Willkommen im Fotoalbum von

HERBERT WERNER

 

24. April 2009 – 20. November 2009    Weitwanderung „Rund ums Weinviertel“ (14 Etappen mit insgesamt 304 km)

 

 

1. Etappe 24.4.09 (22 km): Rittingergasse – Strasshof

 

Um 9:15 früh geht es los, zunächst zum Marchfeldkanal, diesen entlang in seiner Fließrichtung ostwärts, vorbei an Gerasdorf bis zur Einmündung des Kanals in den Rußbach bei Deutsch-Wagram.

 

 

Am Wegrand duftet es nach den herrlichen Blüten, während auf vielen Äckern schon der Raps ein gelbes Blütenmeer bildet. Daneben riesige Spargelfelder soweit das Auge reicht.

 

Auch die Biber sind schon wieder recht fleißig und fällen so manchen Baum.

 

  

 

Manche Brücken dienen dem Schwerverkehr bei der Autobahnbaustelle, andere wieder als Regenschutz für das Rettungsboot der Feuerwehr.

 

Dann und wann wartet in der Wiese ein den großen Ackerflächen entsprechender Schlauchwagen bis er wieder gebraucht wird.

 

Der Weg geht weiter durch den Ortsteil „Helmahof“, vorbei an einem stillgelegten Fabriksgelände, bei dem die Zeit schon sichtlich an den Überresten nagt, nach Strasshof.

 

    

 

Nach einem späten Mittagessen in der „Pizzeria Domani“ noch ein kurzes Stück zum Bahnhof Strasshof und mit der Schnellbahn zurück nach Wien.

 

Abschließend von der Station Siemensstrasse zurück in die Rittingergasse.

 

Ankunft um 16 Uhr 15.

 

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2. Etappe 29.4.2009 (21,4 km): Strasshof – Angern an der March

 

Abmarsch um 10 Uhr 30 in Strasshof. Zunächst durch’s Bartoschviertel, dann entlang der Bahn zu einem Fischteich.

 

 

Weiter durch einen Wald zum Kieslingviertel und kurz darauf in den Ortsteil Silberwald.

 

Wieder dem Bahndamm entlang bis nach Gänserndorf.

Am Ortsbeginn begrüßt mich zunächst ein neugieriges Pferd,  kurz darauf die Namenspatronin der Stadt, gefolgt von einer eigenwilligen Laternenpfahlkonstruktion vor der örtlichen Bauschlosserei.

 

Nach einer kurzen Rast in der Bäckerei Geier geht es entlang einer Landesstrasse nach Dörfles weiter.

 

 

Am Ortsende wieder eine kurze Rast am Ufer eines Teiches.

 

Dann weiter, an Tallesbrunn vorbei, dem Bahndamm entlang in Richtung Angern.

 

Kurz vor dem Ziel (Angern an der March) über die Bahngeleise südostwärts, kurz danach ostwärts bis zur March.

 

Dem Fluss entlang flussaufwärts und vorbei an der Fähre zwischen Österreich und der Slowakei (die Zollstationen sind nach der Erweiterung des Schengener Abkommens ab 21.12.2007 unbesetzt).

 

Schließlich durch Angern an der March bis zum Bahnhof. Interessant war  der unterschiedliche Renovierungsstatus der mehr als 100 Jahre alten Gebäude.

 

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3. Etappe 7.5.2009 (22,2 km): Angern an der March – Sierndorf an der March

 

Los geht’s um 9 Uhr 30 in Angern an der March. Der Weg führt mich wieder ans Ufer der March und an diesem entlang flussaufwärts nach Norden.

 

 

Manchmal geht der Weg direkt am Ufer, dann wieder etwas weiter weg, denn die March hat sehr viele Windungen und der Weg geht größtenteils am Damm entlang.

 

Nach circa 1 ½ Stunden ist Stillfried erreicht, wo man im örtlichen Museum zahlreiche Funde aus der Altsteinzeit bis ins Mittelalter bewundern könnte – jedoch ist es nur Samstag und Sonntag geöffnet.

