Willkommen im
Fotoalbum von
HERBERT WERNER |
17.4.2014 –
14.10.2014 Entlang des Kamps
von der Mündung zur Quelle Der Kamp ist mit seinen 153 km Länge der Hauptfluss des
Waldviertels und durchquert es von seiner Quelle bei Liebenau bis zu seiner
Mündung in die Donau bei Altenwörth zunächst von West nach Ost, später dann
von Nord nach Süd. Der Name Kamp ist keltischen Ursprungs, geht auf das zutreffende
Adjektiv „kamb“ (krumm) zurück und tatsächlich fließt der Kamp das
Waldviertel mäanderartig in zahlreichen engen Schlingen und Bögen. Im Mittelabschnitt des Kamps gibt es 3 Stauseen (Ottensteiner
Stausee, Dobrastausee, Thurnberger Stausee), die neben zahlreichen anderen,
kleineren Kraftwerken zur Energiegewinnung genutzt werden. Berüchtigt ist der Fluss für seine häufigen Überschwemmungen, die
immer wieder zu großen Schäden führen. Das katastrophalste Hochwasser war das „Jahrtausendhochwasser“ im
August 2002, das alles bisher da gewesene weit übertraf und praktisch entlang
des gesamten Flusslaufes enorme Schäden verursachte. |
1. Etappe
17.4.2014 Altenwörth – Hadersdorf am
Kamp (20,5 km) Meine Wanderung entlang des Kamps beginnt an einem schönen
Frühlingstag im kleinen Dorf Altenwörth (1), bekannt durch das in
unmittelbarer Nähe befindliche, 1976 fertig gestellte Donaukraftwerk. Es ist mit einer Jahresleistung von 2 Milliarden kWh pro Jahr
jenes Wasserkraftwerk Österreichs, welches den meisten Strom erzeugt. Heuer feiert der Ort Altenwörth sein 1000jähriges Bestehen,
gegründet noch unter dem Namen „Sigismaresweret“,
denn der Ort geht zurück auf die Errichtung einer Holzkirche durch Bischof Sigismar von Kremsmünster. Durch den Kraftwerksbau wurde die Donau rund 30 km aufgestaut und
daneben entstand im ehemaligen Flussbett der Donau ein ruhiger Altarm (2),
der heute ein schönes Erholungsgebiet ist. Das daran anschließende Augebiet (3) ist weitgehend natur
belassen und ist Heimat für zahlreiche Wildtiere – vor allem Biber und
Störche fühlen sich wohl. Mein Weg führt zunächst entlang des Damms zur Mündung des
Mühlkamps (4) der hier in den Altarm der Donau fließt. In unmittelbarer Nähe überwindet auch der Kamp die letzten
Höhenmeter, die ihn von der Donau trennen (5). Durch den Kraftwerksbau wurde parallel zum Staubecken und von
diesem durch einen bis zu 20 Meter hohen Damm getrennt, ein künstliches
Gerinne geschaffen, in dem das Wasser der Krems und des Kamps zur neuen
Mündung in den Altarm der Donau fließt (6). (6) Künstlicher Flusslauf parallel
zum Staubecken (7) Treppelweg auf der
Dammkrone (8) Die
aufgestaute Donau
Auf der Dammkrone befindet sich ein von den Radfahrern
geschätzter Treppelweg (7), von dem man auf der einen Seite einen weiten
Blick auf die aufgestaute Donau (8) und auf der anderen Seite einen schönen
Blick auf den Kamp und die dahinter liegende Au hat (9). Wenig später, bei Stromkilometer 1985, befindet sich jene Stelle,
an der der Kamp vor dem Kraftwerksbau in die Donau mündete (10 + 11). Da ich mich aber noch auf dem Damm befinde, kann ich dem
Flusslauf des Kamps nicht unmittelbar folgen, sondern muss am Treppelweg
