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Fotoalbum von
HERBERT WERNER |
21.9.2011 – 28.4.2012 „Mühlviertler Mittellandweg WWW 150“ (8
Wanderungen mit insgesamt 146 km) Der Mühlviertler Mittellandweg führt ungefähr in der Mitte
zwischen dem Nordwaldkammweg im Norden und den Donau-Höhenweg im Süden von
der Grenze zu Bayern im Westen bis zur niederösterreichischen Grenze im Osten
durch das gesamte oberösterreichische Mühlviertel.
Aufgrund des Wegverlaufs werden sämtliche Bäche und Flüsse, die
das Mühlviertel von Norden nach Süden durchfließen, vom WWW 150 gekreuzt,
wodurch es während der Wanderung zu zahlreichen Auf- und Abstiegen und damit
verbundenen Höhenmetern kommt. |
1. Etappe
21.9.2011 (12,7 km) Oberkappel - Putzleinsdorf Die Wanderung beginnt in Oberkappel an der Ranna, unmittelbar an
der Staatsgrenze zu Deutschland. Aufgrund der taggleichen Anreise starten wir erst um 11 Uhr 30
und haben die 1. Etappe aus diesem Grund kurz gehalten. Sofort führt der Weg bergauf, vorbei an der Hubertuskapelle (1),
von wo wir auch einen schönen Blick zurück nach Oberkappel (2) genießen
können. Nach wenigen Kilometern erreichen wir den Weiler Hutstein, wo die
ersten Nebelschwaden über die zumeist schon abgeernteten und frisch
gepflügten Felder ziehen (3). (4) Selten sind Marterl
aus Holz (5) Häufig zu sehen: Bildstöcke
aus Granit Die zahlreichen, neben dem Weg stehenden Marterl sind nur selten
aus Holz (4), sondern meistens aus Mühlviertler Granit gearbeitete
Bildstöcke, die an 3 Seiten mit sakralen Darstellungen versehen sind (5). Nach weiteren 3 Kilometern erreichen wir den höchsten Punkt des
Mühlviertler Mittellandweges, den 941 Meter hohen Ameisberg, der während unserer Wanderung
bereits im dichten Nebel liegt (6). Auf seinem Gipfel steht die, im Jahre 1903 auf Initiative des
Mundartdichters und Pfarrers von Putzleinsdorf, Norbert Hanrieder, errichtete
24 Meter hohe Aussichtswarte (7), von der man an schönen Tagen einen weiten
Rundblick auf den Böhmerwald, nach Bayern und in das Mühlviertel hat. (8) Fernblick
auf Putzleinsdorf Der Weg führt weiter sanft abwärts gegen Osten, bis am Horizont
das Ziel der 1. Etappe, Putzleinsdorf, auftaucht (8). (9) Wallfahrtskirche Maria Bründl (10) Frühbarocker Hochaltar Ehe der Weg den Ort erreicht, führt er noch an der 1712
errichteten Wallfahrtskirche „Maria Bründl“ vorbei, die sich in einem
vorbildlich renovierten Zustand präsentiert (9 + 10). Hier befindet sich eine Quelle, die seit dem 17. Jahrhundert für
ihr heilendes Wasser bekannt ist. Bei einer Marienkapelle fließt das Wasser
aus der Quellfassung und ist für jedermann frei zu entnehmen(11). Das früher häufig besuchte Badehaus ist mittlerweile nicht mehr
in Betrieb, einige Heiligenbilder auf den Mauern (12) zeugen aber noch immer
von der früheren Beliebtheit dieses Ortes. Kurz nach „Maria Bründl“ beginnt dann der Abstieg zur
Marktgemeinde Putzleinsdorf (13), die schon 1236 erstmals urkundlich erwähnt
wurde und auf deren breiten Marktplatz sich zahlreiche schöne, alte
Bürgerhäuser befinden (14 + 15). (14 + 15)
Bürgerhäuser in Putzleinsdorf Auf dem Marktplatz befindet sich außerdem ein Pranger aus dem
Jahr 1589 (16) und der Dorfbrunnen (17). Wir nehmen Quartier im Gasthaus Ranetbauer und werden dort von
der Wirtin mit Speis’ und Trank versorgt. Abends am Stammtisch führen wir mit der Wirtin und anderen
Putzleinsdorfern ein interessantes Gespräch über bedeutende
Mühlviertler(-innen) und andere aktuelle Themen. |
Zur
Vergrößerung bitte Foto anklicken! Gesamtsteigung 543 m Gesamtgefälle
