Willkommen im Fotoalbum von

HERBERT WERNER

 

7.6.2012 – 6.9.2012   „Nordwaldkammweg WWW 105“

(8 Wanderungen, insgesamt 160 km)

 

Der Nordwaldkammweg führt vom Dreisesselberg in Bayern entlang der Grenze zu Tschechien zunächst durch den Böhmerwald, dann durch den Sternwald und den Freiwald in Oberösterreich bis zum Nebelstein in Niederösterreich.

 

 

 

1. Etappe 7.6.2012 (19,5 km) Dreisesselberg - Schöneben

 

 

Unsere Wanderung entlang des Nordwaldkammweges beginnt am Gipfel des 1.332 Meter hohen Dreisesselberges (1) an der Grenze zwischen Bayern und Tschechien.

 

Seinen Namen verdankt dieser Berg drei kissenartig geformten Felsblöcken, auf die man über eine steinerne Treppe bequem steigen kann (2).

 

Von oben hat man einen schönen Ausblick ins östliche Niederbayern und auf den sich auf der tschechischen Seite erstreckenden Nationalpark Sumava.

 

Wenn man seinen Blick aber nach Osten richtet (3), erkennt man – soweit das Auge reicht – einen vom Borkenkäfer zerstörten Wald, von dem nur mehr die Stämme kahl nach oben ragen – so ferne sie nicht vom Sturm geknickt am Boden liegen (4).

 

Die Schäden sind enorm und sind auf einen starken Borkenkäferbefall zur Jahrtausendwende zurückzuführen.

 

Da sich damals die Staaten Tschechien, Österreich und Deutschland über die Art der Bekämpfung dieses Schädlings nicht einigen konnten, hatte der Sturm Cyrill im Jahr 2008 leichtes Spiel, viele kranke Baumreste zu fällen.

 

Nach wie vor wird auf tschechischer Seite – mit Hinweis auf das Naturschutzgebiet – nichts getan, um die zerstörten Bäume zu entfernen – es wird alles dem Lauf der Natur überlassen (5).

 

  (5) Tote Bäume soweit das Auge reicht

 

Erst nach dem Dreiländereck (6) erkennt man auf österreichischer Seite die Bemühungen der Forstwirtschaft, die toten und kranken Bäume zu entfernen um eine waldfreie Pufferzone zwischen dem vom Borkenkäfer befallenen Waldgebieten in Tschechien und dem gesunden Wald in Österreich zu schaffen.

 

Der Aufstieg auf den Plöckenstein führt über felsiges Gelände (7). Auch hier sieht man die „Wollsackverwitterung“, durch die die Granitfelsen polsterartig aufgetürmt sind (8).

 

 (8) Typische Felsformation

 

Insbesondere beim steilen Abstieg vom Plöckenstein entlang der Grenze zwischen Österreich und Tschechien führte der Pfad über wirr herumliegende Felsblöcke, was den Abstieg erschwerte.

 

Man musste schon stehenbleiben, um einen Blick auf den riesigen Moldaustausee zu riskieren (9).

 

Auf 1.060 Meter angekommen durchquerten wir die „Grundseeau“, das Quellgebiet des Klafferbaches.

 

Hier ist der direkt an der Grenze entlang führende Pfad wegen der Nässe mit Holz ausgelegt, um die Wanderer trockenen Fußes durch das Quellgebiet zu führen (10).

 

Bei der Zollhütte beenden wir den Kammweg (Nordwaldkammweg-Variante II) und wandern auf dem WWW 105 (Nordwaldkammweg-Variante I) weiter nach Holzschlag.

 

Hier befindet sich die Talstation eines Skilifts, mit dem das Skigebiet „Hochficht“ erschlossen wird.

 

Wir ersteigen diesen Berg aber per pedes und erreichen 360 Höhenmeter später den 1.260 Meter hoch gelegenen „Stiglfelsen“, von dem man einen herrlichen Ausblick auf das Tal der Großen Mühl hat (11).