weitere 2,5 km stromaufwärts gehen. Hier befindet sich eine Brücke über das künstliche Gerinne (hier
nur mehr mit dem Wasser der Krems) und auf einer Strasse, die durch die Au
nach Grafenwörth führt, erreiche ich nach 1,7 km wieder den Kamp (12). Bedingt durch einen sehr trockenen Frühling, führt der Fluss nur
sehr wenig Wasser. Es ist kaum vorstellbar, welche Zerstörungskraft der Kamp
bei Hochwasser haben kann, doch die häufigen Schäden in der Vergangenheit
beweisen das Gegenteil. Eingezwängt von zwei nicht sehr hohen Dämmen schlängelt sich der
Kamp bei Jettsdorf durch die Au (13) und führt danach entlang der Kremser
Schnellstraße westwärts. In der Nähe von Grunddorf macht der Flusslauf einen 90-Grad-Knick
nach Norden, unterquert die Schnellstrasse und verlässt das Augebiet. Nur noch das Ufer des Kamps ist bewaldet und auch hier beweisen
die angenagten (14) und zumeist auch gefällten Bäume die Anwesenheit von
Bibern – zu Gesicht bekomme ich diese scheuen Tiere bei der Wanderung aber
nicht. Jetzt befinden sich links und rechts des Kamps große, ebene Ackerflächen
und in der Ferne kann man die Berge des Dunkelsteiner Waldes und des
Waldviertels erblicken (15). Auch ist jetzt schon der, wenn auch nicht sehr hohe, aber doch
markante Abhang des Wagrams zu erblicken, an dessen Hängen Wein angebaut
wird. Kurz vor dem Erreichen des Wagrams führt mein Weg an den ersten
Weingärten vorbei (16), wo man schon die ersten Triebe des neuen Jahrgangs
erblickt (17). Kurz danach erreiche ich den Bahnhof von Hadersdorf am Kamp, der
am Fuß des Wagrams inmitten von Weingärten und gegenüber Weinkellern (18)
liegt. (18)
Weinkeller beim Bahnhof von Hadersdorf am Kamp |
Zur
Vergrößerung bitte Foto anklicken! Gesamtsteigung 156 m Gesamtgefälle 117 m (1) Kirche in
Altenwörth (2) Altarm der
Donau unmittelbar bei Altenwörth (3) Augebiet
bei Altenwörth (4) Einmündung
des Mühlkamps in den Altarm der Donau (5) Bei der
Mündung des Kamps in den Altarm der Donau (9) Blick in
die Au (10) Hier
beginnt das ursprüngliche Flussbett des Kamps (11) Hier
beginnt das ursprüngliche Flussbett des Kamps (12) Der Kamp bei Grafenwörth (14) Biberwerk (15) Blick
nach Westen bei Brunn im Felde (16) Der erste
Weingarten vor dem Bahnhof von Hadersdorf am Kamp (17) Die
frischen Triebe des Jahrgangs 2014 |
2. Etappe
26.6.2014 Hadersdorf am Kamp – Plank
am Kamp (20,1 km) Die 2. Etappe beginnt am Bahnhof von Hadersdorf am Kamp, von wo
ich zunächst wieder auf kürzestem Weg zum Kamp gehe. Bei Diendorf überquere ich den Fluss (1) und gehe am Ufer entlang
in den Ort Hadersdorf am Kamp. Kurz vor dem Ortszentrum überquere ich den Mühlkamp, der hier in
einem kanalartigen Bett mitten durch den Ort fließt (2 + 3). Danach besuche ich die Pfarrkirche, eine spätbarocke, in ihrem
Kern aber romanische und gotische Saalkirche, neben der ein Karner aus dem
13. Jahrhundert steht (4). Der Marktplatz von Hadersdorf, dessen erste urkundliche Erwähnung
aus dem Jahr 1136 stammt, wird von schönen Bürgerhäusern, die zum Teil aus
dem 16. und 17. Jahrhundert stammen, geprägt (5 + 6). (5 + 6)