448 m (1)
Hubertuskapelle (2) Oberkappel (3)
Nebelschwaden bei Hutstein (6) Am Ameisberg (7) Aussichtswarte (11)
Marienkapelle mit Wasserentnahme (12) Sakrale
Bilder in Maria Bründl (13) Putzleinsdorf
(16) Pranger (17)
Dorfbrunnen |
2. Etappe
22.9.2011 (14,3 km) Putzleinsdorf - Neufelden Am nächsten Tag wandern wir zurück nach Maria Bründl, um wieder
auf den WWW 150 zu gelangen. Dabei fallen uns zwei Besonderheiten auf, mit
denen wir im Mühlviertel nicht gerechnet haben. Da ist zunächst einmal auf einen Bauplatz neben der Straße nach
Streinesberg eine lebensgroße Buddha-Statue (1), die, wie im Internet
recherchiert werden kann, im Mai 2008 bei einem kuriosen Autounfall fast zu
Bruch gegangen wäre. Damals stand die Statue auf einem Granitsteinblock in der Nähe
der Straße, von der ein Autofahrer aus ungeklärter Ursache abgekommen und in
diesen Granitsteinblock gerast ist. Das Auto hatte Totalschaden, der Lenker
war verletzt, nur die Buddhastatue blieb unbeschädigt. Damit ein derartiger Unfall nicht nochmals passieren kann, steht
die Statue jetzt rund 50 Meter neben der Straße und ist durch eine Baumreihe
vor den Blicken unaufmerksamer Autofahrer geschützt. Kurz danach führt unser Weg an einem Weingarten vorbei (2), den
der pensionierte Amtsleiter der Marktgemeinde vor einigen Jahren angelegt hat
und in dem er jetzt einen großen Teil seiner Freizeit verbringt. Kurz bevor unser Weg wieder in den Wald führt, werfen wir einen
letzten Blick zurück nach Putzleinsdorf und es läßt sich schon erahnen, dass
bald die Sonne rauskommt (3). Wenig später hat die Sonne auch schon den Nebel durchdrungen und
weist uns den Weg aus dem Wald am Bründlberg bei Holzreith (4). Noch befinden wir uns in circa 600 Meter Seehöhe und wir können
auf den unten im Tal herrschenden dichten Nebel hinunterschauen (5). Nachdem wir das Furthkreuz passieren, führt der WWW 150 auf einer
Brücke über die Tannberger Landesstraße und kurz danach am Tannberghof
vorbei. Der Tannberghof ist der ehemalige Gutshof der Burg Tannberg und
hat schöne Arkaden im Innenhof (6) und andere Renaissancebauelemente. Neben allerlei größeren Tieren ist am Tannberghof auch eine
Entendame mit einer großen Schar junger Enten beheimatet (7). Die Ruine selbst ist vom WWW 150 aus nicht zu sehen, der steil
ins Tal der Kleinen Mühl führt. Hoch über uns überquert die Mühltalbrücke das Tal (8) und auf der
anderen Seite des Mühltals müssen wir wieder steil den Berg hinauf. (9) Marterl bei Altenfelden Bei Altenfelden unterquert der Weg die Rohrbacher Bundesstrasse
und führt weiter über Felder zu einem Wald, an dessen Rand ein schönes
Marterl steht und die Wanderer zur Rast einlädt (9). Durch diesen Wald geht es abwärts ins Tal der Großen Mühl, die an
dieser Stelle aufgestaut wurde (10 + 11). Das Kraftwerk
ist das erste Großkraftwerk Österreichs
und wurde bereits 1919-1924 errichtet. Dabei wurden einige Häuser und
die Kirche von Langhalsen überflutet. Hoch über dem Stausee liegt das Ziel der 2. Etappe, Neufelden,
eine schon um 1200 gegründete Marktgemeinde, in dessen Ortskern sich
zahlreiche, großteils noch aus dem 17. + 18. Jahrhundert stammende
Bürgerhäuser erhalten haben. So zum Beispiel das Haus Markt 30, dessen Steinportal mit der
Jahreszahl 1573 versehen ist und eine bestens erhaltene spätbarocke Fassade
mit einem geschwungenen Blendgiebel aufweist (12). In diesem Haus ist unser
Quartier für diese Nacht, das Hotel Sammer, untergebracht. Weitere herausragende Gebäude sind das Rathaus (13), das im
Mittelalter als Salzniederlage diente.