 

Nun schlängelt sich der Weg – leider nicht immer gut markiert – weiter ostwärts, bis zum Ziel der 1. Etappe, Schöneben.

 

 

 

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Gesamtsteigung  665 m

Gesamtgefälle 1.019 m

 

(1) Dreisesselberg

 

 

(2) Dreisesselberg

  

(3) Blick zurück zum Dreisesselberg

  

(4) Sturmschäden am Hochkamm

  

(6) Dreiländereck

  

(7) Aufstieg über Felsblöcke

  

(9) Abstieg mit Blick auf den Moldaustausee

  

(10) In der Grundseeau

  

(11) Blick vom Stiglfelsen ins Tal der Großen Mühl

 

 

2. Etappe 8.6.2012 (23,6 km) Schöneben – Haslach an der Mühl

 

 

Die 2. Etappe beginnt bei Nebel und Nieselregen (1).

 

Aus diesem Grund verwerfen den ursprünglichen Plan, einen kleinen Umweg über den „Moldaublick“ zu machen und wandern durch dichten Wald über den Sulzberg weiter ostwärts.

 

Vorbei am Bärenstein gelangen wir nach Grünwald, einer kleinen Ansiedlung, die die größte Husky-Farm Europas beherbergt.

 

Nachdem sich der Weg genau auf der kontinentalen Wasserscheide zwischen dem Schwarzen Meer (Donau) und der Nordsee (Moldau bzw. Elbe) befindet, können wir in der Ferne den Moldau-Stausee sehen (2).

 

Ein Gedenkstein (3) erinnert daran, dass nach dem 2. Weltkrieg zahlreiche deutschsprachige Dörfer in Tschechien geräumt wurden und deren Bewohner nach Österreich ziehen mussten.

 

Über Oberhaag geht es weiter durch dichten Wald (4), bis sich dieser bei Wurmbrand lichtet und den Blick auf Aigen-Schlägl freigibt (5).

 

 (5) Aigen-Schlägl

 

Oberhalb des Ortes St. Oswald (6) verlassen wir den Nordwaldkammweg, um die Steilstufe des Schwarzenberg’schen Schwemmkanals entlang zu gehen.

 

Vorher sehen wir an der Grenze zu Tschechien die Skulptur „Connect it“, die die Annäherung der beiden Staaten nach dem Fall des Eisernen Vorhang symbolisiert (7).

 

Kurz darauf führt uns der Weg ans Ufer des Schwemmkanals, der sich hier noch als schmales Bächlein mit geringem Gefälle zeigt (8).

 

                         

(8)Schwemmkanal oberhalb der Steilstufe                                 (9 + 10) Beginn der Steilstufe

 

Doch es dauert nicht lange bis wir den Beginn der Steilstufe erreichen (9 + 10).

 

Liegt das Gefälle des insgesamt 52 km langen Kanals auf seinen ersten 45 km unter 1 %, wird auf dem Steilstück ein Gefälle bis zu 15 % überwunden. Dieser Teil des Kanals ist zwar nur ein kurzer, aber dafür der spektakulärste.

 

Rauschend stürzt das Wasser durch den schmalen Kanal und mit einiger Phantasie kann man sich die seinerzeitige Holzschwemme gut vorstellen (11 + 12).

 

Für Menschen mit weniger Phantasie wird einige Male im Jahr ein Schauschwemmen durchgeführt.

 

Auf halben Weg mündet der Zwettlbach in den Kanal und erhöht die im Kanal fließende Wassermenge beträchtlich (13).

 

Bei einem Grenzstein (14) aus dem Jahr 1788 führt der Weg wieder vom Kanal weg und folgt dem tschechisch – österreichischem Grenzverlauf, bis dieser wieder den Zwettlbach überquert.

 

  (14) Grenzstein am Schwemmkanal

 

Nun sind es nur noch wenige Kilometer bis Haslach an der Mühl. Der Ort wurde bereits im 12. Jahrhundert gegründet und war von einer Befestigungsmauer umgeben (14).

 

Die noch heute erhaltenen Reste dieser Wehranlage wurden im 14. und 15. Jahrhundert errichtet.