 

Ich gehe durch den Ort hinauf zur Kirche, die zum Teil noch im romanischen Stil (12. – 13. Jhd.) errichtet wurde. Unmittelbar neben der Kirche gibt es Ausgrabungen, die schon auf die eine sehr frühe Besiedlung dieses Ortes schließen lassen.

 

Danach geht der Weg durch den Ort Grub, hinauf auf den Haspelberg und von dort wieder zurück zum Marchfelddamm.

 

Ab hier verläuft der Damm unmittelbar neben den Geleisen der Nordbahn, vorbei an Dürnkrut, bis ich bei km 17,5 die Abzweigung nach Jedenspeigen einschlage und den Damm wieder verlasse.

 

Jedenspeigen ging durch die Schlacht zwischen dem Böhmenkönig Ottokar II und dem Habsburger Rudolf I. (26.8.1278) in die Geschichte ein. Diese Schlacht gilt als die zweitgrößte Ritterschlacht der Geschichte. Sie endete mit dem Sieg des Habsburgers, Ottokar II. wurde auf der Flucht erschlagen.

 

Oberhalb von Jedenspeigen liegt auf einem Bergrücken inmitten von Weingärten die Papstkapelle, von der man einen schönen Blick auf die Marchauen genießen kann.

 

Nach einer kurzen Rast bei der Kapelle geht es schließlich über den Goldberg hinunter nach Sierndorf an der March, wo das Ziel der 3. Etappe erreicht ist.

 

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4. Etappe 22.5.2009 (19,8 km): Sierndorf an der March - Rabensburg

 

Sierndorf an der March ist der Ausgangspunkt der 4. Etappe meiner Wanderung rund um das Weinviertel.

 

 

Gleich nach dem Start beim Bahnhof geht es auf Feldwegen zu den Marchauen. Kaum in deren Nähe, quälen mich auch schon die lästigen Blutsauger – Gelsen so groß wie kleine Fliegen. Ich ändere meine Route geringfügig und schau, dass ich von der Au ein wenig Abstand gewinne. Nach ca. 3 km erreiche ich Drösing, ein verschlafenes Nest am Rand der Au.

 

Um mich duftet es nach Hollunder, der in voller Blüte steht. Auch Mohnblumen und Hundsrosen säumen meinen Weg. Auf den Feldern wächst das Korn und auch die Biber waren schon fleißig. An dieser Pappel hat sich aber ein Biber wohl übernommen und sich die Zähne ausgebissen.

 

Nach der Überquerung der Zaya kommt Hohenau in Sicht, Sitz einer großen Zuckerfabrik. Die ehemaligen Kühlbecken der Zuckerfabrik wurden zu einem Eldorado für viele Vogelarten, denn die Becken werden immer wieder geflutet, sodass hier ein ideales Gebiet für Störche, Reiher und zahlreiche andere Arten entstanden ist.

 

In den dichten Wiesen tummeln sich die Hasen und manchmal kann man auch ein Reh entdecken, die meisten sieht man aber erst auf der Flucht. Nur eines blickte mich neugierig an, als ich in circa 25 Meter an ihm vorbei ging.

 

Meinen ursprünglichen Plan, von Hohenau aus einen Abstecher zum Zusammenfluss von Thaya und March zu machen, habe ich aufgrund der Gelsen verworfen und mich mit einem Foto aus dem Internet begnügt:

 

 

Stattdessen wandere ich entlang der Thaya weiter nach Norden, bis mich mein Weg in den Ort Rabensburg führt. Einzige Sehenswürdigkeit dieses Ortes ist das Schloss, dessen ältesten Bauteile auf das 11. Jahrhundert zurückgehen.

 

 

 

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5. Etappe 5.6.2009 (18,9 km): Rabensburg - Katzelsdorf

 

Mit der 5. Etappe erfolgt ein neuerlicher Richtungswechsel in meiner Rundwanderung.