Auch dieses Gebäude verfügt über einen mächtigen Blendgiebel und eine
spätbarocke bis klassizistische Fassade. (13) Das
Rathaus in Neufelden Ein drittes Beispiel ist der aus der Zeit um 1600 stammende
Marktbrunnen mit zwei Wasser speienden Löwenköpfen und der den Heiligen
Donatus darstellenden barocken Brunnenfigur (14). Vom Balkon des Hotelzimmers haben wir dann einen schönen Ausblick
auf die aufgestaute Große Mühl und den gegenüberliegenden Ortsteil Langhalsen
(15). Der Abend klang aus bei einem vorzüglichen Essen im Hotel Sammer – welches wir anderen
Wanderern nur empfehlen können. |
Zur
Vergrößerung bitte Foto anklicken! Gesamtsteigung 403 m Gesamtgefälle
484 m (1) Die
Putzleinsdorfer Buddhastatue (2) Weingarten
in Putzleinsdorf (3)
Putzleinsdorf (4) Am
Bründlberg bei Holzreith (6) Tannberghof
(7)
Entenfamilie am Tannberghof (8)
Mühltalbrücke bei Doppl (10) Kraftwerk
Neufelden (11) Die
aufgestaute Große Mühl (12) Hotel
Sammer in Neufelden (14)
Marktbrunnen in Neufelden (15)
Langhalsen (ohne Kirche) |
3. Etappe
23.9.2011 (19,5 km) Neufelden – St. Johann am Wimberg Am Beginn der 3. Etappe steigen wir wieder zur aufgestauten
Großen Mühl hinunter, ohne in ihr die versunkene Kirche zu erblicken (1). Nach circa 2 km geht nach links ein Weg zu der im Jahre 1850 errichteten Wallfahrtskapelle „Maria Pötsch“ (2). Hier soll im Jahre 1793 eine Bäuerin eine Kopie des im Wiener Stephansdom verehrten Gnadenbildes der „Madonna von Pötsch“ gefunden haben, was der Kapelle ihren Namen gab.
Den Weg säumen die für das Mühlviertel typischen
Kreuzwegstationen aus Granitquadern (3). Kurz danach überqueren wir bei Pürnstein die Große Mühl und
steigen steil zur Festung
Pürnstein
(4) hinauf. Diese Rodungsburg aus dem 11. Jahrhundert war vom 15. bis zum 17.
Jahrhundert eine der größten und wehrhaftesten Verwaltungsburgen im
Mühlviertel und stand viele Jahrhunderte im Besitz des Stiftes Passau. Der obere Teil der Burg wird in den letzten Jahren von der
derzeitigen Besitzerin in vorbildlicher Weise renoviert. Dann geht es weiter über die Hochfläche des Mühlviertels, wo
häufig sakrale Darstellungen auf Wegkreuzen zu sehen sind. So findet sich kurz nach Pürnstein ein Marterl mit der
Darstellung von Johannes und Paulus, als Fürbitter gegen Blitz und Hagel (5).
