Willkommen im Fotoalbum von

HERBERT WERNER

 

21.9.2011 – 28.4.2012   „Mühlviertler Mittellandweg WWW 150“

(8 Wanderungen mit insgesamt 146 km)

 

Der Mühlviertler Mittellandweg führt ungefähr in der Mitte zwischen dem Nordwaldkammweg im Norden und den Donau-Höhenweg im Süden von der Grenze zu Bayern im Westen bis zur niederösterreichischen Grenze im Osten durch das gesamte oberösterreichische Mühlviertel.

 

 

Aufgrund des Wegverlaufs werden sämtliche Bäche und Flüsse, die das Mühlviertel von Norden nach Süden durchfließen, vom WWW 150 gekreuzt, wodurch es während der Wanderung zu zahlreichen Auf- und Abstiegen und damit verbundenen Höhenmetern kommt.

 

 

1. Etappe 21.9.2011 (12,7 km) Oberkappel - Putzleinsdorf

 

 

Die Wanderung beginnt in Oberkappel an der Ranna, unmittelbar an der Staatsgrenze zu Deutschland.

 

Aufgrund der taggleichen Anreise starten wir erst um 11 Uhr 30 und haben die 1. Etappe aus diesem Grund kurz gehalten.

 

Sofort führt der Weg bergauf, vorbei an der Hubertuskapelle (1), von wo wir auch einen schönen Blick zurück nach Oberkappel (2) genießen können.

 

Nach wenigen Kilometern erreichen wir den Weiler Hutstein, wo die ersten Nebelschwaden über die zumeist schon abgeernteten und frisch gepflügten Felder ziehen (3).

 

 

                     (4) Selten sind Marterl aus Holz       (5) Häufig zu sehen: Bildstöcke aus Granit

 

Die zahlreichen, neben dem Weg stehenden Marterl sind nur selten aus Holz (4), sondern meistens aus Mühlviertler Granit gearbeitete Bildstöcke, die an 3 Seiten mit sakralen Darstellungen versehen sind  (5).

 

Nach weiteren 3 Kilometern erreichen wir den höchsten Punkt des Mühlviertler Mittellandweges, den 941 Meter hohen Ameisberg, der während unserer Wanderung bereits im dichten Nebel liegt (6).

 

Auf seinem Gipfel steht die, im Jahre 1903 auf Initiative des Mundartdichters und Pfarrers von Putzleinsdorf, Norbert Hanrieder, errichtete 24 Meter hohe Aussichtswarte (7), von der man an schönen Tagen einen weiten Rundblick auf den Böhmerwald, nach Bayern und in das Mühlviertel hat.

 

(8) Fernblick auf Putzleinsdorf

 

Der Weg führt weiter sanft abwärts gegen Osten, bis am Horizont das Ziel der 1. Etappe, Putzleinsdorf, auftaucht (8).

 

 (9) Wallfahrtskirche Maria Bründl     (10) Frühbarocker Hochaltar

 

Ehe der Weg den Ort erreicht, führt er noch an der 1712 errichteten Wallfahrtskirche „Maria Bründl“ vorbei, die sich in einem vorbildlich renovierten Zustand präsentiert (9 + 10).

 

Hier befindet sich eine Quelle, die seit dem 17. Jahrhundert für ihr heilendes Wasser bekannt ist. Bei einer Marienkapelle fließt das Wasser aus der Quellfassung und ist für jedermann frei zu entnehmen(11).

 

Das früher häufig besuchte Badehaus ist mittlerweile nicht mehr in Betrieb, einige Heiligenbilder auf den Mauern (12) zeugen aber noch immer von der früheren Beliebtheit dieses Ortes.

 

Kurz nach „Maria Bründl“ beginnt dann der Abstieg zur Marktgemeinde Putzleinsdorf (13), die schon 1236 erstmals urkundlich erwähnt wurde und auf deren breiten Marktplatz sich zahlreiche schöne, alte Bürgerhäuser befinden (14 + 15).

