhöht werden konnte. Hier
in Kaiserbrunn befindet sich auch das
Wasserleitungsmuseum und das erste der mehr als 40 Wartungshäuschen (10), die
meinen Weg von Wien bisher hierher markierten. Daneben
gibt es auch einige Ausstellungsstücke, an denen man die Dimensionen der
Wasserleitung ermessen kann (11). Kaiserbrunn
war zwar das eigentliche Ziel der 5. Etappe, doch die mangelhafte
Busverbindung war für mich ein Grund, die Wanderung hier noch nicht zu
beenden, sondern die 4 Kilometer zurück zur Talstation der Seilbahn auf die Rax nach Hirschwang zu gehen. Dabei
konnte ich nochmals einige schöne Einblicke ins enge Tal der Schwarza (12)
auf den Speicherchip meiner Kamera bannen, was mich für den zusätzlichen
Aufwand mehr als entschädigte. |
Zur
Vergrößerung bitte Foto anklicken! Gesamtsteigung
938 m Gesamtgefälle
816 m (1) Trasse bei
Pottschach (2)
Wartungshäuschen bei Putzmannsdorf (3) Trasse bei
Schlöglmühl (4)
Südbahnbrücke in Payerbach (5)
Schmalspurbahn von Payerbach nach Hirschwang (6) Stauwerk
bei Hirschwang (7)
Steiganlage bei Hirschwang (8) Blick in
Tal der Schwarza (9) Die Kaiserbrunnquelle (10) Das
Wartungshäuschen Nr. 1 (11)
Ausstellungsstücke in Kaiserbrunn (12) Die
Schwarza |
6. Etappe 29.9.2010
(17 km mit dem Auto): Kaiserbrunn – Hinternaßwald
Da
der weitere Weg zu den Quellen der 1. Wiener Hochquellwasserleitung per pedes
an massiven An- und Rückreiseproblemen scheitert, lege ich den Rest des Weges
mit dem Auto zurück. Die
Fahrt beginnt bei der Hauptquelle der 1. Wiener Hochquellwasserleitung, in
Kaiserbrunn, deren Wasserförderung
schon wenige Jahre nach der Eröffnung für die Stadt Wien zu gering war. Deshalb
wurde nach vielen rechtlichen Schwierigkeiten und der zwischenzeitlichen
Einleitung von Wasser aus dem Fluss Schwarza (1), mit der Verlängerung der
Wasserleitung begonnen. Weiter
ging die Leitung durch das Große Höllental entlang der Schwarza bis zur
„Singerin“, wo die Fuchspassquelle
(2) gefasst und eingeleitet wurde. Hier
verlässt die Wasserleitung das Tal der Schwarza und folgt dem Naßbach nach
Naßwald (3). Hier
versperrt der „Saurüssel“ das Tal und die Wasserleitung wird wieder in einem
Stollen (4) geführt, während sich die Straße und der Bach zwischen (5) bzw.
