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HERBERT WERNER

 

7.9.2009 – 12.9.2009    Wanderung nach Mariazell (insgesamt 121 km)

 

 

1. Etappe 7.9.2009 (21,4 km / 6:00 reine Gehzeit) Wien (Rodaun) – Mayerling

 

 

Bei herrlichem Sonnenschein begann unsere Wanderung um 7 Uhr 45 bei der Endstation der Straßenbahnlinie 60 in Rodaun (250 m).

 

Es beginnt mit dem ersten nennenswerten Anstieg, der uns über Stiegen und steile Wege zur Kammersteinerhütte (582 m) führt.

 

Von der Josefswarte haben wir einen herrlichen Blick über den endlos scheinenden Wienerwald und den noch vor uns liegenden Weg, der uns über die Seewiese, am Höllenstein vorbei zum Schloss Wildegg (464 m) führt.

 

Kurz danach passieren wir Sittendorf (370 m) unterqueren die Autobahn und gelangen durch die zum Friedhof (Grab von Mary Vetsera) führende Allee nach Heiligenkreuz (312 m).

 

Die dortige, im Jahre 1133 gegründete Zisterzienserabtei ist beeindruckend, sie ist die älteste Zisterzienserabtei der Welt, die seit ihrer Gründung ununterbrochen besteht.

 

Unter den zahlreiche Sehenswürdigkeiten fällt die barocke Dreifaltigkeitssäule durch ihren zentralen Standort besonders ins Auge.

 

Augenblicklich sind die Mönche mit ihrer CD mit Gregorianischen Chorälen „Chant – Music for Paradise“ in den Hitparaden vieler Länder.

 

Nach einer ausgiebigen Mittagspause und anschließender Kurzbesichtigung des Stiftes hatten wir nur noch einen kurzen Weg bis nach Mayerling (326 m).

 

Nach einer Besichtigung des Jagschlosses, das aufgrund der Tragödie um Kronprinz Rudolf und Mary Vetsera bis heute traurige Berühmtheit erlangt hat, waren wir froh, unsere müden Beine in der Frühstückspension Itzinger endlich in die Horizontale zu bringen.

 

Es erwarteten uns ja noch weitere 5 anstrengende Wandertage.

 

 

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2. Etappe 8.9.2009 (23,8 km / 7:20 reine Gehzeit ) Mayerling - Kaumberg

 

 

Nach einer erholsamen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück begannen wir um 8:00 früh die 2. Etappe unserer Wanderung nach Mariazell.

 

Unser Weg führte uns zunächst vorbei an Maria Raisenmarkt (371 m), von dort hinaus nach Holzschlag (590 m), wo sich der Weg nach Westen in Richtung Nöstach wendete.

 

Kurz vor Nöstach erblickten wir schon die Wallfahrtskirche von Hafnerberg (478 m), die erst im 18. Jahrhundert errichtet wurde, aber seither bei allen Wallfahrern ein Fixpunkt am Weg nach Mariazell ist.

 

 

Seit ihrer Renovierung strahlt die Kirche wieder in neuem Glanz, besonders sehenswert ist der Hochaltar, die Oratorien und die Kanzel, sowie das Kuppelfresko, welchens die Himmelfahrt Marias darstellt.

 

Danach führt uns der Weitwanderweg 06 über Berg und Tal. Wir passieren gepflegte Wälder, kommen an einer Gruppe Pferden vorbei, die im Schatten eines Baumes Schutz vor der Sonne suchen und steigen schließlich über den „gefährlichen“ Ganslsteig  nach Klein-Mariazell (432 m) ab.

 

Hier machen wir eine ausgiebige Rast um danach weiter Westen ins Tal des Coronabaches und schließlich ins Triestingtal zu gelangen.

 

Wir gehen die Triesting entlang, bis wir den Bahnhof Kaumberg erreichen.

 

Am Straßenrand überrascht uns ein Sonnenblumenfeld, auf der offenbar eine seltene Sorte fröhlicher Sonnenblumen angebaut wurden.