 

 

(14 + 15) Bürgerhäuser in Putzleinsdorf

 

Auf dem Marktplatz befindet sich außerdem ein Pranger aus dem Jahr 1589 (16) und der Dorfbrunnen (17).

 

Wir nehmen Quartier im Gasthaus Ranetbauer und werden dort von der Wirtin mit Speis’ und Trank versorgt.

 

Abends am Stammtisch führen wir mit der Wirtin und anderen Putzleinsdorfern ein interessantes Gespräch über bedeutende Mühlviertler(-innen) und andere aktuelle Themen.

 

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Gesamtsteigung  543 m

Gesamtgefälle 448 m

 

(1) Hubertuskapelle

 

 

(2) Oberkappel

 

 

(3) Nebelschwaden bei Hutstein

 

 

(6)  Am Ameisberg

 

 

(7) Aussichtswarte

 

 

(11) Marienkapelle mit Wasserentnahme

 

 

(12) Sakrale Bilder in Maria Bründl

 

 

(13) Putzleinsdorf

 

(16) Pranger

 

 

(17) Dorfbrunnen

 

 

 

2. Etappe 22.9.2011 (14,3 km) Putzleinsdorf - Neufelden

 

 

Am nächsten Tag wandern wir zurück nach Maria Bründl, um wieder auf den WWW 150 zu gelangen. Dabei fallen uns zwei Besonderheiten auf, mit denen wir im Mühlviertel nicht gerechnet haben.

 

Da ist zunächst einmal auf einen Bauplatz neben der Straße nach Streinesberg eine lebensgroße Buddha-Statue (1), die, wie im Internet recherchiert werden kann, im Mai 2008 bei einem kuriosen Autounfall fast zu Bruch gegangen wäre.

 

Damals stand die Statue auf einem Granitsteinblock in der Nähe der Straße, von der ein Autofahrer aus ungeklärter Ursache abgekommen und in diesen Granitsteinblock gerast ist. Das Auto hatte Totalschaden, der Lenker war verletzt, nur die Buddhastatue blieb unbeschädigt.

 

Damit ein derartiger Unfall nicht nochmals passieren kann, steht die Statue jetzt rund 50 Meter neben der Straße und ist durch eine Baumreihe vor den Blicken unaufmerksamer Autofahrer geschützt.

 

Kurz danach führt unser Weg an einem Weingarten vorbei (2), den der pensionierte Amtsleiter der Marktgemeinde vor einigen Jahren angelegt hat und in dem er jetzt einen großen Teil seiner Freizeit verbringt.

 

Kurz bevor unser Weg wieder in den Wald führt, werfen wir einen letzten Blick zurück nach Putzleinsdorf und es läßt sich schon erahnen, dass bald die Sonne rauskommt (3).

 

Wenig später hat die Sonne auch schon den Nebel durchdrungen und weist uns den Weg aus dem Wald am Bründlberg bei Holzreith (4).

 

Noch befinden wir uns in circa 600 Meter Seehöhe und wir können auf den unten im Tal herrschenden dichten Nebel hinunterschauen (5).

 

 (5) Nebel in den Tälern

 

Nachdem wir das Furthkreuz passieren, führt der WWW 150 auf einer Brücke über die Tannberger Landesstraße und kurz danach am Tannberghof vorbei.

 

Der Tannberghof ist der ehemalige Gutshof der Burg Tannberg und hat schöne Arkaden im Innenhof (6) und andere Renaissancebauelemente.

 

Neben allerlei größeren Tieren ist am Tannberghof auch eine Entendame mit einer großen Schar junger Enten beheimatet (7).

 

Die Ruine selbst ist vom WWW 150 aus nicht zu sehen, der steil ins Tal der Kleinen Mühl führt. 

 

Hoch über uns überquert die Mühltalbrücke das Tal (8) und auf der anderen Seite des Mühltals müssen wir wieder steil den Berg hinauf.