 

 

 

Zunächst verläuft die Etappe von Rabensburg am Schloss und am Bad vorbei durch die Auwiesen der Thaya weiter nach Norden, hauptsächlich auf der mit hüfthohem Gras bewachsenen Dammkrone, bis der Weg den Hamelbach überquert.

 

Hier ändert sich die Richtung und es geht westwärts nach Bernhardsthal, der nördöstlichsten Gemeinde Österreichs. Kurz vor Bernhardsthal liegt der 25 ha große künstliche angelegte „Landschaftsteich“, den die Nordostbahn auf einer Ziegelbrücke überquert.

Sie stammt aus dem Jahre 1839 und ist das älteste erhaltene Bahnbauwerk Österreichs. Karl Ritter von Ghega zeichnet für diesen einzigartigen Bau verantwortlich, der vor allem bei Eisenbahnliebhabern großen Stellenwert besitzt.

 

Vorbei an einigen Öl-Förderanlagen der OMV geht es nach Reintal, wo der hlg. Stephanus seine ein wenig zu groß geratene Hand verzweifelt zum Himmel streckt und die Gras- bzw. Heuwender auf ihren Einsatz warten.

 

 

                                                     

 

 

Durch Weingärten und vorbei an Mohnfeldern erreiche ich Katzelsdorf, das Ziel der 5. Etappe.

 

Beeindruckend die imposante Kirche mit ihrem 47 m hohen Turm, die im Jahr 2008, anlässlich ihres 100-jährigen Bestandsjubiläums, renoviert wurde.

 

 

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6. Etappe 12.6.2009 (20,2 km): Katzelsdorf - Falkenstein

 

Weiter westwärts geht es auf der 6. Etappe meiner Wanderung rund um das Weinviertel.

 

 

Bei kühlem, windigen, aber sonniger Witterung verlasse ich Katzelsdorf und gehe an Mohn- und Weizenfeldern vorbei nach Schrattenberg, einer Ortschaft, die heuer ihr 850jähriges Gründungsjubiläum feiert.

 

Dem Mühlbach entlang geht es leicht bergauf, vorbei an Weingärten in denen hin und wieder Marterln stehen, bei denen es schon vorkommen kann, dass eine weibliche Figur (Maria ?) nicht das Jesuskind, sondern einen (mit Wein gefüllten ?) Kelch hoch hält.

 

Auf der Anhöhe angekommen, gilt es den Tännauwald zu durchqueren. Überraschend ist dieser Wald mit einem 2,5 m hohen Zaun versehen, doch glücklicherweise gibt es beim Eingang eine Leiter, auf der ich den Zaun leicht übersteigen kann.

 

Etwas später wird mir klar, dass ich mich in einem Wildschweingehege befinde. Zu meinem Glück sind die Frischlinge schon groß und so komme ich unversehrt ans andere Ende des Waldes.

 

Hier erwartet mich natürlich wieder der schon erwähnte Zaun, doch zu meiner Überraschung befindet sich beim Tor keine Leiter, über die man das Gehege wieder verlassen kann.

 

Zurück zu gehen kam für mich aus mehreren Gründen nicht in Frage, so blieb mir nur der Weg über den Zaun.

 

Als ich kurz danach die B 7 überquerte, zog in unmittelbarer Nähe ein Gewitter vorbei, doch ich hatte Glück und konnte trockenen Fußes die Wanderung den Lüßgraben entlang fortsetzen.

 

In der Ferne war schon das Ziel dieser Etappe zu sehen, die Ruine Falkenstein, die auf der Spitze einer 415 Meter hohen Kalkklippe trohnt. Die Burg Falkenstein wurde schon Mitte des 11. Jhdts. von Lehensnehmern der Babenberger als Grenzfestung errichtet,

 

Kurz vor dem Ziel zogen neuerlich schwarze Wolken auf und diesmal hatte ich kein Glück, denn was Gewitter erwischte mich voll. Es dauerte aber nicht länger als 30 Minuten, und kurz nach seinem Ende schien auch schon wieder die Sonne.