Bürgerhäuser in Hadersdorf am Kamp Über dem Eingang des Rathauses prangt das Wappen des Ortes (7). In Unkenntnis der wahren Bedeutung des Ortsnamens, der auf das Geschlecht der „Haderichen“ zurückgeht, gab im Jahre 1514 Kaiser Maximilian I. dem Markte sein bis heute gültiges Wappen, das zwei miteinander hadernde (kämpfende) Landsknechte zeigt. (8 + 9)
Hauszeichen in Hadersdorf am Kamp Schöne Hauszeichen verzieren so manchen Hauseingang (8) und sind
auch hoch oben am Kamin des Hauses angebracht (9). Ein alter Wegweiser (10) zeigt mir den weiteren Weg und ich folge
ab hier dem Kamptal – Weitwanderweg, erkennbar an seiner neu angebrachten
Markierung, einem weißen und einem blauen Strich, über denen ein blauer Punkt
angebracht ist. An so mancher Hausecke, an der nebeneinander zwei Markierungen
angebracht sind, wird daraus ein Gesicht, das den Wanderern mit offenem Mund
entgegen blickt (11). Am Horizont ist die Kamptalwarte
am Heiligenstein zu erkennen und das rote Feld am Wegesrand enträtselt sich
bei genauem Hinsehen als Rebschule (12 + 13). (14) Kamp bei
Langenlois (15) Wehr bei Langenlois An vielen Stellen hat der Kamp seinen ursprünglichen Charakter
beibehalten (14), an anderen Stellen, wie hier beim Freizeitzentrum
Langenlois (15), ist er durch ein Wehr aufgestaut. In Zöbing, dem nächsten Ort auf meiner Wanderung, überquere ich
wieder den Kamp (16) und komme wenig später an einem Gehege mit einer Herde
schwarzer Freilandschweine vorbei, die sich faul in der Sonne räkeln (17). Nun führt der Weg entlang des Ufers (18) weiter nach Norden in
Richtung Schönberg am Kamp (19). (19 + 20 + 21)
Impressionen aus Schönberg am Kamp Bei den ersten Häusern des Ortes begrüßt mich eine unermüdliche
Blumengießerin (20) und von der Brücke hat man einen schönen Blick auf das
hier felsige Ufer des Kamps (21). Der Ort selbst blickt ebenfalls auf eine lange Geschichte zurück,
denn im 12. Jahrhundert war er im Besitz der Kuenringer. Auch durch Schönberg führt ein schmaler Mühlbach, manchmal auch
direkt unter den Häusern durch (22). Zwischen Schönberg und dem nächsten Ort, Stiefern, liegt ein
einzigartiger Kalvarienberg, auf den von den beiden Orten (von Süden und von
Norden) zwei Kreuzwege hinauf führen. Auf der südlichen, der Schönberger Seite, säumen den Kreuzweg 11
elegante, schlanke Säulen aus Sandstein (23), alle datiert mit der Jahreszahl
1772, während auf der nördlichen, der Stieferner Seite, gemauerte Stationen
mit bemalten Reliefs aus Sandstein (24) errichtet wurden. (23 + 24)
Kreuzwegstationen in Schönberg und
Stiefern (25) Kreuzigungsgruppe am
Kalvarienberg Am Gipfel steht eine Kreuzigungsgruppe (25) und von hier hat man
auch einen wunderschönen Blick nach Süden, ins Tal des Kamps (26). Jetzt führt der Kamptalweg wieder über eine Brücke ans andere
Ufer des Kamps, nach Stiefern. Der Ort wird von der als Wehrkirche erbauten
Pfarrkirche überragt (27). Eine in Stiefern freigelegte Kreisgrabenanlage belegt die Besiedlung des
Ortes bereits für die Jungsteinzeit. Im Mittelalter wurde der Ort erstmals am
Beginn des 10. Jahrhunderts als Stiuen oder Stiuinc urkundlich erwähnt.