Nun führt uns der WWW 150 auf einer südlichen Wegvariante ins Tal
des Pesenbachs (6). An diesen entlang gelangen wir an einigen alten Mühlen vorbei,
die heute nicht mehr zu ihren ursprünglichen, sondern zu Wohnzwecken dienen. (7) Pesenbach am
Oberlauf (8)
Rastplatz am Pesenbach Nachdem wir die Schwarzmühle und die Steinmühle passiert haben,
kommen wir am Oberlauf des Pesenbaches (7) an einem Rastplatz vorbei, an dem
sogar eine Hängematte den müden Wanderer erfreut (8). Es folgt ein letzter Anstieg, dann ist das Ziel der 3. Etappe,
das 720 Meter hoch gelegene St. Johann am Wimberg, schon in Sichtweite (9). Die Pfarrkirche wurde erstmals im Jahre 1147 geweiht, 1426 von
den Hussiten zerstört und ab dem Jahr
1441 wieder aufgebaut. Im 18. Jahrhundert wurde sie barockisiert und erhielt ihr
derzeitiges Aussehen (10 + 11 + 12) In St. Johann am Wimberg haben wir beim Landhotel Keplingerwirt (13) ein
ausgezeichnetes Quartier bezogen und stärkten uns mit Köstlichkeiten aus der
Haubenküche. |
Zur
Vergrößerung bitte Foto anklicken! Gesamtsteigung 775 m Gesamtgefälle 572 m (1) Die
aufgestaute Große Mühl (2) Kapelle
„Maria Pötsch“ (4) Die
Festung Pürnstein (5) Marterl (6) Pesenbach
am Unterlauf (9) Anstieg
nach St. Johann am Wimberg (13)
Keplingerwirt |
4. Etappe
24.9.2011 (24,4 km) St. Johann am Wimberg – Reichenau im Mühlkreis Am nächsten Tag hatten wir schon am frühen Morgen einen
wolkenlosen Himmel, Sonnenschein und damit hervorragendes Wanderwetter. Mit einem Blick zurück verabschieden wir uns von St. Johann am
Wimberg (1) und wandern weiter am WWW 150 auf den 850 Meter hohen Hansberg,
der im Winter als Schiberg dient. Im kleinen Ort Schlag sehen wir ein mit Stroh gedecktes Haus (2),
das der Besitzer unter Bedacht auf die alte Substanz renovierte. Der Weg führt nun wieder abwärts, durch Wälder, in denen
vereinzelt große, mit Moos überwachsene Granitblöcke zu sehen sind (3). Bei der Schiefermühle überqueren wir die Kleine Rodl und steigen
wieder den Berg hinan nach Waxenberg. In 808 Meter Seehöhe steht die Ruine
Waxenberg
(4) hoch über dem gleichnamigen Ort. Die Burg wurde Ende des 13. Jahrhunderts erbaut und 1756 durch
Blitzschlag in Schutt und Asche gelegt. Am Ortsende von Waxenberg überraschte uns eine Reihe parkender
Trabants (5), die sich hier schon zu dem am gleichen Tag stattfindenden Trabi-Treffen eingefunden hatten. Einige Kilometer weiter führt unser Weg nach Oberneukirchen,
vorbei an der spätgotischen Pfarrkirche aus dem 15. Jahrhundert, die um 1900
neugotisch erweitert wurde (6). Unweit der Kirche befindet sich der „Büabl-Brunnen“, den ein
Hirtenjunge ziert (7). Nach einem kleinen Umweg führt der Weg wieder talwärts zur Großen
Rodl, die wir beim Ort Zwettl an der Rodl erreichen. Die 1264 gegründete Pfarrkirche (8) erstrahlt sein kurzem in
neuem Glanz. (8) Pfarrkiche
in Zwettl (9) Trachtenkapelle in Zwettl Zum Zeitpunkt unserer Wanderung fand gerade eine Hochzeit statt,
was den Aufzug der örtlichen Trachtenkapelle erklärt (9). Nun steigt unser Weg wieder auf die Hochfläche des Mühlviertels,
über Felder und durch Wälder, bis wir kurz vor unserem Ziel die Burg
Reichenau (10) erreichen. Es folgt ein kurzer Abstieg in den Ort, dessen Ortsbild von seiner Pfarrkirche dominiert wird (11).
Das zweischiffige, spätgotische Langhaus wurde ebenso wie der
Chor und die alte Sakristei mit Beinhaus in der zweiten Hälfte des 15.