 

Den Weg hinunter in den Ort Falkenstein säumten zahlreiche Skulpturen, unter anderem auch Sankt Urban. St. Urban gilt als der Weinheilige schlechthin, denn er soll als Wetterheiliger gegen Frost, Hagel, Blitz und andere Unwetter schützen. Vor allem die Reben und die Weinberge werden unter seine Obhut gestellt.

 

Aber auch moderne Kunst ist zu sehen, wie zum Beispiel die übergroße Darstellung einer Reblaus.

 

Den Aufstieg zur Burg und in die Kirche von Falkenstein habe ich aus Termingründen auf die nächste Etappe verschoben und so ging der Weg gleich hinunter in den Ort, um den Bus, der mich zurück nach Katzelsdorf bringen sollte, nicht zu versäumen.

 

 

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7. Etappe 2.7.2009 (20,2 km): Falkenstein – Laa an der Thaya

 

 

 

 

Heute führt mich mein Weg zunächst zu der eigenwilligen Pfarrkirche von Falkenstein, bei der ein wuchtiger spätromanischer Wehrturm im frühbarockem Stil erweitert wurde.

 

         

 

Vor dem Haupteingang der Kirche wacht die Heilige Rosalia, Beschützerin der Gemeinde vor der Pest, zu deren Füßen der Schädel eines Menschen die Vergänglichkeit symbolisiert.

 

Weiter geht’s hinauf zur Ruine Falkenstein, die vor fast 1000 Jahren in 415 Metern Seehöhe in einer die Umgebung beherrschenden Lage auf einer Kalkklippe angelegt wurde.

 

Danach ging der Weg durch den Hausleitner Wald, vorbei am Grübel- und am Seitzkreuz, entlang von Marillenplantagen, Blumen- und Weingärten, sowie Sonnenblumenfeldern nach Kirchstetten. Müde lagen die Kühe im Stroh, denn langsam wurde es heiß.

 

Das Schloss Kirchstetten wurde ursprünglich im 16. Jahrhundert als Wasserschloss errichtet und war Anfang des 20. Jahrhunderts im Besitz der Familie Suttner. Bertha von Suttner war immer wieder hier zu Gast und einige ihrer Werke entstanden in den weitläufigen Parkanlagen des Schlosses.

 

Danach verfiel das Schloss und es wurde erst vor wenigen Jahren mit seiner Renovierung begonnen – die noch nicht alle Nebengebäude erreicht hat.

 

Nach Kirchstetten führte der Weg entlang des Neudorfer Grabens bis zu einer aufgelassenen Bahnstrecke, bei der sich die Natur den Bahndamm schon zur Gänze zurückerobert hat.

 

Die Mittagshitze machte die letzten 5 Kilometer zu einer mühsamen Angelegenheit, da weit und breit kein Schatten die Hitze mildern half.

 

Doch dann kam das Ziel dieser Etappe in Sichtweite, Laa an der Thaya.  Obwohl der Stadtplatz auf den Beginn des 13. Jahrhunderts  zurückverfolgt werden kann, wurde das den Stadtplatz beherrschende Gebäude, das neue Rathaus erst 1899 fertig gestellt.

 

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8. Etappe 2.9.2009 (20,8 km): Laa an der Thaya – Seefeld

 

 

 

 

 

Nach der zwei Monate lang dauernden Sommerpause begann ich heute den zweiten Abschnitt meiner Wanderung „Rund um das Weinviertel“.

 

Von Laa an der Thaya ging es zunächst am Thayamühlbach entlang, der – entgegen der Thaya selbst – durch Laa hindurchführt und im Zuge der Regulierung der Thaya im Jahre 1830 angelegt wurde.

 

Nach rund 1,5 km erreichte ich das „Hanfthaler Frauenbild“, einer Marienkapelle, die 1847 mit dem restlichen, beim Bau der neuen Kirche des nahe gelegenen Ortes Hanfthal nicht benötigten Baumaterials, errichtet wurde.