Stiefern ist damit der älteste urkundlich erwähnte Ort des Waldviertels. Die nach einem verheerenden Hochwasser im Jahr 2002 zerstörte
Flussbadeanstalt wurde in altem Stil der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert
wieder aufgebaut (28) und ist heute eine beliebte Freizeitanlage. (29) Weinkeller in Stiefern Vorbei an Weinkellern (29) gehe ich weiter nach Norden, bis ich
gegenüber von Altenhof wieder den Kamp erreiche. In dem kleinen, zur Gemeinde
Schönberg gehörenden Ort Altenhof liegen an einem Südhang die nördlichsten
Rieden des Weinbaugebiets „Kamptal“. Am steilen Westufer des Kamps führt der Weg jetzt in einem großen
Bogen weiter flussaufwärts, bis er kurz vor dem Ziel der 2. Etappe die große
Kampschleife bei Plank am Kamp an deren schmalsten Stelle abkürzt und dabei
nochmals auf den Bergrücken führt. Am Wegrand steht ein Schild, welches vor den hier offenbar häufig
vorkommenden Heuschrecken warnt (30), kurz danach erreiche ich den kleinen
Ort Oberplank. Auf einem exponierten Felsvorsprung steht die kleine Ortskirche,
die als letzter Rest einer Burganlage aus dem 12. Jahrhundert die
Jahrhunderte überdauerte (31). Hier endet die 2. Etappe meiner Wanderung entlang des Kamps und
hier werde ich auch die 3. Etappe beginnen. |
Zur
Vergrößerung bitte Foto anklicken! Gesamtsteigung 306 m Gesamtgefälle
274 m (1) Kamp bei
Diendorf (2) Mühlkamp
in Hadersdorf (3) Mühlkamp
in Hadersdorf (4) Kirche in
Hadersdorf (7) Wappen von
Hadersdorf (10) Wegweiser
in Hadersdorf (11) Neue
Markierung des Kamptal - Weitwanderweges (12) Rebschule
mit Kamptalwarte (13)
Rebschulendetail (16) Brücke
über den Kamp bei Zöbing (17) Gehege
mit Freilandschweinen (18) Kamp
zwischen Zöbing und Schönberg (22) Mühlbach
in Schönberg (26) Aussicht
nach Süden ins Kamptal (27)
Wehrkirche Stiefern (28)
Flussbadeanstalt Stiefern (30)
„Warntafel“ bei Plank (31)
Ortskirche von Oberplank |
3. Etappe
3.7.2014 Plank am Kamp – Rosenburg
(17,4 km) Dort wo ich vor einer Woche die 2. Etappe beendete (am Bahnhof in
Plank), beginnt für mich die 3. Etappe auf meinem Weg von der Mündung zur
Quelle des Kamps. Zunächst geht es – vorbei an der kleinen Ortskirche (1) - wieder
hinauf nach Oberplank, von wo der Weg am westlichen Ufer den Kamp entlang
flussaufwärts führt. Kurz vor Buchberg überspannt eine Eisenbrücke den Fluss und ein
einsamer Fischer versucht sein Glück – mitten im Kamp (2). Kurz danach erreiche ich Buchberg am Kamp, bekannt für sein
Schloss, dessen älteste Teile auf eine Burganlage aus dem 12. Jahrhundert
zurück gehen. Sein heutiges Aussehen (3) erhielt das Gebäude im 16. und 17
Jahrhundert durch die damaligen Eigentümer, die Familie Kuefstein. Jetzt führt der Weg hinauf auf den westlich des Kamp gelegenen Hang und führt zur Ruine Klösterl (4), von
wo man einen schönen Ausblick auf die Ruine Gars (5) hat. Auf Burg Gars – eine der ältesten Burgen in Österreich –
residierte im 11. Jahrhundert der Babenberger Markgraf Leopold II. „der
Schöne“ – ehe sein Sohn, Leopold III. „der Heilige“, die Residenz nach
Klosterneuburg verlegte. Weiter führt mich der Weg an einem steilen Felsabhang (6) vorbei
nach Thunau und später nach Gars am Kamp. Gars selbst war im 19. und 20. Jahrhundert eine bedeutende
„Sommerfrische“ und zahlreiche Bauten aus dieser Zeit prägen noch heute das
Ortsbild – wenngleich einige davon – wie z.B. das Hotel Blauensteiner (7)
seit Jahren langsam verfällt. Ein wenig weiter flussaufwärts liegt am gegenüberliegenden Ufer