Jahrhunderts errichtet (12). Hier warten wir auf den Bus, der uns wieder nach Linz bringt –
denn damit ist der erste Teil unserer Wanderung auf dem Mühlviertler
Mittellandweg beendet. |
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805 m Gesamtgefälle
860 m (1) St. Johann
am Wimberg (2) Strohdach
in Schlag (3)
Granitblock im Wald (5)
Trabi-Treffen in Waxenberg (6) Pfarrkirchen Oberneukirchen
(7)
Büabl-Brunnen (10) Burg
Reichenau (12)
Pfarrkirche in Reichenau |
5. Etappe
25.4.2012 (14,7 km) Reichenau im Mühlkreis – Neumarkt im Mühlkreis Im April 2012 setzten wir die im Vorjahr begonnene Wanderung
entlang des WWW 150 („Mühlviertler Mittellandweg“) fort. Aufgrund der taggleichen Anreise begannen wir die Wanderung erst
um 11 Uhr 30 in Reichenau bei der spätgotischen Pfarrkirche (1). Immer wieder sahen wir die typischen Mühlviertler
„Steinbloß“ - Bauernhöfe, die aus großen Granitfeldsteinen erbaut und bei
denen nur die Zwischenräume der Steine mit Kalk verputzt wurden (2). Kalk war
zu dieser Zeit rar und teuer. Insbesondere im Ort Stiftung wurden alle Höfe in vorbildlicher
Weise renoviert und zeigen dem Wanderer ein einheitliches Bild der für das
Mühlviertel typischen Bauweise (3). Leider gibt es aber nicht nur positive Beispiele, auch im
Mühlviertel sieht man vereinzelt desolate Reste ehemaliger Bauernhöfe (4). Die Wanderung geht weiter ins Tal der Kleinen Gusen und trifft
hier auf die Trasse der ehemaligen Pferdeeisenbahn von Linz nach Budweis (5). Bei einem gut erhaltenen ehemaligen Bahnwärterhäuschen (6),
zweigt unser Weg rechts ab und führt wieder bergauf zum Ziel der 5. Etappe,
Neumarkt im Mühlkreis. (5)
(6) Auch jetzt sehen wir entlang des Weges steinerne Marterl, hier
eines, bei dem auch der Sockel der Säule mit sakralen Hinterglasbildern reich
geschmückt ist (7). (8) Neumarkt im Mühlkreis Kurz danach erblicken wir schon das Ziel dieser Etappe, Neumarkt
im Mühlkreis (8). Dieser Ort entstand bereits im 12. Jahrhundert, da hier am
Neumarkter Berg für die Fuhrwerke wegen der großen Steigung Zusatzgespanne
bereit gestellt werden mussten. In der dem hlg. Jakobus geweihten Pfarrkirche gibt es zahlreiche
schöne sakrale Kunstwerke, darunter auch der von einer Darstellung der Taufe
Christi geschmückten Taufsteindeckel (9). Nach einem sehr guten Abendessen beim Ochsenwirt nächtigten wir
im Hotel Hackermüller nächst der Pfarrkirche. |
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567 m Gesamtgefälle
603 m (1) Kirche in
Reichenau (2) Marterl
und Bauernhof (3) Ím
Steinbloß-Stil erbaute Bauernhöfe in Stiftung (4) Rest eines
Bauernhofes (7) Marterl bei Neumarkt
9)
Taufsteindeckel in der Pfarrkirche in Neumarkt |
6. Etappe
26.4.2012 (24,8 km) Neumarkt im Mühlkreis - Bad Zell Am Morgen der 6. Etappe meinte es das Wetter wieder gut mit uns.
Es war noch erfrischend kühl und die Fernsicht zu den Alpen war beeindruckend
(1). Es wurde aber rasch wärmer, und so machten wir in Dingdorf schon
die erste Rast, um uns bis auf das Kurzarmhemd auszuziehen. Dabei genossen wir einen schönen Ausblick auf Kefermarkt (2). Unser Weg führte uns wieder bei sorgfältig renovierten Anwesen vorbei (3) hinab ins Tal der Feldaist.
