Willkommen im Fotoalbum von

HERBERT WERNER

 

 

7.5.2013 – 10.5.2013 bzw. 4.6.2013 – 8.6.2013 und 17.9.2015:  „Thayatalweg 630“

(10 Wanderungen, insgesamt 201 km).

 

Der 185 km lange Thayatalweg 630 beginnt am Nebelstein und führt durch das nördliche Waldviertel und den Nationalpark Thayatal nach Retz im Weinviertel.

 

Der Weg führt durch die hügelige Waldviertler Landschaft, es sind keine großen Höhenunterschiede zu überwinden.

 

 

Den im Jahr 2013 fehlenden Abschnitt zwischen Drosendorf und Geras habe ich im September 2015 nachgeholt.

 

1. Etappe 7.5.2012 (9,8 km) Nebelstein – Weitra

 

 

 

 

Nach einer etwas länger dauernden Bahn- bzw. Busanreise begannen wir bei trockenem Wetter um 15 Uhr 30 den Thayatalweg – genau an jener Bushaltestelle,

an der wir im Vorjahr den Nordwaldkammweg beendet hatten und zwar am Fuß des Nebelsteins, in Maißen.

 

 

 

Wir hatten für den 1. Tag nur eine kurze Etappe geplant und wanderten zunächst einmal nach Norden, in Richtung Moorbad Harbach.

 

 

 

Nachdem wir den Ort „Wultschau“ passierten, ging es weiter durch dichten Wald, bis wir wieder ans Ufer des Wultschaubaches kamen. 

 

 

    

 

Nach dem Zusammenfluss des Wultschaubachs mit der Lainsitz nennt sich das Tal „Gabrielental“. Dieses kleine Marterl fordert die Wanderer auf, „das Türl aufzumachen“.

 

 

 

Wir folgten dem Flusslauf dem parallel dazu angelegten Mühlbach und erreichten kurze Zeit später die älteste Braustadt Österreichs, Weitra, die schon im Jahre 1201 gegründet wurde.

 

 

 

Überragt wird die Stadt durch das am Schlossberg liegende Schloss Weitra, welches sich schon seit 1607 im Besitz der Familie Fürstenberg befindet.

 

 

 

Besonders schön ist der Rathausplatz mit seinen alten Bürgerhäusern. Bemerkenswert ist das Haus Rathausplatz 4, an dem sich schöne, aus der Zeit um 1580 stammende Sgraffitomalerein befinden.

 

 

 

Aus dem Jahr 1748 stammt die Dreifaltigkeitssäule, die sich unmittelbar vor dem Brauhaus befindet, in dem wir uns nicht nur stärkten, sondern auch übernachteten.

 

 

 

2. Etappe 8.5.2013 (19,1 km) Weitra – Gmünd

 

 

 

 

 

Der nächste Morgen zeigte sich von seiner schönsten Seite. Blauer Himmel und Sonnenschein begleiteten uns, als wir Weitra durch das Zwettler Tor verließen.

Das Zwettler Tor wurde 1526 errichtet und ist ein Teil der noch heute erhaltenen mittelalterlichen Stadtbefestigung Weitras.

 

 

 

Der Thayatalweg kreuzt nun einige Male die Gleise der Waldviertler Schmalspurbahn, ehe wir an einigen, für die Gegend typischen Karpfenteichen vorbeikamen – hier passieren wir den Ulreichsteich.

 

 

 

Danach überqueren wir auf einer alten Steinbrücke den Buschenbach.

 

 

 

Seltsames Marterl im Eisengraben.

 

 

 

Bildstock mit dem weißen Hirsch, der in der Sage vom heiligen Hubertus eine wesentliche Rolle spielt.

 

 

 

Im Eisengraben.

 

 

 

Nach einem kurzen, steilen Abstieg kamen wir zum Braunaubach und überquerten diesen auf einer vor kurzem neu errichteten Holzbrücke.

Dieser Teil des Tales nennt sich „Malerwinkel“, da der Braunaubach hier durch eine idyllische Landschaft fließt..