 

Kurz nach dem Durchschreiten des Unteren Torturms (15) erreichen wir das Gasthaus „Zum Turm“, dem Ziel der 2. Etappe.

 

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Gesamtsteigung  535 m

Gesamtgefälle 954 m

 

(1) Ein Riese im Nebel weist uns den Weg.

 

(2) Grünwald mit Moldaustausee

 

(3) Gedenkstein in Grünwald

 

(4) Abstieg nach Wurmbrand

 

(6) St. Oswald

 

(7) „Connect it“

 

(11) Steilstufe

 

(12) Ufer des Schwemmkanals

 

(13) Zufluss des Zwettlbaches

  

(14) Haslach an der Mühl

 

(15) Unterer Torturm

 

 

3. Etappe 9.6.2012 (12,6 km) Haslach an der Mühl - Guglwald

 

 

Die 3. Etappe sollte eigentlich eine Erholungsetappe werden, sie wurde aber leider eine sehr nasse Angelegenheit.

 

Schon beim Start in Haslach an der Mühl (1) regnete es kräftig und so ging es mit einigen wenigen Regenpausen den ganzen Tag.

 

Gleich zu Beginn der Etappe mussten 400 Höhenmeter überwunden werden, um den Beginn des Sternwaldes zu erreichen.

 

Bei der Helfenberger Hütte verlief der Weg wieder direkt an der Grenze zu Tschechien.

 

Kurz danach sahen wir erstmals wieder die im südlicheren Mühlviertel häufig anzutreffenden Marterl aus Stein (2).

 

Der Weg durchquert oberhalb von Afiesl den Hinterwald und führt bei der Löfflersäge über die Steinerne Mühl.

 

Der Name der Gemeinde soll von einem Mann abgeleitet werden, der als abgedankter Soldat in einer Hütte im Hinterwald hauste. Dieser Invalide hatte nur einen Fuß - "a Füßl" - und damit soll der Name Afiesl seinen Ursprung haben (Quelle: www.afiesl.at ).

 

Durch einen Gedenkstein werden wir darauf aufmerksam gemacht, dass wir die Hälfte des Nordwaldkammweges geschafft haben (3).

 

Kurz darauf schreiten wir durch das eindrucksvolle Eingangstor (4) auf das Gelände des Hotels „Guglwald“ – froh aus den nassen Sachen zu kommen und in den kommenden Stunden bis zum nächsten Tag die Annehmlichkeiten des Hotels genießen zu können.

 

   (4) Hotel Guglwald

 

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Gesamtsteigung  503 m

Gesamtgefälle  258 m

 

 

(1) Kirche in Haslach

 

 

(2) Steinmarterl am Waldrand

 

 

(3) Gedenkstein „Halber Weg“

  

 

4. Etappe 10.6.2012 (15,9 km) Guglwald – Bad Leonfelden

 

 

Am Beginn der 4. Etappe regnete es wieder leicht und bei trübem Wetter überquerten wir zunächst den Freibach, um dann auf einem leicht ansteigenden Weg durch den Weiler Grubhäusl nach Schönegg und weiter auf den Hirschenstein zu wandern.

 

In der Nähe von Guglwald befindet sich eine Gedenkstätte, wo auch noch ein kurzes Stück des Stacheldrahtes steht, der früher entlang der gesamten Grenze zur damaligen Tschechoslowakei errichtet war (1).

 

Vorbei an einem Steinmarterl (2) mit der Darstellung des Hlg. Hubertus, der gemäß der Inschrift „mehr gebetet, als gejagt“ haben soll, führt der Weg durch den Sternwald zum Fuße des Sternsteins.

 

Am Gipfel des 1.122 Meter hohen, bewaldeten Berges befindet sich gegenüber dem Gipfelkreuz (3) die im Jahr 1898 anläßlich des 50-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph errichtete 67 Meter hohe Aussichtswarte (4), die an schönen Tagen einen weiten Blick ins Mühlviertel bietet.