 

      

      (9) Marterl bei Altenfelden

 

Bei Altenfelden unterquert der Weg die Rohrbacher Bundesstrasse und führt weiter über Felder zu einem Wald, an dessen Rand ein schönes Marterl steht und die Wanderer zur Rast einlädt (9).

 

Durch diesen Wald geht es abwärts ins Tal der Großen Mühl, die an dieser Stelle aufgestaut wurde (10 + 11). Das Kraftwerk ist das erste Großkraftwerk Österreichs  und wurde bereits 1919-1924 errichtet. Dabei wurden einige Häuser und die Kirche von Langhalsen überflutet.

 

Hoch über dem Stausee liegt das Ziel der 2. Etappe, Neufelden, eine schon um 1200 gegründete Marktgemeinde, in dessen Ortskern sich zahlreiche, großteils noch aus dem 17. + 18. Jahrhundert stammende Bürgerhäuser erhalten haben.

 

So zum Beispiel das Haus Markt 30, dessen Steinportal mit der Jahreszahl 1573 versehen ist und eine bestens erhaltene spätbarocke Fassade mit einem geschwungenen Blendgiebel aufweist (12). In diesem Haus ist unser Quartier für diese Nacht, das Hotel Sammer, untergebracht.

 

Weitere herausragende Gebäude sind das Rathaus (13), das im Mittelalter als Salzniederlage  diente. Auch dieses Gebäude verfügt über einen mächtigen Blendgiebel und eine spätbarocke bis klassizistische Fassade.

 

    

(13) Das Rathaus in Neufelden                                                   

 

Ein drittes Beispiel ist der aus der Zeit um 1600 stammende Marktbrunnen mit zwei Wasser speienden Löwenköpfen und der den Heiligen Donatus darstellenden barocken Brunnenfigur (14).

 

Vom Balkon des Hotelzimmers haben wir dann einen schönen Ausblick auf die aufgestaute Große Mühl und den gegenüberliegenden Ortsteil Langhalsen (15).

 

Der Abend klang aus bei einem vorzüglichen Essen im Hotel Sammer – welches wir anderen Wanderern nur empfehlen können.

 

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Gesamtsteigung  403 m

Gesamtgefälle 484 m

 

 

(1) Die Putzleinsdorfer Buddhastatue

  

 

(2) Weingarten in Putzleinsdorf

 

  

(3) Putzleinsdorf

 

  

(4) Am Bründlberg bei Holzreith

 

  

(6) Tannberghof

 

 

                  (7) Entenfamilie am Tannberghof                         

 

 

 

(8) Mühltalbrücke bei Doppl                        

 

  

(10) Kraftwerk Neufelden

 

 

(11) Die aufgestaute Große Mühl

 

 

(12) Hotel Sammer in Neufelden

 

 

(14) Marktbrunnen in Neufelden

 

 

(15) Langhalsen (ohne Kirche)

 

 

 

3. Etappe 23.9.2011 (19,5 km) Neufelden – St. Johann am Wimberg

 

 

 

Am Beginn der 3. Etappe steigen wir wieder zur aufgestauten Großen Mühl hinunter, ohne in ihr die versunkene Kirche zu erblicken (1).

 

Nach circa 2 km geht nach links ein Weg zu der im Jahre 1850 errichteten Wallfahrtskapelle „Maria Pötsch“ (2). Hier soll im Jahre 1793 eine Bäuerin eine Kopie des im Wiener Stephansdom verehrten Gnadenbildes der „Madonna von Pötsch“ gefunden haben, was der Kapelle ihren Namen gab.

 

 (3) Zwei Kreuzwegstationen

 

Den Weg säumen die für das Mühlviertel typischen Kreuzwegstationen aus Granitquadern (3).

 

Kurz danach überqueren wir bei Pürnstein die Große Mühl und steigen steil zur Festung Pürnstein (4) hinauf.