 

 

 

Sehenswerte alte Gebäude findet man noch heute am schön restaurierten Stadtplatz, so z. B. einige Sgraffitohäuser aus dem 16. Jahrhundert bzw. …

 

 

 

… das Alte Rathaus mitten am Hauptplatz, das auch aus dieser Zeit stammt.

 

 

 

An der Nordostecke des Hauptplatzes befindet sich die Pfarrkirche St. Stephan, die ursprünglich im 12. und 13. Jahrhundert im romanischen Stil als Teil der Stadtmauer errichtet wurde.

 

 

 

Ehe wir unser Quartier im „Goldenen Stern“ bezogen, gönnten wir uns noch  „Waldviertler Mohnzelten“, eine aus Kartoffel und Mohn zubereitete Köstlichkeit.

 

 

 

3. Etappe 9.5.2013 (20,8 km) Gmünd – Heidenreichstein

 

 

 

 

 

 

 

Blauer Himmel und Sonnenschein begrüßte uns am Morgen der 3. Etappe.

 

 

 

Hier beginnt die berühmte Blockheide, ein Naturpark, in dem es zahlreiche riesige Granitblöcke gibt.

 

 

 

Es handelt sich dabei um eine Ansammlung von oft bizarr geformten Restlingen, Blockburgen, Findlingen und Wackelsteinen, ein Überbleibsel des einstigen Hochgebirges der Böhmischen Masse, durch Wollsackverwitterung entstanden.

Einige davon haben die Fantasie der Menschen zu Namensgebungen wie Pyramide, Pilzstein, Opferschale oder Brotlaib angeregt. Auch zahlreiche Märchen ranken sich um die Steine.

So besagt eine Legende, dass Gott nach der Erschaffung der Welt vom Manhartsberg nach Westen gewandert sei und dabei die umliegenden Steine in einem Tuch aufgesammelt habe.

In der Gegend der Blockheide sei dieses Tuch so schwer geworden, dass es riss und die Steine überall durch die Gegend auseinander rollten.

Da Gott schon müde war, beschloss er, nach Hause zu gehen und die Steine liegen zu lassen.

 

 

 

Fischteich bei Ludwigsthal.

 

 

 

Wackelstein bei Amaliendorf.

 

 

 

Bizarr geformte Granitblöcke.

 

 

 

Wasserburg Heidenreichstein.

 

 

 

Heidenreichstein entstand ebenso wie die Burg in den letzten Jahrzehnten des 12. Jahrhunderts und entwickelte sich im 19. und 20. Jahrhundert zu einem Gewerbegebiet,

in dem sich vor allem Spinnereien, Webereien und Strickereien ansiedelten.

 

 

 

Stadtplatz von Heidenreichstein mit Dreifaltigkeitssäule und Pfarrkirche.

 

 

 

 

4. Etappe 10.5.2013 (16,9 km) Heidenreichstein – Waidhofen an der Thaya

 

 

 

 

 

 

Gestärkt von einem ausgiebigen Frühstück ging es am nächsten Tag vom Stadtplatz zunächst hinunter zur Wasserburg.

 

 

 

Die Burg Heidenreichstein war das Motiv für die 10 Schilling Briefmarke aus dem Jahr 1957.

 

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Im Gemeindewald.

 

 

 

Vorbei am Gemeindeteich ging es weiter, bis wir an den 34 Hektar großen Winkelauer Teich kamen, der ebenfalls der Fischzucht dient.

 

 

 

Am Ufer des Winkelauer Teiches steht dieses schön restaurierte Bauernhaus.

 

 

 

Schließlich sahen wir in der Ferne unser heutiges Etappenziel, Waidhofen an der Thaya.

 

 

Obwohl wir nun schon 4 Tage am Thayatalweg unterwegs waren, haben wir bis jetzt noch immer nicht die Thaya gesehen.

Ab nun wandern wir aber im Thayatal, jetzt kann der Fluss nicht mehr weit sein. Damit endete der 1. Teil unserer Wanderung am Thayatalweg, der uns im 2. Teil bis nach Retz führen wird.

 

 

 

5. Etappe 4.6.2013 (16,6 km) Waidhofen a.d. Thaya – Dobersberg

 

Der zweite Teil unserer Wanderung am Thayatalweg stand unter starkem Einfluss einer soeben vorbeigegangenen signifikant langen und kräftigen Regenperiode.