 

Vier hoch aufragende, mehr als 100 Jahre alte Linden spenden der Kapelle und ihren Besuchern Schatten und geben der Kapelle einen imposanten Rahmen.

 

Kurz danach überquert der Thayamühlbach den rund 3 Meter tiefer liegenden Flusslauf der Pulkau auf einer Eisen- Betonbrückenkonstruktion, der im Volksmund das „Eiserne Bett“ genannt wird.

 

Entlang der Pulkau führt mich mein Weg nach Wulzeshofen, wo eine Gedenkstätte für die zahlreichen, nach dem Krieg aus Südmähren vertriebenen deutschsprachigen Bewohner der nahe gelegenen Gemeinde „Gross-Tajax“ angelegt wurde.

 

Leicht ansteigend führt mich der Weg zunächst auf den Schatzberg und von hier aus weiter westwärts entlang der österreich-tschechischen Grenze, bis endlich wieder die für das Weinviertel namens gebenden Weingärten beginnen.

 

Lautes Geklapper aus den in den Weingärten aufgestellten Windrädern sollen die Stare vertreiben, die sich kurz vor der Lese auch an den Weintrauben satt essen wollen.

 

Es handelt sich um die Weingärten der ein wenig entfernt gelegenen Gemeinde Zwingendorf, und in der Kellergasse reiht sich ein schöner Weinkeller an den anderen.

 

Auffallend sind in dieser Gegend auch noch die häufig anzutreffenden Gedenkkreuze, die zumeist im 19. Jahrhundert von ortsansässigen Bauern errichtet wurden.

 

Bei einer Rast am Zeißlkreuz konnte ich schon das Ziel der heutigen Etappe, das Schloss Seefeld, erkennen.

 

 

Vorher führte mich mein Weg aber noch durch die Kellergasse von Groß-Kadolz, wo auch das „Kulturzentrum Eselsmühle“ bunte Akzente setzt.

 

Am heutigen Ziel, Seefeld, angelangt, sticht vor allem das an dominanter Stelle anfangs des 18. Jahrhunderts gebaute Barockschloss ins Auge. Das Schloss, das 1992 komplett renoviert wurde, wird heute von Maximilian Hardegg und seiner Familie als privates Wohngebäude genutzt.

 

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9. Etappe 18.9.2009 (20,3 km): Seefeld - Retz

 

 

 

Die 9. Etappe führt mich an den nord-westlichsten Punkt der Wanderung „Rund um das Weinviertel“, nach Retz.

 

Am Weg zum Start der heutigen Etappe überrascht im Nachbarort von Seefeld, in Groß-Kadolz, ein Überbleibsel aus früheren Jahren, als es noch üblich war, ein Kino als „Tonkino“ zu bezeichnen, wohl über den Besuchern zu signalisieren, dass die Zeit der Stummfilme schon vorbei sei.

 

In Seefeld selbst überrascht das intensive Blau eines frisch renovierten Hauses am Hauptplatz. In einer Nebengasse blüht es prächtig in der gleichen Farbe.

 

Der Weg geht westwärts aus Seefeld langsam ansteigend auf die „Hausleiten“ zum Freiheitskreuz „Auf der Ebn“, von wo man einen herrlichen Ausblick ins Pulkautal genießen kann.

 

Danach geht es durch Weingärten, immer wieder erinnern Wegbezeichnungen auf die Romanfigur des Gendarmen Simon Polt, der in den Roman des Alfred Komarek in dieser Gegen für Recht und Ordnung sorgt.

 

Immer wieder wird der Weg von alten, aber schön renovierten Bildstöcken gesäumt, oftmals eine sogenannte „Urlaubergruppe“, ein Darstellungstypus der christlichen Kunst. Dargestellt wird der Abschied Jesu Christi von seiner Mutter vor der Kreuzigung.

 

Danach nähert sicher der Weg immer mehr der tschechischen Grenze, bis das kleine Grenzdorf „Klein-Haugsdorf“ erreicht wird.