 

Diese Rodungsburg aus dem 11. Jahrhundert war vom 15. bis zum 17. Jahrhundert eine der größten und wehrhaftesten Verwaltungsburgen im Mühlviertel und stand viele Jahrhunderte im Besitz des Stiftes Passau.

 

Der obere Teil der Burg wird in den letzten Jahren von der derzeitigen Besitzerin in vorbildlicher Weise renoviert.

 

Dann geht es weiter über die Hochfläche des Mühlviertels, wo häufig sakrale Darstellungen auf Wegkreuzen zu sehen sind.

 

So findet sich kurz nach Pürnstein ein Marterl mit der Darstellung von Johannes und Paulus, als Fürbitter gegen Blitz und Hagel (5).

 

Nun führt uns der WWW 150 auf einer südlichen Wegvariante ins Tal des Pesenbachs (6).

 

An diesen entlang gelangen wir an einigen alten Mühlen vorbei, die heute nicht mehr zu ihren ursprünglichen, sondern zu Wohnzwecken dienen.

 

 

(7) Pesenbach am Oberlauf                        (8) Rastplatz am Pesenbach

 

Nachdem wir die Schwarzmühle und die Steinmühle passiert haben, kommen wir am Oberlauf des Pesenbaches (7) an einem Rastplatz vorbei, an dem sogar eine Hängematte den müden Wanderer erfreut (8).

 

Es folgt ein letzter Anstieg, dann ist das Ziel der 3. Etappe, das 720 Meter hoch gelegene St. Johann am Wimberg, schon in Sichtweite (9).

 

Die Pfarrkirche wurde erstmals im Jahre 1147 geweiht, 1426 von den Hussiten zerstört und  ab dem Jahr 1441 wieder aufgebaut.

 

(10)    (11)     (12)

 

Im 18. Jahrhundert wurde sie barockisiert und erhielt ihr derzeitiges Aussehen (10 + 11 + 12).

 

In St. Johann am Wimberg haben wir beim Landhotel Keplingerwirt (13) ein ausgezeichnetes Quartier bezogen und stärkten uns mit Köstlichkeiten aus der Haubenküche.

 

 

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Gesamtsteigung  775 m

Gesamtgefälle  572 m

 

 

(1) Die aufgestaute Große Mühl

 

  

(2) Kapelle „Maria Pötsch“

  

 

(4) Die Festung Pürnstein

  

 

(5) Marterl

 

 

(6) Pesenbach am Unterlauf

 

  

(9) Anstieg nach St. Johann am Wimberg

 

 

 

(13) Keplingerwirt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4. Etappe 24.9.2011 (24,4 km) St. Johann am Wimberg – Reichenau im Mühlkreis

 

 

 

Am nächsten Tag hatten wir schon am frühen Morgen einen wolkenlosen Himmel, Sonnenschein und damit hervorragendes Wanderwetter.

 

Mit einem Blick zurück verabschieden wir uns von St. Johann am Wimberg (1) und wandern weiter am WWW 150 auf den 850 Meter hohen Hansberg, der im Winter als Schiberg dient.

 

Im kleinen Ort Schlag sehen wir ein mit Stroh gedecktes Haus (2), das der Besitzer unter Bedacht auf die alte Substanz renovierte.

 

Der Weg führt nun wieder abwärts, durch Wälder, in denen vereinzelt große, mit Moos überwachsene Granitblöcke zu sehen sind (3).

 

Bei der Schiefermühle überqueren wir die Kleine Rodl und steigen wieder den Berg hinan nach Waxenberg.

 

 (4) Ruine Waxenberg

 

In 808 Meter Seehöhe steht die Ruine Waxenberg (4) hoch über dem gleichnamigen Ort.

 

Die Burg wurde Ende des 13. Jahrhunderts erbaut und 1756 durch Blitzschlag in Schutt und Asche gelegt.

 

Am Ortsende von Waxenberg überraschte uns eine Reihe parkender Trabants (5), die sich hier schon zu dem am gleichen Tag stattfindenden Trabi-Treffen eingefunden hatten.