 

Jedenfalls erfreut diese Idee die nun schon ein wenig ermüdeten Wanderer, denn der Weg vom Bahnhof in den Ort zieht sich noch 2 Kilometer dahin.

 

Als wir um 17:15 endlich in Kaumberg (494 m) ankamen waren wir froh, uns in der Pension „Zum schwarzen Bären“ endlich ausrasten zu können.

 

Ein modernes Quartier samt genussvoller Dusche erweckte wieder unsere Lebensgeister und so träumten wir schon vom kommenden Tag, von dem wir annahmen, dass er auf Grund seiner Topographie der schwierigste der ganzen Tour wird.

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3. Etappe 9.9.2009 (16,2 km / 6:40 reine Gehzeit) Kaumberg - Unterberg

 

 

Erst um 8:30 starteten wir zur 3. Etappe – jene, in der wir die meisten Höhenmeter zu meistern hatten.

 

Vorbei an der aus dem 12. Jahrhundert stammenden gotischen Pfarrkirche ging unser Weg zunächst sanft ansteigend am Mayerhof vorbei, später wurde es aber steiler, bis wir die ebenfalls im 12. Jahrhundert erbaute Araburg (799 m) erreichten.

 

Vom Bergfried aus hatten wir einen herrlichen Rundblick, sowohl auf den schon hinter uns liegenden Anstieg, als auch auf den noch vor uns liegenden Weg auf das Kieneck und den Unterberg,

 

Die Sonne meinte es nicht nur mit uns gut, auch die Hauskatze der Araburg genoss sichtlich ihre warmen Strahlen.

 

Weiter ging der Weg sanft ansteigend entlang des Bergkammes, bis wir den Reingupf an seiner Ostflanke passierten. Dieser Abschnitt war ein wenig unangenehm zu gehen, denn der Pfad war zwar eben, aber ständig schräg geneigt.

 

Als wir diesen Abschnitt gemeistert hatten, wurde es noch unangenehmer, es ging nämlich sehr steil hinauf zum Kieneck (1106 m), wo wir unsere Mittagsrast machten.

 

Von hier aus sahen wir unser Ziel, den Unterberg ständig vor uns, der Weg war aber ein ständiges auf und ab, stets den Kamm entlang, vorbei am Bettelmannkreuz (952 m), Kirchwaldberg (1.067 m), bis wir endlich die ersten Skipisten des Unterbergs überquerten.

 

Ein letzter sanfter Anstieg brachte uns schließlich zu unserem heutigen Ziel, zur 1.187 Meter hoch gelegenen Unterberghütte.

 

Hier übernachteten wir am Lager, welches aber – weil winterfest –trocken und warm war.

 

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4. Etappe 10.9.2009 (14,0 km / 4:00 reine Gehzeit) Unterberg – Kalte Kuchl

 

 

Die 4. Etappe war von Haus aus als Erholungsetappe geplant, da wir nicht wussten, wie wir den schweren Aufstieg auf den Unterberg verkraften.

 

Zunächst warfen wir einen Blick in die unmittelbar neben der Unterberghütte liegenden Kapelle „Maria Einsiedeln“.

 

Es ging fast den ganzen Weg bergab, zunächst durch den Miragraben, dann den Rainbach entlang bis zu seiner Mündung in den Klausbach.

 

Nicht weit war es dann nach Rohr am Gebirge (683 m), wo wir in dem auf die Wanderer spezialisierten Hotel „Kaiser Franz Josef“ zur Mittagsrast einkehrten.

 

Da diese Gegend stark bewaldet ist, wird hier auch häufig gejagt – eines der Fenster der örtlichen Pfarrkirche ist dem heiligen Hubertus – dem Schutzpatron der Jäger - gewidmet.

 

Der weitere Weg führt uns durch Krumbach – wo wir das abgebildete Mühlrad sehen - über die Bodenwiese nach Kalte Kuchl (728 m), wo wir diesmal schon relativ früh unser Quartier beziehen.

 

In diesem, seit vielen Jahren besonders von Bikern gern besuchte Gasthof an der B21, verwöhnten wir unsere müden Körper mit einem warmen Bad und einem gepflegten Abendessen.