 

Während hier früher lange LKW – Kolonnen auf die Grenzkontrolle warteten – sind heute die extra hiefür angelegten Parkplätze leer – der Verkehr fließt ungehindert durch die offene Grenzstation – kein Schranken und keine Wacheorgane hindern die Auto am Passieren der Grenze.

 

Danach führt der Weg weiter parallel zur Grenze westwärts, vorbei an vielerlei Früchten, die alle auf ihre Ernte warten.

 

         

 

Nach dem Passieren von Unterretzbach steigt der Weg sanft an, um nach dem Überqueren des Retzer Galgenberges den Blick auf das Ziel der heutigen Etappe, Retz, freizugeben.

 

 

 

 

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10. Etappe 1.10.2009 (25,7 km): Retz - Eggenburg

 

 

 

 

Mit der 10. Etappe ändert sich die Richtung meines Weges grundsätzlich und führt jetzt wieder nach Süden.

 

Gleich am Beginn des Weges liegt der 325 Meter hohe Gollitsch, eine felsige Erhebung, die die sie umgebenden Weinberge überragt und eine schöne Aussicht auf Retz bietet.

 

Am Südhang des Gollitsch liegt Obernalb, durch das mich mein Weg nach Obermarkersdorf und weiter nach Waitzendorf führt.

 

Links und rechts des Weges liegen Weingärten, in denen die Lese voll im Gange ist. Hier lesen die meisten Winzer noch mit der Hand und verzichten häufig auf die riesigen Lesemaschinen, die den Weinstöcken ziemlich zusetzen.

 

Nachdem ich den kleinen, in einer Talsenke versteckten Ort Leodagger führt der Weg weiter nach Pulkau, das schon von fern durch seine an prägnanter Stelle einer ehemaligen Burg stehenden Pfarrkirche St. Michael zu sehen ist.

 

In dieser Gegend wird schon seit dem 13. Jahrhundert Wein angebaut und der Ort erhielt schon früh (1308) das Marktrecht verliehen.

 

Ich verlasse Pulkau durch das Tal der Pulkau in westlicher Richtung, der Weg geht entlang eines kleinen Baches hinauf zur Bründlkapelle, die erstmals im 15. Jahrhundert erwähnt wird.

 

Dem Wasser der an dieser Stelle entspringenden Quelle wurden schon seit dem Jahr 1443 wundersame Heilungen zugesprochen, auch in der Pulkauer Pfarrchronik wurde ein Wunder dokumentiert, das sich im Jahre 1699 ereignet hat.

 

Durch Rafing geht es über Felder nach Kattau, der Maigner und der Latein Bach werden überquert, und nach weiteren 30 Minuten sieht man die ersten Häuser des heutigen Zieles, Eggenburg.

 

Eggenburg ist eine der wenigen Städte Österreichs mit einer erhaltenen Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert, weitere Sehenswürdigkeiten sind die erst vor kurzem renovierte Pfarrkirche (12. Jahrhundert) und der historische Hauptplatz, dessen Größe die frühere Bedeutung dieser Stadt erahnen lässt.

 

Die mittelalterliche Stadtmauer Der mächtige Kanzlerturm Pfarrkirche St. Stephan Historischer Hauptplatz

 

 

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11. Etappe 8.10.2009 (24,4 km): Eggenburg –Ziersdorf

 

 

 

 

Um 9 Uhr 15 parke ich mein Auto beim Bahnhof in Eggenburg und beginne die 11. Etappe meiner Wanderung „Rund um das Weinviertel“.

 

Spät, aber doch wird es im Wald endlich herbstlich, doch noch immer gibt es auf den Feldern und in den Gärten noch Pflanzen, die in kräftigen Farben blühen.

 

Zunächst durchquere ich den vor circa 130 Jahren angelegten Gemeindewald auf den Vitusberg und Galgenberg, um danach über Felder, die zumeist schon abgeerntet sind, Burgschleinitz zu erreichen.

 

Namensgebend für diesen Ort ist die schon im 11. Jahrhundert erstmals erwähnte Wasserburg, die aus dem 13. Jahrhundert stammende romanische Kirche.