Danach ging es ein kurzes Stück entlang dieses Flusses, der sich
hier durch idyllischen Auwald schlängelt (4). Durch dieses Tal führt auch die Summerauer Bahn, welche die nur
40 Jahre in Betrieb stehende Pferdeeisenbahn ersetzte und seit damals Linz
mit Budweis verbindet (5). Am Wegrand sieht man häufig große Steinblöcke, in die ein Loch
gebohrt wurde – wohl um in früheren Zeiten Wege mit Schranken zu versehen
(6). Und wieder führt der Weg bergan, um nach Überwindung des nächsten
Bergrückens wieder ins Tal der Waldaist hinabzusteigen. Schon von weitem sieht man die auf einem Felssockel stehende Burg
Reichenstein (7), die auf eine bereits im 13. Jahrhundert errichtete
mittelalterliche Burganlage zurückgeht. Im 16. Jahrhundert wurde sie in ein prächtiges Renaissanceschloss
umgebaut, was schließlich zum Reichensteiner Robotaufstand führte, bei dem
der damalige Schlossherr erschossen wurde. Im 18. Jahrhundert wurde
das Schloss verlassen und verfiel zusehend. Seit 1989 wird die Anlage
sukzessive renoviert. Im kleinen Ort Reichenstein befindet sich auch noch eine liebevoll
renovierte 2-klassige Volksschule, deren geplante Schließung 1977 erfolgreich
verhindert werden konnte (8). Nach einem steilen Aufstieg gelangen wir wieder auf einen rund
300 Meter höher gelegenen Bergrücken, und wandern – bei schon hochsommerlichen
Temperaturen – an mit blühenden Löwenzahn übersäten Wiesen (9) vorbei zum
Ziel der längsten Etappe, Bad Zell (10). Der Ort geht zurück auf das 11. Jahrhundert und wurde damals von
Regensburger Mönchen gegründet. Aus diesem Grund befinden sich noch heute die
Regensburger Schlüssel im Stadtwappen des Marktes. Bad Zell ist bekannt für sein aus vier Quellen sprudelndes
radonhaltiges Heilwasser, welches seit 1976 von rheumakranken Kurgästen zur
Behandlung ihres Leidens genutzt werden kann. Bedauerlich ist nur, dass sogar in diesem Kurort die Gastronomie
im Argen liegt, da von ehemals neun Gastwirtschaften nur noch zwei offen
halten. Auch der ehemalige Gasthof Gschwandtner, in dem wir nächtigten,
hat nur noch Fremdenzimmer und keinen Gastwirtschaftsbetrieb. |
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Vergrößerung bitte Foto anklicken! Gesamtsteigung 734 m Gesamtgefälle
845 m (1) Fernblick
zu den Alpen (2) Kefermarkt (3) Anwesen
bei Kempfendorf (5) Die
Summerauer Bahn (6) Steinblock
mit Markierung (7) Burg
Reichenstein (8)
Volksschule Reichenstein (9) Löwenzahn
soweit das Auge reicht (10) Bad Zell |
7. Etappe
27.4.2012 (18,7 km) Bad Zell – Pabneukirchen Am Morgen der 3. Etappe strahlte wieder die Sonne von einem
wolkenlosen Himmel – es sollte noch ein wenig heißer werden. Am Marktplatz von Bad Zell befindet sich der schön restaurierte
Pranger (1). Bei dem im Jahr 1574 erbauten Pranger handelt es sich um das
einzige Prangermandl Oberösterreichs, das im Volksmund „Roland“ genannt wird. In der ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert stammenden
Pfarrkirche (2) befinden sich neben zahlreichen anderen Sehenswürdigkeiten
auch ein sehenswerter figuraler Kreuzweg (3). Nach Verlassen des Ortes geht es wieder einmal bergauf. Am
Wegrand blühen Äpfel- und Birnbäume (4), deren Früchte im Herbst zum
erfrischenden Most verarbeitet werden. Neben einem schönen Anwesen am Baumberg befindet sich in einer
kleinen Kapelle eine Pietà (5). Der Weg führt weiter nach Zellhof, wo neben einer Gastwirtschaft
ein kleiner Wackelstein aufgebaut wurde (6). (6)
Wackelstein in Zellhof (7) Reste von Schloss Zellhof Unmittelbar danach passieren wir die Überreste von Schloss
Zellhof. Dieses Gebäude wurde bereits im 14. Jahrhundert gegründet. Vom bedeutenden, einst schönen Schloss sind heute nur noch einige
Gebäudeteile und Mauerreste erhalten (7). Nach einem kurzen Abstieg erreicht der Weg bei der Raabmühle die