 

Einige Kilometer weiter führt unser Weg nach Oberneukirchen, vorbei an der spätgotischen Pfarrkirche aus dem 15. Jahrhundert, die um 1900 neugotisch erweitert wurde (6).

 

Unweit der Kirche befindet sich der „Büabl-Brunnen“, den ein Hirtenjunge ziert (7).

 

Nach einem kleinen Umweg führt der Weg wieder talwärts zur Großen Rodl, die wir beim Ort Zwettl an der Rodl erreichen.

 

Die 1264 gegründete Pfarrkirche (8) erstrahlt sein kurzem in neuem Glanz.

 

(8) Pfarrkiche in Zwettl       (9) Trachtenkapelle in Zwettl

 

Zum Zeitpunkt unserer Wanderung fand gerade eine Hochzeit statt, was den Aufzug der örtlichen Trachtenkapelle erklärt (9).

 

Nun steigt unser Weg wieder auf die Hochfläche des Mühlviertels, über Felder und durch Wälder, bis wir kurz vor unserem Ziel die Burg Reichenau (10) erreichen.

 

Es folgt ein kurzer Abstieg in den Ort, dessen Ortsbild von seiner Pfarrkirche dominiert wird (11).

 

 (11) Reichenau im Mühlkreis

 

Das zweischiffige, spätgotische Langhaus wurde ebenso wie der Chor und die alte Sakristei mit Beinhaus in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtet (12).

 

Hier warten wir auf den Bus, der uns wieder nach Linz bringt – denn damit ist der erste Teil unserer Wanderung auf dem Mühlviertler Mittellandweg beendet.

 

 

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Gesamtsteigung 805 m

Gesamtgefälle 860 m

 

 

(1) St. Johann am Wimberg

 

 

(2) Strohdach in Schlag

 

 

(3) Granitblock im Wald

 

 

(5) Trabi-Treffen in Waxenberg

 

 

(6) Pfarrkirchen Oberneukirchen

 

(7) Büabl-Brunnen

 

 

 

(10) Burg Reichenau

 

 

(12) Pfarrkirche in Reichenau

 

 

 

5. Etappe 25.4.2012 (14,7 km) Reichenau im Mühlkreis – Neumarkt im Mühlkreis

 

 

 

Im April 2012 setzten wir die im Vorjahr begonnene Wanderung entlang des WWW 150 („Mühlviertler Mittellandweg“) fort.

 

Aufgrund der taggleichen Anreise begannen wir die Wanderung erst um 11 Uhr 30 in Reichenau bei der spätgotischen Pfarrkirche (1).

 

Immer wieder sahen wir die typischen Mühlviertler „Steinbloß“ - Bauernhöfe, die aus großen Granitfeldsteinen erbaut und bei denen nur die Zwischenräume der Steine mit Kalk verputzt wurden (2). Kalk war zu dieser Zeit rar und teuer.

 

Insbesondere im Ort Stiftung wurden alle Höfe in vorbildlicher Weise renoviert und zeigen dem Wanderer ein einheitliches Bild der für das Mühlviertel typischen Bauweise (3).

 

Leider gibt es aber nicht nur positive Beispiele, auch im Mühlviertel sieht man vereinzelt desolate Reste ehemaliger Bauernhöfe (4).

 

Die Wanderung geht weiter ins Tal der Kleinen Gusen und trifft hier auf die Trasse der ehemaligen Pferdeeisenbahn von Linz nach Budweis (5).

 

Bei einem gut erhaltenen ehemaligen Bahnwärterhäuschen (6), zweigt unser Weg rechts ab und führt wieder bergauf zum Ziel der 5. Etappe, Neumarkt im Mühlkreis.

 

  

(5)                                                        (6)

 

Auch jetzt sehen wir entlang des Weges steinerne Marterl, hier eines, bei dem auch der Sockel der Säule mit sakralen Hinterglasbildern reich geschmückt ist (7).