 

    

 

Über dem Eingang der Kirche wacht der heilige Georg mit dem von ihm getöteten Drachen, und der alte Friedhof mit dem spätromanischen Karner ist voll geschichtsträchtiger Grabsteininschriften.

 

Weiter führt mein Weg nach Maissau, einen schon von weiten sichtbaren Ort am Fuße des Manhartsberges, der für seine Amethystvorkommen bekannt ist.

 

Aber auch dieser Ort wurde bereits im 12. Jahrhundert erstmals erwähnt (Schloss bzw. Kirche).

 

Während das alte Schloss im Jahre 1645 im Schwedenkrieg zerstört wurde, wurde die Kirch im Jahre 1767 durch einen Brand eingeäschert.

 

Beide Baudenkmäler wurden aber nach ihrer Zerstörung wieder neu errichtet bzw. aufwändig renoviert.

 

Von Maissau verläuft mein Weg parallel zur Bundesstrasse nach Ravelsbach, einen Markt, der ebenfalls schon im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wurde.

 

Die barocke Pfarrkirche wurde 1721 – 1726 nach Plänen von Jakob Prandtauer errichtet und gilt als Juwel ländlichen Barocks.

 

Durch die Weingärten führt mein Weg weiter, unterwegs erschrecke ich Rehe, die schleunigst das Weite suchen.

 

 

Interessant ist es auch, die alten Inschriften auf den am Wegrand stehenden Bildstöcken zu entziffern, was mir auf dieser Etappe leicht gemacht wurde, sind doch die meisten Inschriften fein säuberlich rekonstruiert worden.

 

Nach der Durchquerung von Großmeiseldorf geht es nochmals bergauf zur „Heulüsse“, an deren Hängen  hauptsächlich Wein angebaut wird.

 

Danach erreiche ich um ca. 15 Uhr mein heutiges Ziel, Ziersdorf.

 

 

 

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Stadtwappen von Eggenburg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

12. Etappe 21.10.2009 (23,4 km): Ziersdorf - Niederrußbach

 

 

 

Herbstlich kühl ist es heute um 9 Uhr 30, als ich die 12. Etappe meiner Wanderung in Angriff nehme.

 

Sie führt mich aus Ziersdorf heraus in südöstlicher Richtung zunächst nach Dippersdorf. Hier überquere ich die Schmida und gehe weiter nach Rohrbach.

 

Am Wegrand sehe ich einen langsam vor sich hin rostenden Steyr-Traktor, der viele Jahre seine Schuldigkeit getan hat, aber jetzt offenbar nicht mehr gebraucht wird.

 

Nach Rohrbach geht es bergauf, bis ich am Bergrücken zum „Roten Kreuz“ gelange. Hier suche ich einen schmalen Pfad, der ins Tal nach Unterthern führt, und finde ihn nach einigem suchen.

 

Weiter gehe ich nach Puch, vorbei an einigen Gänsen, die noch nicht ahnen, dass sie bald als Martinigansl auf den Festtagstischen landen werden.

 

Auf einer Forststraße führt mich mein Weg nun auf den Haberg (414 m) hinauf. Links und rechts des Weges dichter Wald, am Wegrand warten die Stämme 100-jähriger Baumriesen auf ihren Abtransport ins Sägewerk.

 

Bei der Huttererkapelle nahe dem Ort Wischathal legte ich eine Rast ein. Der Name deutet auf eine christliche Glaubensrichtung hin, die auch im Weinviertel eine geringe Ausbreitung hatte.

 

Weiter ging es durch dichten Wald nach Süden, endlich verdrängte die Sonne den Nebel und versetzte den Wald gleich in eine freundlichere Atmosphäre.

 

Kurz vor meinem Zielort Niederrussbach kam ich an einer Dreifaltigkeitssäule vorbei führte, die im Jahre 1838 errichtet wurde.

 

 

 

Unter der Darstellung von Gott Vater, Christus und des heiligen Geistes hat der Bildhauer auch die Flammen des Fegefeuers in den Stein gemeißelt.