 

An einem Tag wie diesem erübrigte sich die Besteigung der Warte, da man keine 100 Meter weit sehen konnte.

 

Erwähnenswert ist noch, dass das es sich beim Gebiet um den Sternstein um eine der kältesten Regionen Oberösterreichs handelt, da hier die Jahresdurchschnittstemperatur nur + 6° beträgt (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sternstein).

 

Vorbei an der Waldschenke und den jetzt schon häufiger vorkommenden Steinmarterln (5) führt der Nordwaldkammweg jetzt in südöstlicher Richtung in den Moor- und Kneippkurort Bad Leonfelden, dem Ziel der 4. Etappe (6).

 

      

(6) Bad Leonfelden                                (7 + 8) Die Kirche von Bad Leonfelden

 

Die erste dokumentierte Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1154, im 15. Jahrhundert wurde der Ort durch die Hussiten zerstört.

 

Danach wurde der Ort mit einer 891 Meter langen Mauer befestigt, wobei der Kirchturm der Pfarrkirche ein Teil dieser Befestigungsanlage war (Quelle: http://www.badleonfelden.at/bad-leonfelden/geschichte.html).

 

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Gesamtsteigung 539 m

Gesamtgefälle 555 m

 

 

(1) Stacheldraht bei Guglwald

 

 

(2) Steinmarterl im Sternwald

  

(3) Gipfelkreuz am Sternstein

  

(4) Aussichtswarte am Sternstein

  

(5) Steinmarterl bei Unterstern

 

 

 

5. Etappe 3.9.2012 (20,3 km) Bad Leonfelden - Rainbach

 

 

 

Nach der Sommerpause beginnen wir Anfang September den 2. Teil des Nordwaldkammweges mit der 5. Etappe und einer frühen Anreise nach Bad Leonfelden.

 

Nachdem wir am Ende der 4. Etappe nicht mehr zum Besuch der schon 1154 erstmals erwähnten Pfarrkirche gekommen sind, holten wir dies diesmal nach.

 

Erste Teile der heutigen Kirche wurden bereits im 15. Jahrhundert errichtet. Der Turm der Kirche (1) war bis ins 18. Jahrhundert ein Teil der Befestigungsanlage der Stadt.

 

In den Jahren 1875 – 1877 erfolgte eine wesentliche Erweiterung der Kirche in neugotischem Stil. Gleichzeitig wurde der neue Hochaltar (2) errichtet.

 

Zunächst führt unser Weg entlang der alten Salzstrasse (3), die aus dem Donautal ins Tal der Moldau führte und auf der über viele Jahrhunderte das Salz des Salzkammergutes nach Norden transportiert wurde.

 

Schon nach einem Kilometer gelangen wir an den höchsten Punkt der alten Salzstrasse, die an der europäischen Wasserscheide zwischen dem Schwarzen Meer und der Nordsee liegt.

 

In einer Seehöhe von 778 Metern wurde 1980 ein Gedenkstein errichtet (4).

 

Nun führt der Weg für eine kurze Zeit entlang des Granitzbaches bergab, der hier zahlreiche Fischteiche mit Wasser versorgt (5).

 

Nach der Durchquerung des Miesenwaldes erreichen wir das schon herausgeputzte Böhmdorf (6), von wo wir zur Grasslmühle hinunterwandern.

 

Hier befindet sich eine Leinölpresse, in der im Rahmen der „Museumsstrasse Mühlviertel“ auch heute noch Leinöl hergestellt wird.

 

Entlang der tschechischen Grenze wandern wir zunächst nach Norden und dann nach Osten, vorbei an einem der zahlreichen Zollhäuser zur Lorenzmühle am Kettenbach.

 

Steil geht es hinauf nach Eibenstein, ehe wir im Wald am Birauberg die Gleise der Summerauer Bahn überschreiten.

 

Wir nähern uns dem Ziel der 5. Etappe, Rainbach im Mühlkreis und wandern das letzte Stück entlang der Trasse der ehemaligen Pferdeeisenbahn, die früher von Linz nach Budweis führte,

 

Ein tiefer Graben und eine alte Steinbrücke sind heute noch erkennbar.