kurz vor dem Ort Kamegg die Maria-Bründl-Kapelle (8), die in ihrer heutigen
Form aus dem 17. Jahrhundert stammt. (8)
Maria-Bründl-Kapelle
(9) Höllbachgraben Kurz danach überquere ich auf einem Holzsteg den Höllbachgraben
(9) und gehe weiter in Richtung Rosenburg. Kurz vor bzw. nach der Unterquerung der Eisenbahnbrücke bei
Rosenburg (10) führt der Weg durch meterhohes Gestrüpp (11), darunter auch
Brennnessel und Himbeersträucher. Jetzt führt der Kamptalweg eigentlich in den Ort Rosenburg, ich
aber mache noch einen Abstecher zum Schloss, welches hoch über dem Kamp auf
einem Felsen steht (12). (13) Graselhöhle (14) Johann Georg Grasel Der Weg hinauf führt an einer der vielen „Graselhöhlen“,
die es im Waldviertel gibt, vorbei (13). All diese Höhlen wurden nach dem legendären „Räuberhauptmann Grasel“ (14) benannt, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts
eine Bande von ca. 60 Mitgliedern um sich scharte und im Waldviertel sowie in
Südmähren raubte und plünderte. 1815 wurde er in Horn festgenommen und 1818 im Alter von nur 28
Jahren in Wien hingerichtet (Quelle – auch für das Bild: http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Georg_Grasel). Oben angekommen, beeindruckt das sich im Besitz der Familie Hoyos befindliche Schloss
Rosenburg durch seine vorbildliche Restaurierung (15 + 16). Der folgende Abstieg zum Kampf führte mich zum Kraftwerk
Rosenburg (17 + 18), welches vor mehr als 100 Jahren am 18.1.1908 als „E-Werk
der Stadt Horn“ in Betrieb ging und jährlich bis zu 5 Millionen
Kilowattstunden produzierte. Gegenüber dem Kraftwerk steht die Rauschermühle (19), die im 17.
Jahrhundert als „Altenburger Hofmühle“ errichtet wurde und damals als
Sommersitz des Altenburger Abtes Thomas Zienner
diente. Ihren Namen erhielt die Mühle von ihrem vorletzten Besitzer,
Rauscher, der die Mühle 1907 an die Stadt Horn verkaufte. (20) Bad am Kamp bei Rosenburg (21) Villa in
Rosenburg
(22) Schloss Rosenburg Um wieder zum Bahnhof in Rosenburg zu kommen, gehe ich jetzt den Kamp
einige Kilometer flussabwärts, komme an einem kleinen Bad (20) und an
schönen, alten Villen (21) vorbei und vom Ort aus schöne Ausblicke zum
Schloss (22 + 23). |
Zur
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m (1) Ortskirche
in Oberplank (2) Kamp vor
Buchberg (3) Schloss
Buchberg (4) Ruine
Klösterl (6) Kurz vor
Thunau (7) Hotel
Blauensteiner in Gars (10)
Eisenbahnbrücke bei Rosenburg (11)
Verwachsener Wanderweg bei Rosenburg (15) Schloss
Rosenburg - Südmauer (16) Schloss
Rosenburg (17)
Einlaufrechen E-Werk Rosenburg (18) E-Werk
Rosenburg (19)
Rauschermühle (23) Schloss
Rosenburg |
4. Etappe
17.8.2012 Rauschermühle – Steinegg und
zurück (13,2 km) Die 4. Etappe von der
Rauschermühle nach Steinegg bin ich schon im Jahr 2012 gegangen, daher
erspare ich mir die nochmalige Begehung bei meiner aktuellen Tour entlang des
Kamps. Von der Rauschermühle (1) –
der ehemaligen Hofmühle des Stiftes Altenburg – führt der Weg zunächst an den
Resten der Mauer, die früher rund um das Wildgatter des Stiftes führte (2). Danach führt der Weg – es ist
jetzt der Kamptal-Seenweg 620 – durch mannshohes Gestrüpp – man kann den Weg
nur schwer erkennen (3). Am Ufer des Flusses liegt Totholz, das bei den häufigen Hochwässern des Kamps
angeschwemmt wurde (4). Jetzt führt der Weg bergan zur
Ruine Tursenstein, heute „Ödes Schloss“ genannt. Dabei
handelt es sich um die Überreste einer Burg aus dem 13. Jahrhundert, die auf
einem Felsen hoch über dem Kamp errichtet wurde, die aber seit dem 15.