 

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13. Etappe 28.10.2009 (23,1 km): Niederrußbach – Spillern

 

 

 

Ich nutze einen der letzten schönen Oktobertage, um die 13. und damit vorletzte Etappe meiner Wanderung „Rund um das Weinviertel“ zu absolvieren.

 

Um 9 Uhr 15 beginnt mein Weg in Niederrussbach, gemächlich geht es zwischen Weingärten nach Osten, bis der geplante Weg in einem kleinen Wald plötzlich unpassierbar wird.

 

Eine kleine Querfeldein-Improvisation durch Weingärten und Felder bringt mich auf einen Güterweg, der mich ohne Umweg nach Stranzendorf bringt.

 

Kurz vor Stranzendorf sehe ich auf einer Koppel eine Bisonherde, später beobachten mich aus der Ferne drei Rehe.

 

Danach führt der Weg an Ober- und Unterhautzental vorbei nach Sierndorf, dessen Schloss sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen lässt.

 

Kurz vor dem Grummethof, einem großen, gemauerten Stadl, in dem das Heu gelagert werden kann, raste ich beim Antoni-Marterl, welches ursprünglich bereits 1680 errichtet wurde und nach seiner Zerstörung im Jahre 1945 erst im Vorjahr wiedererrichtet wurde.

 

Weiter führt mich mein Weg an den nordöstlichen Stadtrand von Stockerau, wo eine rege Bautätigkeit herrscht. Einfamilienhäuser schießen hier wie Schwammerln nach einem Sommergewitter aus dem Boden.

 

Daneben gibt es aber noch landwirtschaftliche Betriebe, wie z.B. eine Pferdekoppel bei der neugierige Pferde mich auf meinem Weg begrüßen.

 

      

 

Vor dem Bahnhof Stockerau  beeindruckt mich die 167 Jahre alte Platane, deren Stamm einen Umfang von rund 8 Metern hat. Am Ortsende begegnet mit mich eine freundliche Figur, ein Gruß der dort ansässigen Schlosserei.

 

Nach der Überquerung der Bundesstrasse war es nur mehr ein kurzer Weg, bis um 15 Uhr das Ziel dieser Etappe, der Bahnhof von Spillern, erreicht ist.

 

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14. Etappe 20.11.2009 (21,5 km): Spillern – Wien

 

 

 

 

An einem spätherbstlich schönen Novembertag schließe ich meine Weitwanderung 2009 „Rund um das Weinviertel“ mit der 14. Etappe ab.

 

Mein Weg führt mich von Spillern zunächst nach Unterrohrbach, wo in der Kellergasse (kurz nach dem „Asperlkeller“) ein Überbleibsel vom Weinviertel-Festival 2004 der sich von ihrer schönsten Seite zeigenden Landschaft den passenden Rahmen gibt.

 

Danach dominiert die Burg Kreuzenstein meinen weiteren Weg. Rund 100 Höhenmeter höher als ihre Umgebung trohnt sie über dem Korneuburger Becken.

 

Über die neu errichtete Autobahnverbindung (S 1) von der A 22 zur A 5 hinweg geht mein Weg weiter über Korneuburg und Bisamberg nach Langenzersdorf.

 

Auf den Äckern sprießt bereits die Wintersaat und langsam nähere ich mich dem Ziel meiner Wanderung, Wien.

 

Der Kirchturm von Stammersdorf begrüßt mich aus der Ferne, hungrige Taubenschwärme fressen sich auf abgeernteten Maisfeldern mit den bei der Ernte verstreuten Maiskörnern satt.

 

Zuletzt erreiche ich wieder den Marchfeldkanal, an dem vor 7 Monaten meine Wanderung begonnen hat.

 

Mehr als 300 Kilometer liegen hinter mir, in dem in das Weinviertel umrundete und zahllose Eindrücke über diese schöne Landschaft sammeln konnte.

 

 

 

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Kontakt: herbertwerner@aon.at