durch die Felsen (6) ihren Weg bahnen. Ein
wenig später führt die Straße an der Albertquelle (7) vorbei und endet in
Hinternaßwald, wo es mehrere Wasserleitungsbauwerke gibt, so z.B. ein
Reservoir (8) und die Reisstalquelle (9). Hier endete
für viele Jahre die 1. Wiener Hochquellwasserleitung. Erst
viele Jahre nach der Errichtung der 2. Wiener Hochquellwasserleitung wurde im
Jahre 1965 mit dem Bau des fast 10 Kilometer langen Schneealpenstollens
begonnen, der das Wasser der „Sieben Quellen“ im Karlgraben an der Ostseite
der Schneealpe für die Wiener Wasserversorgung nutzbar machen sollte. |
Zur
Vergrößerung bitte Foto anklicken! (1) Die Schwarza
bei der „Singerin“ (2) Die
Fuchspassquelle (3) Naßwald (4) Stollen
durch den „Saurüssel“ (5) Straße
beim „Saurüssel“ (6) Straße und
Naßbach beim „Saurüssel“ |
7. Etappe
30.9.2010 (27 km mit dem Auto): Karlgraben - Pfannbauerquelle Am nächsten
Tag beginnt die 7. Etappe im Karlgraben (1), einem von Wanderern oft
gewählten Zugang zur Schneealpe. Hier
endet bei einem großen Wartungsgebäude der rund 10 km lange
Schneealpenstollen, durch den seit 1974 Wasser aus dem Karlgraben, vor allem
aus den „Sieben Quellen“ in die 1. Wiener Hochquellwasserleitung gelangt. Zum
Dank an das Gelingen der äußerst schwierigen Bauarbeiten errichtete die
Gemeinde Wien bei den „Sieben Quellen“ eine der heiligen Barbara gewidmete
Kapelle (3). In
unmittelbarer Nähe sind die „Sieben Quellen“ (4 + 5), deren enorme
Wasserschüttung (zwischen 150 und 2.000 Litern in der Sekunde) die Errichtung
des Stollens sinnvoll erscheinen ließ. Doch
sollte die 1. Wiener Hochquellwasserleitung noch weiter verlängert werden –
bis an die Ostseite des Hochschwabmassivs. Die Zeit, die man am
südlichen Abschnitt des Schneealpenstollens wegen Wassereinbrüchen nicht
arbeiten konnte, wurde noch im Jahre 1967 genutzt, um mit der Errichtung der
Pfannbauernquelle-Überleitung zu beginnen. Als die Arbeiten am
Schneealpenstollen wieder möglich waren, wurde der Vortrieb aber für viele
Jahre eingestellt. Weitergebaut wurde erst wieder
1986, um gemeinsam mit dem Lärchsteinstollen (2,6
Kilometer Länge) und dem Wetterinstollen (8,1 Kilometer
Länge) die Pfannbauernquelle (6 + 7) ebenfalls in die 1. Wiener
Hochquellenleitung einleiten zu können. Die Quellschüttung liegt
durchschnittlich etwas über 300 l/s. Erst seit dem Jahr 1989 stellt
diese Quelle den Beginn der 1. Wiener Hochquellenleitung dar. Aus wasserrechtlichen
Gründen muss das Wasser der Pfannbauernquelle in einer eigenen Rohrleitung
getrennt von jenem der Karlgrabenquelle durch den Schneealpenstollen geleitet
werden. Von der „Pfannbauernquelle“
bis zu den „Sieben Quellen“ befindet sich die einzige Stelle der beiden
Hochquellenleitungen, an der das Wasser gepumpt werden muss, weil nach der
„Pfannbauernquelle“ ein relativ starker Höhenanstieg zu überwinden ist. Seit Einleitung dieser Quelle
ist außer bei extremer Wasserknappheit und einem sehr hohen Wasserverbrauch die Versorgung
aller Bezirke ausschließlich mit Hochquellenwasser möglich. Hier endet meine Wanderung
bzw. Fahrt zu den Quellen der 1. Wiener Hochquellwasserleitung. Die Rückfahrt führt mich bei
sehr kühlen Temperaturen (8) zunächst nach Mariazell (9) und danach über den
Lahnsattel wieder ins Mürztal. Hier führt die ehemalige
Straße durch eine wildromantische Schlucht, vorbei
am Wasserfall „Zum toten Weib“, um den sich eine romantische Sage rankt. |
Zur
Vergrößerung bitte Foto anklicken! (1) Der Weg in
den Karlgraben (2)
Wartungsgebäude am südlichen Ende des Schneealpenstollens (3)
Barbarakapelle (4) Bei den
„Sieben Quellen“ (5) Eine der
„Sieben Quellen“ (8)
Thermometer bei der Pfannbauernquelle (9) Die
Basilika von Mariazell |
Kontakt: herbertwerner@aon.at |