 

Während die Anrainer von Donau und Elbe unter einem neuerlichen „Jahrhunderthochwasser“ leiden mussten, war die Thaya vom Hochwasser weniger stark betroffen.

 

Dennoch sollte der Weg bis kurz vor Retz nass, morastig und an einigen Stellen sogar unpassierbar sein – doch dazu später.

 

 

 

 

 

 

Wir starteten unsere Wanderung in Waidhofen an der Thaya und besuchten zunächst einmal die an der höchsten Stelle des Stadtgebietes (510 m Seehöhe) errichtete Stadtpfarrkirche „Maria Himmelfahrt“.

 

 

 

In ihr befindet sich neben dem schönen, marmorierten Hochaltar …

 

 

 

auch die größte Orgel des Waldviertels, die schon 1729 erbaut und 2007 restauriert wurde.

 

 

 

Am Hauptplatz befindet sich in zentraler Position das in seinem Ursprung aus dem späten 16. / beginnenden 17. Jahrhundert stammende Rathaus, welches in früheren Jahren als Schüttkasten Verwendung fand.

 

 

 

Eine am Rathaus angebrachte Gedenktafel beinhaltet eine Stadtchronik, in der die wesentlichen Ereignisse der Stadt aufgelistet sind.

 

 

 

Obwohl wir nun schon den fünften Tag am Thayatalweg unterwegs waren, gelangten wir erst jetzt bei der Sixmühle zum ersten Mal ans Ufer der Thaya.

Aufgrund der Regenfälle der vergangenen Tage führte die Thaya Hochwasser, der Weg war aber problemlos passierbar (6).

 

 

 

Nach einigen Kilometern kamen wir nach Thaya an der Thaya …

 

 

 

… und besuchten die Kirche mit ihrem erst kürzlich renovierten Karner. In diesem befinden sich einige Schädelknochen und andere Gebeine,

sowie hunderte kleine Partezettel der in den vergangenen Jahren verstorbenen Bürger der Gemeinde.

 

 

 

 

Kurz vor Dobersberg, dem Ziel dieser Etappe, ging der Weg über eine Wiese, die im Winter auch als Skipiste dient, hinunter ans Ufer der Thaya.

Diesmal hatten wir aber Pech, denn der Weg am Ufer war überschwemmt.

 

 

 

 

6. Etappe 5.6.2013 (24,2 km) Dobersberg – Raabs an der Thaya

 

 

 

 

 

 

 

Nur kurz nieselte es am Beginn der 6. Etappe, die uns von Dobersberg zunächst nach Lexnitz und dann weiter zur Radlmühle führte.

Auf der Brücke, die hier die Thaya überquert, befindet sich ein Hinweis, dass sich hier genau die Hälfte des gesamten Thayatalweges befindet.

 

 

 

 

Typisch für diesen Abschnitt des Thayatalweges waren kurze, aber steile An- und Abstiege, wobei …

 

 

 

… wir immer wieder mit schönen Aussichten belohnt wurden.

 

 

 

In Karlstein legten wir eine Mittagsrast ein und erfuhren aus der Stadtchronik, dass in dem auf einem schmalen Felssporn errichteten Schloss im 19. Jahrhundert eine Uhrenfabrik untergebracht war.

 

 

 

 

Unterhalb des Schlosses erinnert eine kleine Skulptur daran, dass in früheren Jahren wandernde Händler mit den Uhren auf Wanderschaft gegangen sind.

 

 

 

Nun wechselte der Weg mehrmals vom rechten auf das linke Ufer der Thaya, passierte die zu einem Touristenzentrum ausgebaute Liebnitzmühle und wurde bei der Hahnmühle neuerlich unpassierbar.

 

 

 

Wieder mussten wir das enge Tal der Thaya verlassen und einen kleinen Umweg in Kauf nehmen, der uns nach Oberndorf bei Raabs führte.

Am Ortsbeginn sahen wir die aus dem frühen 16. Jahrhundert stammende, spätgotische Allerheiligenkirche (7).