 

 

        

 (8) Neumarkt im Mühlkreis     

 

 

Kurz danach erblicken wir schon das Ziel dieser Etappe, Neumarkt im Mühlkreis (8). Dieser Ort entstand bereits im 12. Jahrhundert, da hier am Neumarkter Berg für die Fuhrwerke wegen der großen Steigung Zusatzgespanne bereit gestellt werden mussten.

 

In der dem hlg. Jakobus geweihten Pfarrkirche gibt es zahlreiche schöne sakrale Kunstwerke, darunter auch der von einer Darstellung der Taufe Christi geschmückten Taufsteindeckel (9).

 

Nach einem sehr guten Abendessen beim Ochsenwirt nächtigten wir im Hotel Hackermüller nächst der Pfarrkirche.

 

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Gesamtsteigung 567 m

Gesamtgefälle 603 m

 

 

(1) Kirche in Reichenau

 

 

(2) Marterl und Bauernhof

  

(3) Ím Steinbloß-Stil erbaute Bauernhöfe in Stiftung

 

 

(4) Rest eines Bauernhofes

 

 

(7) Marterl bei Neumarkt        

 

9) Taufsteindeckel in der Pfarrkirche in Neumarkt

 

 

6. Etappe 26.4.2012 (24,8 km) Neumarkt im Mühlkreis - Bad Zell

 

 

Am Morgen der 6. Etappe meinte es das Wetter wieder gut mit uns. Es war noch erfrischend kühl und die Fernsicht zu den Alpen war beeindruckend (1).

 

Es wurde aber rasch wärmer, und so machten wir in Dingdorf schon die erste Rast, um uns bis auf das Kurzarmhemd auszuziehen.

 

Dabei genossen wir einen schönen Ausblick auf Kefermarkt (2).

 

Unser Weg führte uns wieder bei sorgfältig renovierten Anwesen vorbei (3) hinab ins Tal der Feldaist.

 

 (4) Die Feldaist

 

Danach ging es ein kurzes Stück entlang dieses Flusses, der sich hier durch idyllischen Auwald schlängelt (4).

 

Durch dieses Tal führt auch die Summerauer Bahn, welche die nur 40 Jahre in Betrieb stehende Pferdeeisenbahn ersetzte und seit damals Linz mit Budweis verbindet (5).

 

Am Wegrand sieht man häufig große Steinblöcke, in die ein Loch gebohrt wurde – wohl um in früheren Zeiten Wege mit Schranken zu versehen (6).

 

Und wieder führt der Weg bergan, um nach Überwindung des nächsten Bergrückens wieder ins Tal der Waldaist hinabzusteigen.

 

Schon von weitem sieht man die auf einem Felssockel stehende Burg Reichenstein (7), die auf eine bereits im 13. Jahrhundert errichtete mittelalterliche Burganlage zurückgeht.

 

Im 16. Jahrhundert wurde sie in ein prächtiges Renaissanceschloss umgebaut, was schließlich zum Reichensteiner Robotaufstand führte, bei dem der damalige Schlossherr erschossen wurde.

 

 Im 18. Jahrhundert wurde das Schloss verlassen und verfiel zusehend. Seit 1989 wird die Anlage sukzessive renoviert.

 

Im kleinen Ort Reichenstein befindet sich auch noch eine liebevoll renovierte 2-klassige Volksschule, deren geplante Schließung 1977 erfolgreich verhindert werden konnte (8).

 

Nach einem steilen Aufstieg gelangen wir wieder auf einen rund 300 Meter höher gelegenen Bergrücken, und wandern – bei schon hochsommerlichen Temperaturen – an mit blühenden Löwenzahn übersäten Wiesen (9) vorbei zum Ziel der längsten Etappe, Bad Zell (10).

 

Der Ort geht zurück auf das 11. Jahrhundert und wurde damals von Regensburger Mönchen gegründet. Aus diesem Grund befinden sich noch heute die Regensburger Schlüssel im Stadtwappen des Marktes.