Jahrhundert dem Verfall preisgegeben ist (5). (6 + 7) Der
Kamp vom Öden Schloss aus gesehen Von hier oben hat man einen
schönen Ausblick auf den gewundenen Lauf des Kamps und die großen Waldflächen
an seinen Ufern (6 + 7). Nun folgt eine längere
Waldpassage, die erst in Steinegg – vorbei an verfallenen Gebäuden (8) -
wieder ans Ufer des Kamps führt. Der Gasthof Dunkler bietet
sich mit seinem schönen, direkt am Ufer des Kamps gelegenen Gastgarten an,
bei Speis und Trank neue Kräfte zu tanken (9). Für den Rückweg zum
Ausgangspunkt gibt es eine Route, die am südlich des Kamps gelegenen Hang,
der Bründlleiten, entlang führt. Beim „Hängenden Stein“ hat man
einen herrlichen Tiefblick auf den aufgestauten Kamp (10). Von der Wehranlage führt ein
ca. 250 m langer Stollen durch den Berg zum Kraftwerk Rosenburg, wo man
wieder am Ausgangspunkt dieser Etappe, der Rauschermühle, angelangt ist. |
Zur
Vergrößerung bitte Foto anklicken! Gesamtsteigung
656 m Gesamtgefälle
656 m (1)
Rauschermühle (2) Reste der
Tiergartenmauer (3) Fast
undurchdringliches Gestrüpp (5) Ödes
Schloss (8)
Verfallendes Gebäude in Steienegg (9) Kamp in
Steinegg (10) Tiefblick
von „Hängenden Stein“ |
6. Etappe
17.7.2014 Wegscheid am Kamp – Krumau
am Kamp und zurück (13,4 km) Die 6. Etappe der Wanderung entlang des Kamps führt von Wegscheid
nach Krumau und über Idolsberg zurück nach Wegscheid. Gleich beim Ortsende von Wegscheid führt der Kamptal-Seenweg am
Kraftwerk Thurnberg – Wegscheid vorbei (1), wohin das Wasser aus dem Thurnberger
Stausee durch einen 750 Meter langen Stollen geleitet wird. Im diesem Kraftwerk erzeugen 2 Kaplan-Turbinen je 1,35 MW Strom. Zwischen dem Kraftwerk und dem Stausee ist der Kamp ein nur mehr
wenig Wasser führender Bach (2), denn ein Großteil fließt durch den Stollen
und das Kraftwerk. Nach einem kurzen Anstieg führt der Weg am nördlichen Ufer des
Thurnberger Stausees (3) entlang durch die Schattauer Siedlung und nach
dieser weiter durch dichten Wald. Am See selbst gibt es nur geringen Fremdenverkehr, was die
Fischer in ihren Booten (4) zu schätzen wissen. Nach einigen Kilometern kann man schon die ersten Häuser von
Krumau am Kamp sehen, die von der Burg Krumau (5) überragt werden. Die Burg Krumau wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Im 13. Jahrhundert zog sich Margarete von Österreich nach ihrer Scheidung von König Ottokar II. von Böhmen ab etwa 1261 bis zu ihrem Tod auf Burg Krumau zurück. Seit 1976 ist die Burg in Privatbesitz und wird nach einer umfassenden Renovierung als Wohnsitz genutzt. Zwischen dem Hauptplatz von Krumau und dem Ufer des Kamps steht
die zwischen 1782 und 1789 errichtete Pfarrkirche mit ihrem zwar nicht sehr
hohen, aber dennoch beeindruckenden Ostturm (6). Am Hauptplatz befindet sich unter anderem auch ein Denkmal zur Erinnerung
an das 60. Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph I im Jahre 1908
(7), das noch vom Doppeladler überragt wird. Von der Brücke, die in Krumau über den Kamp führt, hat man
nochmals einen schönen Blick auf die Südseite der Burg (8). Nun verlasse ich den Kamptal-Seenweg, um auf dem Babenbergerweg
658 über Idolsberg (9) zurück zum Ausgangspunkt dieser Etappe zu gelangen. Nach Idolsberg führt der Babenbergerweg auf eine Anhöhe oberhalb
von Thurnberg, von wo man einen schönen Ausblick auf den Stausee und das
umliegende Gebiet genießen kann (10 + 11). Ab hier führt der Weg wieder bergab ans Ufer des Kamps bei