 

 

 

Wenige Meter später kamen wir auch schon zur Burg Raabs, die zu den ältesten erhaltenen Burgen auf österreichischem Gebiet zählt.

 

 

 

Seit dem 11. Jahrhundert befindet sich hier, hoch über dem Zusammenfluss der Deutschen und der Mährischen Thaya, eine Burg, die in mehreren Schritten über die Jahrhunderte erweitert wurde.

Die Burg ist bis heute bewohnt und befindet sich in einem sehenswerten Zustand.

 

 

 

Durch ihre exponierte Lage beherrscht sie das Ortsbild von Raabs, wo die 6. Etappe unserer Wanderung endete.

 

 

 

7. Etappe 6.6.2013 (20,0 km) Raabs an der Thaya – Drosendorf

 

 

 

 

 

Am Beginn dieser Etappe führte der Weg zunächst zu der der Burg Kollmitz vorgelagerten Befestigungsanlage, der um 1450 errichteten „Böhmischen Mauer“.

 

 

 

Von hier sind es nur noch 300 Meter bis zur imposanten Burgruine, die auf einem steilen Felssporn steht, der von drei Seiten von der Thaya umgeben ist.

 

 

 

Burgruine Kollmitz hoch über der Thaya.

 

 

 

Burgruine Kollmitz.

 

 

 

Unterhalb der Burg, am Ufer der Thaya liegt der kleine Ort Kollmitzgraben, in dem heute nur noch 29 Bewohner ständig wohnen.

Hier gab es früher sogar noch eine eigene kleine Volksschule, einen Greißler und es wohnten in diesem kleinen Ort zahlreiche Dachdeckergesellen,

die in den Sommermonaten bis nach Wien auf Wanderschaft gingen um ihr Handwerk auszuüben.

 

 

 

Viele der zahlreichen Mühlen, die sich die Wasserkraft der Thaya zu Nutze machten, sind in einem schönen, renovierten Zustand, wie z. B. die Oberpfinnigsteigmühle.

 

 

 

Durch das Retzer Tor betraten wir die kleine Stadt Drosendorf, die als einzige Stadt Österreichs von einer vollständig erhaltenen Stadtmauer umgeben ist.

Diese Stadtmauer entstand bereits im 13. Jahrhundert, als die Grafen von Pernegg ihren Sitz in die Burg Drosendorf verlegten.

Schon im Jahr 1278 konnte sich diese Befestigungsanlage bewähren, als die Stadt 16 Tage lang dem Heer von König Ottokar Premysl

Widerstand leistete, bis dieser in der Schlacht fiel und die Angreifer abzogen.

 

 

 

Sehenswert ist auch das Rathaus, das ursprünglich aus dem 15. Jahrhundert stammt. In den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die dem Hauptplatz

zugewandte Fassade umgestaltet und erhielt von August Hoffmann gestaltete Sgraffiti. Dargestellt werden unter anderem:

 

·         Stefan von Maissau, der Drosendorf 1278 gegen Ottokar II. Přemysl verteidigte,

·         der heilige Martin als Schutzpatron der Stadtkirche,

·         Oswald von Eyczing für seine Beteiligung an der Errichtung der Martinskirche und

·         eine Ehrentafel für die Bürger, die ihrer Stadt ungenannt zu Diensten waren. (Quelle)

 

 

 

Ebenfalls am Hauptplatz befindet sich die aus dem 16. Jahrhundert stammende „Rolandstatue“, einer der höchsten erhaltenen Pranger in Österreich (9).

Im Mittelalter wurden Rolande als Zeichen bürgerlicher Freiheit in vielen Städten aufgestellt („Rolandstadt“).

Die Rolandsfigur galt als Sinnbild der Eigenständigkeit einer Stadt mit Marktrecht und eigener Gerichtsbarkeit und damit der Freiheit. (Quelle)

 

 

 

Etappe 7 a: 17.9.2015 (25,6 km) Geras – Drosendorf – Geras

 

2013 fehlte im Thayatalweg der Abschnitt zwischen Drosendorf und Geras. Dieses Stück habe ich 2015 nachgeholt und bin von Geras nach Drosendorf und zurück gewandert.