 

Im Ort selbst besuchen wir die gotische Pfarrkirche (7), die Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet und im 15. Jahrhundert erweitert wurde.

 

Da die Kirche im 20. Jahrhundert viel zu klein wurde, hat man einen modernen Zubau angefügt, wodurch die Besucherkapazität verdreifacht wurde.

 

Eine im Kirchenbau seltene Symbiose von alt und neu war die Folge (nachzulesen unter http://www.rainbach.at/index.php?page=baugeschichte_pfarrkirche).

 

 

        

(8) Frühere Raststation für Pferdefuhrwerke in Rainbach       (9) Ehemalige Pferdeeisenbahn kurz vor Rainbach

 

 

Im Gasthaus Blumauer (http://www.blumauer.at/) – wo wir übernachteten – befinden sich zwei alte Ansichten des Ortes, auf das Leben in früheren Zeiten dargestellt ist (8 + 9).

 

 

 

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Gesamtsteigung 441 m

Gesamtgefälle 490 m

 

(1) Pfarrkirche Bad Leonfelden

 

(2) Hochaltar

  

(3) Salzstrasse

  

(4) Gedenkstein an der Wasserscheide

  

(5) Fischteiche

  

(6) Böhmdorf

  

(7) Pfarrkirche in Rainbach

 

 

 

6. Etappe 4.9.2012 (28,2 km) Rainbach - Windhaag

 

 

Obwohl das Ziel der 6. Etappe, Windhaag bei Freistadt, auf der Landesstrasse nur 8 km von Rainbach entfernt liegt, überraschte uns die Markierung des Nordwaldkammweges mit einem mehr als 28 km langen Verlauf.

 

Dies sollte damit die längste Etappe unserer Wanderung werden.

 

Aber jetzt einmal der Reihe nach. Bei herrlichem Wanderwetter starteten wir in Rainbach (1) und gingen in nördlicher Richtung, bis wir die Trasse der ehemaligen Pferdeeisenbahn erreichten.

 

An manchen Stellen sind noch Relikte der Trasse einwandfrei zu erkennen, wie z.B. in einem Waldstück zwischen Rainbach und Kerschbaum (2).

 

In Kerschbaum selbst wurde die genau in der Hälfte der Strecke liegende Pferdeeisenbahnstation vorbildlich renoviert und in ein Museum umgewandelt (3).

 

Von hier sind es jeweils 64 km zu den beiden Endpunkten in Linz bzw. Budweis (4).

 

Jetzt führt uns die Markierung des Nordwaldkammweges nach Westen, wo wir unmittelbar nach dem kleinen Ort Deutsch-Hörschlag wieder auf die Gleise der Summerauer Bahn treffen.

 

Kurz danach überschreiten wir die Grenze zu Tschechien und gehen parallel zu dieser wieder in nördlicher Richtung (5), bis wir westlich von Eisenhut auf österreichisches Gebiet zurückkehren.

 

Durch den Ort Eisenhut führt der NWKW ostwärts nach Hiltschen und weiter ans Ufer der Maltsch, entlang der für einige Kilometer die Grenze zu Tschechien verläuft.

 

Vor uns taucht der Markt Leopoldschlag aus dem Dunst (6), den wir durchwandern und in dem wir uns bei einem markanten Wegweiser (7) orientieren.

 

  

                             (6) Leopoldschlag Markt                    (7) Dieser Schuh ist uns um einige Nummern zu groß

 

Wieder führt der NWKW nicht auf der kürzesten Strecke nach Windhaag, sondern wir überschreiten zunächst einmal den Leopoldschläger Berg.

 

Es geht vorbei an einem kleinen Teich (8), dann durch dichten Wald zu einem Opferstein (9), in dessen kreisrunder Vertiefung sich das ganze Jahr über Wasser (bzw. Eis) befindet.

 

 (10) Rarität an NWKW

 

Obwohl es am Beginn des Septembers eigentlich viele Pilze geben sollte, sind diese während unserer Wanderung nur sehr selten zu sehen (10).