Wegscheid, wo diese Etappe ihr Ende findet. |
Zur
Vergrößerung bitte Foto anklicken! Gesamtsteigung 609 m Gesamtgefälle 609 m (1) Kraftwerk Thurnberg-Wegscheid (2) Kamp zwischen
Staudamm und Kraftwerk (3)
Thurnberger Stausee (4) Fischer am
Thurnberger Stausee (5) Krumau am
Kamp mit Burg (6)
Pfarrkirche Krumau (7) Denkmal in
Krumau (8) Burg
Krumau und Kamp (11) Aussicht
nach Thurnberg |
7. Etappe
14.8.2014 Ottenstein - Krumau am Kamp
(19,3 km) Die 7. Etappe gingen wir in umgekehrter Richtung, das heißt
flussabwärts, von Peygarten-Ottenstein nach Krumau am Kamp. Gleich zu Beginn der Wanderung gelangten wir an Ufer des
Ottensteiner Stausees und sahen am gegenüberliegenden Ufer die Ruine
Lichtenfels (1), die i. J. 1150 errichtet wurde. Ursprünglich auf einem bewaldeten Felskopf eines Berghangs hoch
über dem Kamp erbaut, liegt sie jetzt knapp über dem Ufer des Ottensteiner
Stausees. Kurz danach führte uns der Weg direkt zur Staumauer, über die man
auf einer eigens errichteten Brücke überqueren kann (2). Von der 69 Meter hohen Gewölbestaumauer hat man einen beeindruckenden
Blick auf das darunterliegende Kraft- bzw. Umspannwerk (3). Bei Vollstau beinhaltet der Stausee 73 Millionen m³ Wasser und
hat eine Wasseroberfläche von 4,3 km². Vom gegenüberliegenden Ufer hat man einen schönen Blick auf die
Staumauer und den See (4). Nach der Staumauer führt uns der Weg hinunter zur Brücke, von der
wir einen Blick zum Schloss Ottenstein werfen können (5). (5) Schloss Ottenstein (6) Am Ufer des
Dobrastausees Bis hierher zurück reicht bei Vollstau der Dobrastausee, an
dessen Ufer unser Weg zunächst entlang führt (6). Nach einer starken Rechtsbiegung des Dobrastausees steigt der Weg
sanft an und bringt uns auf die Anhöhe zum Schloss Waldreichs (7), in dem ein
Greifvogelzentrum untergebracht ist. Als wir vorbeigingen, fand gerade eine Falkner-Flugvorführung
statt. Am Weg, der von Schloss Waldreichs zum Mühlhörndl
hinunterführt, befinden sich 6 uralte Traubeneichen, die alle zum
Naturdenkmal erklärt wurden und über einen imposanten Stammdurchmesser
verfügen (8). Der weitere Weg führte uns entlang des Schloteinbachs wieder auf
die Anhöhe nach Reichhalms, von wo wir einen Abstecher zum Campingplatz am
Dobrastausee machten. Von hier hat man einen schönen Blick zur Ruine Dobra (9), die wir nach einer Mittagsrast auch besuchten. Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Burg wurde teilweise
saniert und dient heute diversen Veranstaltungen als stimmungsvoller
Hintergrund (10 + 11). Danach passieren wir das Schloss Wetzlas
(12), das heute als Feriendomizil für Kinder- und Jugendgruppen verwendet
wird. Danach gehen wir durch das Tal des Schmerbachs wieder hinunter
zum Kamp, an dessen Ufer wir unterhalb der Ruine Schwarzenöd
treffen. Hier stellt sich uns ein Felsenvorsprung in den Weg, der aber mit
einer Leiter und Halteseilen versichert wurde (13 + 14). Kurz danach erreichen wir das Kraftwerk in Krumau (15), in das
das Wasser des Dobrastausees durch einen 3 km langen Stollen geleitet wird. Nun folgt nur noch ein kurzer Anstieg zur Burg Krumau (16), ehe
uns der Weg steil bergab zum Hauptplatz von Krumau, dem Ziel der 7. Etappe,
bringt. |
Zur
Vergrößerung bitte Foto anklicken! Gesamtsteigung 453 m Gesamtgefälle 608 m (1) Ruine
Lichtenfels (2) Staumauer (3) Kraft- und Umspannwerk (4) Staumauer
und Stausee (7) Schloss