 

 

 

 

 

 

Auf den Feldern neben dem Wanderweg lagen schon die Kürbisse zur Ernte bereit.

 

 

Auf Lichtungen im Wald stand das Gras fast mannshoch.

 

 

Vom Galgenberg aus schaut man hinüber auf Drosendorf-Stadt.

 

 

 

Hier steht ein Marterl mit einem wuchtig ausgeführten Jesus am Kreuz.

 

 

 

Zunächst führt der Weg aber hinunter in Tal der Thaya nach Drosendorf-Altstadt, wo die dreischiffige Kirche aus dem 17. Jahrhundert das Ortsbild prägt.

 

 

 

Am Hauptplatz von Drosendorf befindet sich die dem hl. Martin geweihte Pfarrkirche aus dem 15. Jahrhundert.

 

 

 

Hauptaltar in der Kirche von Drosendorf-Stadt mit der Statue des hl. Martin.

 

 

 

Die vor kurzem renovierte Dreifaltigkeitssäule stammt aus dem Jahr 1714.

 

 

 

1,7 km lang ist die Stadtmauer von Drosendorf, die den gesamten Ort umschließt. Sie stammt ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert, wurde aber im 16. und 17. Jahrhundert wesentlich verstärkt.

 

 

 

Der Rückweg führt mich durch das Tal des Thumeritzbachs und vorbei an der …

 

 

… Wallfahrtskirche Maria Schnee, die im Jahr 1867 an Stelle einer älteren, verfallenen Kirche errichtet wurde.

 

 

 

Einige Zeit später erreiche ich wieder den Ausgangspunkt dieser Rundwanderung, Geras.

 

 

 

Die Stiftskirche wurde im 18. Jahrhundert nach einem zerstörerischen Brand neu errichtet und in den Jahren 1990 bis 1994 umfassend renoviert.

 

 

 

Sehenswert ist der Hochaltar mit einem Gemälde, auf dem der hl. Norbert über den Regelvater Augustinus, von der Ordenspatronin Maria das Skapulier erhält.

 

 

 

8. Etappe 7.6.2013 (20,9 km) Geras – Hardegg

 

 

Auf der 8. Etappe des Thayatalweges waren keine wesentlichen Steigungen zu überwinden.

 

 

 

 

 

 

Über dem ehemaligen Eingang in den Schüttkasten von Geras erinnert die „Schüttkastenmadonna“ an die Errichtung des Gebäudes im Jahre 1670.

 

 

 

Stift Geras mit Kirche.

 

 

 

Auf einer Seehöhe von ca. 450 Metern führte der Weg von Geras durch dichten, morastigen Wald zum Jägerkreuz (2) und durch den Ort Langau.

 

 

 

Nachdem wir die durch den Braunkohleabbau Anfang des 20. Jahrhunderts entstandenen Bergwerksseen passiert hatten, näherten wir uns dem Ort Riegersburg, bekannt durch das gleichnamige Schloss.

 

 

 

Detail am Schloss Riegersburg, das von den neuen Eigentümern im 18. Jahrhundert von Grund auf umgestaltet und erweitert wurde.

 

 

 

Vorbei an einem schön restaurierten Bildstock auf dessen Pfeiler ein Relief mit einigen Marterwerkzeugen zu sehen ist,

führte uns der Weg durch den kleinen Ort Felling, in der sich die einzige Perlmuttdrechslerei Österreichs befindet.

 

 

 

Bald danach erreichten wir den Nationalpark Thayatal, ehe es auf den letzten Kilometern wieder hinunter ans Ufer der Thaya in die kleinste Stadt Österreichs, Hardegg, ging.

 

 

 

Überragt wird die Stadt von der Burg Hardegg, die schon aus dem 12. Jahrhundert stammt und heute denselben Besitzer wie das Schloss Riegersburg hat.

 

 

 

Nur noch 80 Einwohner haben heute ihren Hauptwohnsitz in Hardegg, das einige Jahrzehnte durch seine exponierte Lage direkt am „Eisernen Vorhand“ einen wirtschaftlichen Abstieg erfuhr.