Naarn (8). Über Puchberg führt der Weg weiter zum Kienastberg, von wo man
einen schönen Ausblick auf das gegenüberliegende St. Thomas am Blasenstein
hat (9). Mittags erreichen wir diesen Ort, an deren höchster Erhebung
früher eine kleine Burg, seit dem 14. Jahrhundert aber eine Pfarrkirche steht
(10). (11 + 12)
Gedenktafel und Mumie Eine der Besonderheiten dieser Kirche ist eine in der Gruftkammer
befindliche Mumie, die im Volksmund der „luftg’selchte Pfarrer“ genannt wird
(11 + 12). Beim anschließenden Abstieg durch den Thomingerwald, sehen wir
riesige, im Wald verstreute Findlinge, die schon an das nahe Waldviertel
erinnern (13). Vorbei an der Ruine Klingenberg geht es dann weiter, bis am
Horizont unser nächstes Tagesziel, Pabneukirchen (14) auftaucht. Schöne Figuren (15, 16 + 17) zieren Altar und Taufbecken, eine davon
zeigt die praktische Verbundenheit mit der Forstwirtschaft, sie hält eine
große Baumsäge. (15, 16 + 17)
Schöne Figuren in der Kirche von Pabneukirchen In einem lauschigen Gastgarten ließen wir diese Etappe ausklingen
(18). |
Zur
Vergrößerung bitte Foto anklicken! Gesamtsteigung 924 m Gesamtgefälle
880 m (1) Prangermandl
in Bad Zell (2)
Pfarrkirche (3)
Kreuzwegstation (5) Pieta (8) Die Naarn
bei der Raabmühle (9) St. Thomas
am Blasenstein (10) Kirche
von St. Thomas (13) Findling
im Thomingerwald (18) Rast in Pabneukirchen
|
8. Etappe
28.4.2012 (17,2 km) Pabneukirchen – Waldhausen im Strudengau Nachdem die heutigen Temperaturen laut Wetterbericht auf über 30 Grad
ansteigen werden, haben wir schon sehr früh die letzte Etappe unserer
Wanderung begonnen. Entsprechend lange Schatten wirft die Sonne bei einem ersten
Blick zurück auf Pabneukirchen (1). Von Pabneukirchen ging es weiter nach Osten, bis wir über eine
kleine Brücke den Gießenbach überquerten (2). Ein kurzes Stück geht es an diesem Bach, der sich in engen
Mäandern durch das Tal schlingt,
entlang (3). Ein letztes Mal führt uns der Weg bergan zur 680 m hoch gelegenen
Ortschaft Dimbach (4). (4)
Dimbach
(5) Fernblick zu den
Alpen Nochmals haben wir einen herrlichen Fernblick auf die
schneebedeckten Berge der Alpen (5). Während wir wandern, haben die Bauern auf ihren Feldern viel zu
tun (6). Kleine Rastplätze laden zu einer Pause ein (7), wir aber wollen
weiter, solange es noch nicht allzu heiß ist. Aufgrund unseres frühen Starts erreichen wir den für das Stift
Waldhausen bekannten Ortsteil Schlossberg schon um die Mittagszeit. Das bedeutendste Objekt ist das im Jahr 1147 gegründete
Augustiner-Chorherren-Stift Waldhausen (8). Dominant liegt die im 17. Jahrhundert vom Baumeister Carlo
Canevale erbaute Stiftskirche im Zentrum der Anlage (9). (10, 11 + 12) Das
Innere der Stiftskirche Waldhausen Besonders der im Jahre 1960 vollkommen restaurierte Innenraum der
Kirche ist beeindruckend (10, 11 + 12). Jetzt ist es nur noch ein kurzes, ebenes Stück, bis wir das Ziel
des Mühlviertler Mittellandweges, Waldhausen, erreichen (13). Eine letzte Einkehr halten wir beim Schlüsselwirt, an dessen
Stelle sich bereits im 15. Jahrhundert die Marktschmiede von Waldhausen
befand. Später erwarb das Gebäude ein Schlosser und aus diesem Grund
erhielt das Wirtshaus den Namen „Schlüsselwirt“. Mehr als 140 Kilometer haben wir von Oberkappel an der deutschen
Grenze bis hierher nach Waldhausen nahe der niederösterreichischen Grenze
zurückgelegt und damit das gesamte Mühlviertel von West nach Ost durchquert. |
Zur
Vergrößerung bitte Foto anklicken! Gesamtsteigung
681 m Gesamtgefälle
775 m (1)
Pabneukirchen (2) Über den
Gießenbach (3) Gießenbach (6) (7) Rastplatz
am WWW 150 (8) Stift
Waldhausen (9) Stiftskirche Waldhausen
(14)
Hauszeichen des Schlüsselwirts |
Kontakt: herbertwerner@aon.at |