 

 

 

 

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5. Etappe 11.9.2009 (25,3 km / 6:10 reine Gehzeit) Kalte Kuchl - Gscheid

 

 

Erholt von unserer kurzen 4. Etappe nahmen wir um 8:00 die längste Strecke unserer Wanderung in Angriff.

 

Nach einem kurzen Anstieg kamen wir ins Tal der Werasöder Wiesen, dann zur Grünen Schwarza, ehe wir am Ufer der Dürren Schwarza – vorbei an schottischen Hochlandrindern und blassblauem Wiesenenzian - nach Hochreit (880 m) aufstiegen.

 

Ab hier ging es wieder bergab, bis wir um die Mittagszeit St. Aegyd am Neuwald (588 m) erreichten, wo wir uns im Landgasthof „Zum Blumentritt“ kulinarisch verwöhnen ließen.

 

Am Nachmittag lag dann noch der mühsame Anstieg nach Gscheid (950 m) vor uns.

 

Es ging zunächst bei leichter Steigung durch das Tal der Unrechttraisen hinauf bis ins Quellgebiet, wo es dann ziemlich steil wurde.

 

Kurz nachdem wir unser Ziel erreicht hatten, öffnete der Himmel seine Schleusen und es begann wolkenbruchartig zu schütten.

 

Wir aber saßen schon in der Wirtsstube uns sahen die später ankommenden Wanderer (eine Wallfahrergruppe aus dem Hartmann-Spital in Wien) triefend ins Lokal stolpern.

 

Leider wollten die weltlichen Schwestern nicht das Zimmer mit der geistlichen Schwester teilen, weshalb ich die Nacht im „Sommerlager“ verbringen musste.

 

Keinerlei Isolierung – entsprechend feuchtkalt waren die Stockbetten – doch nach 7 Stunden war auch diese Qual vorbei.

 

Ich lag unter so vielen Decken, dass ich das Ganze ohne Verkühlung überstand.

 

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6. Etappe 12.9.2009 (20,8 km / 4:50 reine Gehzeit) Gscheid - Mariazell

 

 

 

Der letzte Tag unserer Wanderung war ein wenig feucht. Wieder starteten wir um circa 8 Uhr, um zunächst das Gscheid zu überqueren.

 

Entlang der Landesstraße gingen wir ein kurzes Stück bergab, bis uns ein von zahlreichen Kugeln durchlöchertes Hinweisschild  den Weg in die Walster wies.

 

Über den Krumbachsattel (951 m) kamen wir ins Tal der Weißen Walster, wo wir bei der „Wuchtelwirtin“ einkehrten.

 

Heute war der erste Tag, an dem wir zahlreichen Wallfahrern auf ihrem Weg nach Mariazell begegneten, wurde ja an diesem Tag der Namenstag Marias gefeiert.

 

Gestärkt von den Wuchteln (bzw. Buchteln wie wir in Wien dazu sagen), kamen wir zum Hubertussee, in dem sich die umliegenden Berge und Wälder widerspiegelten.

 

Um nicht bis Mariazell auf der Landesstraße gehen zu müssen, zweigten wir kurz nach dem Morzindenkmal zum Habertheuersattel (1015 m) ab, um danach die Bürgeralpe an ihrer Ostseite entlang zu gehen.

 

Schließlich öffnete sich der Blick auf die Basilika von Mariazell – wir hatten unser Ziel (868 m) erreicht.

 

In der Basilika sahen wir zahlreiche Pilger wieder, denen wir auf der letzten Etappe begegneten – es wurde zu Ehren Marias eine Messe abgehalten.

 

        

 

Die Basilika wurde vor dem kürzlich erfolgten Besuch des Papstes renoviert und zeigt sich ihren Besuchern auf beeindruckende Art und Weise in neuem Glanz.

 

Zum Abschluss unserer sechstägigen Wanderung folgte dann noch die Heimreise mit der Mariazeller- und der Westbahn.

 

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Kontakt: herbertwerner@aon.at