Damals lagen auf der Stahlbrücke, die in Hardegg über die Thaya führt, keine Holzbretter. Man konnte hier den Fluss nicht in die CSSR überqueren.

 

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wurde die Brücke 1990 wieder eröffnet.

 

 

 

9. Etappe 8.6.2013 (20,3 km) Hardegg – Retz

 

 

 

Bis zum Abend des Vortages war der Thayatalweg am Ortsende von Hardegg wegen Hochwasser gesperrt, am Morgen der 9. Etappe war die Sperre jedoch aufgehoben.

 

 

 

Gleich nach Hardegg schlängelt sich der Weg knapp neben der Thaya durch den Wald.

 

 

      

 

Manchmal mussten wir einen Umweg durch den Wald machen um überschwemmte Stellen zu umgehen.

 

 

 

Umgestürzte Bäume erhöhten an manchen Stellen unseren Weg die Schwierigkeiten …

 

 

 

… und so war der Uferweg bis zum  Überstieg am Umlaufberg kein leichter Spaziergang.

 

 

 

Hindernis am Ufer der Thaya.

 

 

 

Nach dem kurzen, aber steilen Aufstieg wurden wir dann auf der Anhöhe des Umlaufbergs mit einer traumhaften Aussicht auf das Tal der Thaya belohnt.

 

 

 

Blick vom „Überstieg“ ins Thayatal. Von hier ging es noch ein letztes Mal hinunter zur Thaya und entlang des Flusses …

 

 

 

… bis zur Mündung des Kajabaches, den wir flussaufwärts entlang gingen.

 

 

 

Nach kurzer Zeit erreichten wir die Burgruine Kaja . Wir gönnten uns im Hof der schon aus dem 12. Jahrhundert stammenden Burg eine kurze Trinkpause

und gingen danach weiter den Bach entlang auf einer breiten Forststrasse durch das Kajarevier.

 

 

 

Dann führte unser Weg nach Hofern, wo wir schlagartig, innerhalb eines kurzen Wegstückes den großen Unterschied der Flora des Wald- und des Weinviertels erlebten.

Vorbei an Trockenwiesen und Weingärten kamen wir zum Retzer Parapluiberg, wo wir von weitem eines der Retzer Wahrzeichen, die Windmühle, erblickten.

 

 

 

Die Retzer Windmühle ist eine der letzten funktionsfähigen Windmühlen Österreichs.

Sie wurde 1855 an der Stelle einer älteren Holzwindmühle errichtet, in der schon seit 1773 Getreide gemahlen wurde.

Die Mühle ist 13 Meter hoch und der Durchmesser des Flügelkreuzes beträgt 25 Meter.

 

 

 

Unmittelbar neben der Windmühle steht die 1. Kreuzweggruppe des Retzer Kreuzwegs auf den Kalvarienberg.

 

 

 

Von hier hat man einen schönen Blick auf Retz und auf das sich dahinter bis zum Horizont ausbreitende Weinviertel.

Die mittelalterliche Stadt hat sich durch die Jahrhunderte ihr Flair erhalten, die schönen Gebäude der Stadt wurden vorbildlich restauriert.

 

 

 

Erwähnenswert ist vor allem das Rathaus, welches das Stadtbild beherrscht. Es handelt sich dabei um eine im 16. Jahrhundert umgebaute Kirche,

bei der das Dach des Langhauses abgetragen und im Inneren eine Zwischendecke eingezogen wurde.

 

 

 

Rund um den Hauptplatz stehen zahlreiche schöne Prachtbauten, wie z. B. das ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert stammende, zinnenbekrönte Verderberhaus.

Benannt ist das Gebäude nach den „Verderberbrüdern“: Thomas Verderber (1792–1886) sowie Georg, Josef und Johann Verderber, allesamt

Kaufleute aus der einstigen deutschen Sprachinsel der Gottscheer im Herzogtum Krain, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach Retz zuzogen.

 

Hier endet der 185 km lange Thayatalweg 630 der uns durch das abwechslungsreiche nördliche Waldviertel geführt hat.

 

 

 

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Kontakt: herbertwerner@aon.at