Waldreichs (8) Stamm
einer Traubeneiche (9) Am Ufer
des Dobrastausees (12) Schloss Wetzlas (14)
Felsenvorsprung am Kamp (15) Kraftwerk
Krumau (16) Burg
Krumau |
10. Etappe
2.10.2014 Rappottenstein – Arbesbach
(20,1 km) Die 10. Etappe bringt uns wieder ein Stück näher zur Quelle des
Kamps. In Rappottenstein beginnt unsere Wanderung und wir gehen zunächst
hinunter ans Ufer des Großen Kamps, wo wir über einen Steg (1) auf die andere
Seite des Flusses kommen und flussaufwärts weitergehen. Vorbei an der Bruckmühle führt unser Weg entlang des Ufers durch
das „Paradies“ (2) weiter zur Heumühle (3). Jetzt verlassen wir das Tal des Kamps für eine Weile, durchqueren
zunächst einen Wald, dann den Weiler Feuranz, um schließlich bei der
Hausmühle wieder den Kamp zu überqueren. Nach einem kurzen Anstieg passieren wir Arnreith und sehen schon
am Bergkamm den 775 m hoch gelegenen Ort Pretrobruck (4), wo wir im Gasthof
Seidl Mittagsrast machen. Nach der Rast geht es wieder hinunter zum Großen Kamp, wo wir zum
landschaftlichen Höhepunkt der heutigen Etappe, dem „Höllfall“ kommen. Ein leicht ansteigender, breiter Waldweg bringt uns immer näher
ans Ufer des Großen Kamps (5), gewährt aber nur wenig direkte Einsicht auf
den Höllfall. Deshalb verlassen ich immer wieder den Hauptweg und steige auf
schmalen Steigen zum Ufer ab. Von hier aus genieße ich dieses Naturschauspiel sowohl visuell, als
auch akustisch und mache auch zahlreiche Fotos (6, 7, 8 + 9) (7, 8 + 9) Der
Große Kamp im Höllfall Oberhalb des Höllfalls zeigt sich der Große Kamp wieder von
seiner ruhigen Seite. Gemächlich schlängelt er sich in zahlreichen Mäandern
durch den dichten Wald und begeistert das Auge des Betrachters immer wieder
durch seine bernsteinartige Farbe (10). Schon sehr schmal ist der Große Kamp, als wir an seinem
gewundenen Ufer weiter flussaufwärts gehen (11) und zur ehemaligen
„Hammermühle“ kommen (12). Bis ins Jahr 1982 betrieb hier Ludwig Haslinger eine
Hammerschmiede, die nach ihrer Revitalisierung durch die Gemeinde Arbesbach
auch heute noch voll funktionsfähig ist und im Sommer zu besichtigen ist. Danach schlängelt sich der jetzt zum Bach gewordene Große Kamp
weiter durch die Wiesen (13), fließt vorbei an der Hofmühle, und nähert sich
immer weiter seiner Quelle. Wir aber verlassen das Tal des Kamps und steigen auf die Anhöhe
nach Arbesbach, bekannt für den weithin sichtbaren Turm der Ruine Arbesbach,
der „Stockzahn des Waldviertels“ genannt wird (14). Die Burg wurde schon Ende des 12. Jahrhunderts von den
Kuenringern zur Verteidigung ihres Stammgebiets erbaut. Der Ort selbst entwickelte sich im Schutz der Burg am Beginn des
13. Jahrhunderts rasch und wurde schon am Ende des 14. Jahrhunderts zum Markt
erhoben. Der Hauptplatz von Arbesbach wird von 2 Gebäuden dominiert: von der
im Jahre 1756 errichteten barocken Pfarrkirche (15) und von dem schon im Jahr
1593 von Erasmus II. von Starhemberg erbauten Herrenhaus, heute Sitz einer
Forstgutsverwaltung. |
Zur
Vergrößerung bitte Foto anklicken! Gesamtsteigung 510 m Gesamtgefälle 322 m (1) Großer
Kamp bei Rappottenstein (2) Der Kamp
im „Paradies“ (3) Die
Heumühle (5) Am Ende
des Höllfalls (6) Am Beginn
des Höllfalls (10) Der Große
Kamp oberhalb des Höllfalls (11)
Gewundenes Flussbett oberhalb des Höllfalls (13) Nur noch
ein kleiner Bach ist hier der Große Kamp (14) Arbesbach (15)
Pfarrkirche in Arbesbach |
Kontakt: herbertwerner@aon.at |