 

Beim Aufstieg auf den Reisingerberg führt der Weg an einer mächtigen, 250 – 300 Jahre alten Fichte vorbei, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Bienenstock genutzt wurde (11).

 

(11)

 

Mittlerweile ist der Stamm in rund 4 Meter Höhe abgebrochen und dient nur mehr als Sehenswürdigkeit (12).

 

Geschlaucht erreichen wir gegen 17 Uhr das Ziel der 6. Etappe, Windhaag.

 

Das Gotteshaus von Windhaag wurde auf den Fundamenten einer romanischen Kirche aus dem 14. Jahrhundert errichtet (13).

 

 

 

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Gesamtsteigung  776 m

Gesamtgefälle 754 m

 

(1) Die Kirche von Rainbach am Morgen

  

(2) Reste der Pferdeeisenbahntrasse

 

(3) Bahnhof Kerschbaum

Foto: wikipedia/“Luckyproof“

 

(4) Hinweistafel am Bahnhof

  

(5) Entlang der Grenze geht es weiter

 

(8) Teich bei Leopoldschlag Dorf

 

(9) Opferstein bei Mardetschlag

  

(12) Bienenbaum

  

(13) Kirche in Windhaag

 

 

7. Etappe 5.9.2012 (24,6 km) Windhaag - Karlstift

 

 

Die 7. Etappe führte uns am nächsten Tag von Windhaag nach Karlstift – zum größten Teil über tschechisches Gebiet.

 

Während der NWKW auf der 6. Etappe auch auf tschechischem Gebiet sehr gut markiert war, fehlten die typischen Markierungen auf der 7. Etappe in Tschechien völlig.

 

Vor der Kirche in Windhaag befindet sich ein 1731 errichteter Figurenbildstock mit dem hl. Nepomuk, flankiert von Florian und Donatus (1).

 

Kurz danach gehen wir an 2 alten Handwerkerhäusern vorbei, die am Ufer eines kleinen Baches stehen und heute als Freilichtmuseum zu besichtigen sind (2).

 

Von Windhaag gehen wir zunächst entlang des Felberbaches nach Mairspindt und weiter zur Einmündung des Felberbaches in den Grenzfluss Maltsch.

 

Hier überqueren wir auf einer alten Steinbrücke (3) die Maltsch und betreten wieder das Gebiet der Tschechischen Republik (4).

 

Unmittelbar danach führt der Weg steil bergauf zu einer Kapelle, die sich am Ende des Kreuzweges von Zettwing (Cetviny) befindet.

 

Ab hier geht es den Kreuzweg bergab, vorbei an 14 Kreuzwegstationen, die im Jahr 1883 errichtet und 2007 vorbildlich renoviert wurden (5).

 

Über Forststraßen geht es weiter – kilometerweit durch dichten Wald, bis wir die kleine Ansiedlung Donoli Pribrani erreichen.

 

An einer Straßenkreuzung hätte uns der Wegweiser (6) mit der Markierung des Nordwald-kammweges fast in die entgegengesetzte Richtung gelenkt, die Markierung war hier sehr dürftig.

 

Nachdem wir dann aber die richtige Abzweigung fanden, ging es doch noch in die gewünschte Richtung, stets durch den Wald und parallel zum Grenzfluss Maltsch.

 

Nach weiteren, einsamen 8 Kilometern erreichten wir das Quellgebiet des „Pohorsky potok“ – zu deutsch des Bucherser Baches.

 

Die dem Bach seinen Namen gebende Gemeinde Buchers (jetzt „Pohori na Sumave“) war ein kleiner Ort mit rund 1.000 Einwohnern, von denen 70 % deutschsprachig waren.

 

Nachdem während des 2. Weltkrieges aus dem Ort die Tschechen vertrieben wurden, geschah dies 1946 auch mit den Deutschen, worauf das Dorf langsam verfiel.