 

Bad Zell ist bekannt für sein aus vier Quellen sprudelndes radonhaltiges Heilwasser, welches seit 1976 von rheumakranken Kurgästen zur Behandlung ihres Leidens genutzt werden kann.

 

Bedauerlich ist nur, dass sogar in diesem Kurort die Gastronomie im Argen liegt, da von ehemals neun Gastwirtschaften nur noch zwei offen halten.

 

Auch der ehemalige Gasthof Gschwandtner, in dem wir nächtigten, hat nur noch Fremdenzimmer und keinen Gastwirtschaftsbetrieb.

 

 

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Gesamtsteigung  734 m

Gesamtgefälle 845 m

 

(1) Fernblick zu den Alpen

 

(2) Kefermarkt

 

(3) Anwesen bei Kempfendorf

 

(5) Die Summerauer Bahn

  

(6) Steinblock mit Markierung

  

(7) Burg Reichenstein

 

 

(8) Volksschule Reichenstein

  

(9) Löwenzahn soweit das Auge reicht

  

(10) Bad Zell

 

 

7. Etappe 27.4.2012 (18,7 km) Bad Zell – Pabneukirchen

 

 

Am Morgen der 3. Etappe strahlte wieder die Sonne von einem wolkenlosen Himmel – es sollte noch ein wenig heißer werden.

 

Am Marktplatz von Bad Zell befindet sich der schön restaurierte Pranger (1).

 

Bei dem im Jahr 1574 erbauten Pranger handelt es sich um das einzige Prangermandl Oberösterreichs, das im Volksmund „Roland“ genannt wird.

 

In der ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert stammenden Pfarrkirche (2) befinden sich neben zahlreichen anderen Sehenswürdigkeiten auch ein sehenswerter figuraler Kreuzweg (3).

 

Nach Verlassen des Ortes geht es wieder einmal bergauf. Am Wegrand blühen Äpfel- und Birnbäume (4), deren Früchte im Herbst zum erfrischenden Most verarbeitet werden.

 

 (4)

 

Neben einem schönen Anwesen am Baumberg befindet sich in einer kleinen Kapelle eine Pietà (5).

 

Der Weg führt weiter nach Zellhof, wo neben einer Gastwirtschaft ein kleiner Wackelstein aufgebaut wurde (6).

 

  

(6) Wackelstein in Zellhof                    (7) Reste von Schloss Zellhof

 

Unmittelbar danach passieren wir die Überreste von Schloss Zellhof. Dieses Gebäude wurde bereits im 14. Jahrhundert gegründet.

 

Vom bedeutenden, einst schönen Schloss sind heute nur noch einige Gebäudeteile und Mauerreste erhalten (7).

 

Nach einem kurzen Abstieg erreicht der Weg bei der Raabmühle die Naarn (8).

 

Über Puchberg führt der Weg weiter zum Kienastberg, von wo man einen schönen Ausblick auf das gegenüberliegende St. Thomas am Blasenstein hat (9).

 

Mittags erreichen wir diesen Ort, an deren höchster Erhebung früher eine kleine Burg, seit dem 14. Jahrhundert aber eine Pfarrkirche steht (10).

 

 

(11 + 12) Gedenktafel und Mumie

 

Eine der Besonderheiten dieser Kirche ist eine in der Gruftkammer befindliche Mumie, die im Volksmund der „luftg’selchte Pfarrer“ genannt wird (11 + 12).

 

Beim anschließenden Abstieg durch den Thomingerwald, sehen wir riesige, im Wald verstreute Findlinge, die schon an das nahe Waldviertel erinnern (13).

 

 (14) Pabneukirchen

 

Vorbei an der Ruine Klingenberg geht es dann weiter, bis am Horizont unser nächstes Tagesziel, Pabneukirchen (14) auftaucht.

 

Schöne Figuren (15, 16 + 17) zieren Altar und Taufbecken, eine davon zeigt die praktische Verbundenheit mit der Forstwirtschaft, sie hält eine große Baumsäge.