 

1950 lebten nur noch 70 Personen in Pohori, 1955 wurden im Zuge der Errichtung des Eisernen Vorhangs die restlichen Häuser abgerissen. Nur die mächtige Kirche blieb stehen, bis im Jahre 1999 der Kirchturm auf das Dach des Langhauses stürzte und dieses zerstörte (7 + 8).

 

    

(7 + 8) Ehemalige Kirche von Buchers

 

Mittlerweile wurde Buchers wieder besiedelt, die Kirche wurde zum Denkmal und an Stelle des eingestürzten Kirchturmes eine kleine Kapelle angebaut (9).

 

Jährlich findet jetzt eine Wallfahrt von Karlstift nach Buchers samt Kirtag statt und der Bucherser Heimatverein erinnert mit Hinweistafeln an die bewegte Geschichte des Ortes.

 

Hier führt uns der Nordwaldkammweg zurück nach Österreich und wir gelangen auf den 1.054 Meter hohen Eichelberg, an dessen Westflanke die Lainsitz entspringt.

 

Kurz danach erreichen wir Karlstift (10) und damit das Ziel der 7. Etappe,

 

 

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Gesamtsteigung  742 m

Gesamtgefälle 545 m

 

 

(1) Figurenbildstock in Windhaag

 

(2) Alte Handwerkerhäuser

 

(3) Steinbrücke über die Maltsch

 

(4) Grenzzeichen Tschechiens

 

(5) Kreuzwegstation

 

(6) Wegweiser in Doloni Pribrani

 

(9) Neuer Anbau an die Kirche von Buchers

 

(10) Karlstift

 

 

8. Etappe 6.9.2012 (15,6 km) Karlstift – Nebelstein

 

 

Bei leichtem Nieselregen  machen wir uns auf den Weg, um die letzte Etappe des Nordwald­kammweges in Angriff zu nehmen.

 

Vorbei an der Talstation des Schleppliftes, der die Skifahrer im Winter von 900 auf 1.050 Meter bringt, führt uns eine Forststraße ins Tal des Einsiedelbaches, bis dieser nach rund 6 Kilometern in die Lainsitz mündet.

 

Entlang der Lainsitz geht es – vorbei an einem Wigwam (1) - zu einem verfallenen Eisenwerk (2), welches 1799 errichtet wurde. Im Eisenwerk wurden vor allem landwirtschaftliche Geräte, aber auch Haushaltsgeräte und Friedhofskreuze erzeugt.

 

Nun steigt der Weg wieder an und wir durchqueren den kleinen Ort Althütten. Kurz danach stehen wir vor einem mächtigen Markierungsstein (3), der uns informiert, dass sich hier 4 Weitwanderwege kreuzen: der Nord-Süd-Weitwanderweg 05, der Mariazellerweg 06, der Ostösterreichische Grenzlandweg 07 und der Eisenwurzenweg 08.

 

In der auf rund 1.000 m liegenden Nebelsteinhütte (4) machen wir eine ausgiebige Mittagsrast, denn vor uns liegt nur noch der Abstieg zur Bushaltestelle in Maißen.

 

Von Sagberg haben wir einen schönen Ausblick auf die sanften Hügel des Waldviertels bei Gmünd (5) und zum Moorbad Harbach (6).

 

  

Aussicht von Sagberg in Richtung Gmünd (5)  bzw. Moorbad Harbach (6)

 

Kurz vor der Autobushaltestelle grüßt uns noch ein kleiner Drache vom Drachentor der märchenhaften Waldpension Nebelstein (7).

 

In Maißen endet nun unsere 160 Kilometer lange Wanderung entlang des Nordwaldkammweges und wir wenden uns neuen – noch unbekannten - Zielen zu.

 

 

 

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Gesamtsteigung 420 m

Gesamtgefälle 638 m

 

(1) Wigwam an der Lainsitz

 

 

(2) Reste des ehemaligen Eisenwerks

 

 

(3) Markierungsstein

 

 

(4) Nebelsteinhütte

 

 

(7) Drachentor

 

 

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Kontakt: herbertwerner@aon.at