 

           

(15, 16 + 17) Schöne Figuren in der Kirche von Pabneukirchen

 

 

In einem lauschigen Gastgarten ließen wir diese Etappe ausklingen (18).

 

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Gesamtsteigung  924 m

Gesamtgefälle 880 m

 

(1) Prangermandl in Bad Zell

 

(2) Pfarrkirche

 

(3) Kreuzwegstation

 

(5) Pieta

  

(8) Die Naarn bei der Raabmühle

  

(9) St. Thomas am Blasenstein

 

 

(10) Kirche von St. Thomas

 

(13) Findling im Thomingerwald

 

(18) Rast in Pabneukirchen

 

 

8. Etappe 28.4.2012 (17,2 km) Pabneukirchen – Waldhausen im Strudengau

 

 

Nachdem die heutigen Temperaturen laut Wetterbericht auf über 30 Grad ansteigen werden, haben wir schon sehr früh die letzte Etappe unserer Wanderung begonnen.

 

Entsprechend lange Schatten wirft die Sonne bei einem ersten Blick zurück auf Pabneukirchen (1).

 

Von Pabneukirchen ging es weiter nach Osten, bis wir über eine kleine Brücke den Gießenbach überquerten (2).

 

Ein kurzes Stück geht es an diesem Bach, der sich in engen Mäandern durch das Tal schlingt,  entlang (3).

 

Ein letztes Mal führt uns der Weg bergan zur 680 m hoch gelegenen Ortschaft Dimbach (4).

 

  

(4) Dimbach                                               (5) Fernblick zu den Alpen

 

Nochmals haben wir einen herrlichen Fernblick auf die schneebedeckten Berge der Alpen (5).

 

Während wir wandern, haben die Bauern auf ihren Feldern viel zu tun (6).

 

Kleine Rastplätze laden zu einer Pause ein (7), wir aber wollen weiter, solange es noch nicht allzu heiß ist.

 

Aufgrund unseres frühen Starts erreichen wir den für das Stift Waldhausen bekannten Ortsteil Schlossberg schon um die Mittagszeit.

 

Das bedeutendste Objekt ist das im Jahr 1147 gegründete Augustiner-Chorherren-Stift Waldhausen (8).

 

Dominant liegt die im 17. Jahrhundert vom Baumeister Carlo Canevale erbaute Stiftskirche im Zentrum der Anlage (9).

 

          

(10, 11 + 12) Das Innere der Stiftskirche Waldhausen

 

Besonders der im Jahre 1960 vollkommen restaurierte Innenraum der Kirche ist beeindruckend (10, 11 + 12).

 

Jetzt ist es nur noch ein kurzes, ebenes Stück, bis wir das Ziel des Mühlviertler Mittellandweges, Waldhausen, erreichen (13).

 

 (13) Waldhausen

 

Eine letzte Einkehr halten wir beim Schlüsselwirt, an dessen Stelle sich bereits im 15. Jahrhundert die Marktschmiede von Waldhausen befand.

 

Später erwarb das Gebäude ein Schlosser und aus diesem Grund erhielt das Wirtshaus den Namen „Schlüsselwirt“.

 

 

Mehr als 140 Kilometer haben wir von Oberkappel an der deutschen Grenze bis hierher nach Waldhausen nahe der niederösterreichischen Grenze zurückgelegt und damit das gesamte Mühlviertel von West nach Ost durchquert.

 

 

 

 

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Gesamtsteigung 681 m

Gesamtgefälle 775 m

 

 

(1) Pabneukirchen

 

 

(2) Über den Gießenbach

 

 

(3) Gießenbach

  

(6)

  

(7) Rastplatz am WWW 150

 

 

(8) Stift Waldhausen

 

 

(9) Stiftskirche Waldhausen

 

(14) Hauszeichen des Schlüsselwirts

 

 

 

 

 

 

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Kontakt: herbertwerner@aon.at