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Fotoalbum von
HERBERT WERNER |
22.9.2015 – 27.9.2015 Rundreise KALABRIEN 1. Tag: Anreise nach Roccella
Jonica 2. Tag: Scilla, Sant Elia, Reggio Calabria 3. Tag: Locri, Gerace 4. Tag: Serra San Bruno, Stilo 5. Tag: Tropea, Pizzo Calabro 6. Tag: Heimreise |
22.9.2015: Anreise nach Roccella
Jonica Am Abend des Anreisetages
erreichten wir unser Hotel „Club Kennedy“ in Roccella
Jonica am Ionischen Meer. |
23.9.2015: Sant Elia, Scilla, Reggio Calabria Unser erster Zwischenstopp
erfolgte am Monte Sant’Elia, 582 Meter hoch über
der Stadt Palmi. Von hier oben hat man einen
schönen Blick auf das Thyrrenische Meer mit dem Golf von Gioia.
In der Bildmitte ist das
Hafenbecken von Gioia Tauro
zu erkennen, den größten Containerhafen Italiens. Lässt man den Blick nach Süden
schweifen, sieht man die Insel Sizilien und die Strasse von Messina. Gut
erkennbar ist auch der 224 Meter hohe Strommast von Torre Faro,
der seit 1993 nicht mehr seinem ursprünglichen Zweck, sondern als
meteorologische Messstation und als Antennenmast dient. Unsere nächste Station war das
Fischerdorf Scilla mit dem Castello Ruffo auf dem markanten, ins Meer hinausragenden
Burgfelsen. Unmittelbar unterhalb der
Festung befindet sich die „Chiesa dell’Immacolata“
mit dem riesigen Apsismosaik, welches Maria, die über einer Ortsansicht von Scilla schwebt, darstellt. Der schöne Strand von Scilla. Der Ort setzt auf sanften Tourismus und vermeidet
den Bau von großen Hotelanlagen. In der nördlichen Bucht des
Ortes Scilla liegt der von Fischern besiedelte
Ortsteil Chianalea, in dem sich ein Haus eng an das
nächste drängt. Die Wege von der Festung
hinunter nach Chianalea sind eng und steil. Der Name „Scilla“
geht auf ein sechsköpfiges Ungeheuer namens „Skylla“
zurück, das in den Überlieferungen von Homer zu Zeiten des Odysseus zusammen
mit der Harybdis die Strasse von Messina
beherrschte. Die Strasse von Messina war zu
den damaligen Zeiten wegen der starken und unregelmäßigen Strömungen schwer
zu befahren und es kam immer wieder zu Schiffbrüchen. Zuletzt besuchten wir am 1.
Tag unserer Rundreise die ehemalige Hauptstadt Kalabriens, Reggio di Calabria. Am Corso
Garibaldi schlendern auch an Werktagen zahlreiche Menschen durch die Fußgängerzone. Auch das gibt es in Reggio di Calabria: ein
Gässchen, das vom Meer den Berg hinauf führt, kann mittels dieser Rolltreppe
bequem „befahren“ werden. Auf der Uferpromenade, die im
Jahr 2000 neu gestaltet wurde, befinden sich sowohl riesige Gummibäume, als
auch … … einige bunte Skulpturen der
italienischen Bildhauerin Rabarama. Gegenüber des
Museo Archeologico Nazionale befindet sich das Denkmal des Giuseppe de Nava, eines italienischen Politikers, der sich nach dem
verheerenden Erdbeben von 1908 sehr um das Wohl und die Wiedererrichtung der
Stadt Reggio di Calabria bemüht
hat. Berühmt ist das Museo Archeologico Nazionale besonders für die 2 Meter großen „Bronzekrieger
von Riace“, zwei griechische Meisterwerke aus dem
5. Jahrhundert v. Chr., die erst im Jahre 1972 von einem Hobbytaucher 300
Meter vor der Küste von Riace in Ionischen Meer gefunden
wurden. Beeindruckend sind nicht nur die
perfekte Ausarbeitung des Kopfes mit seiner Haarpracht, sondern auch alle
anderen Details der beiden Figuren. |
24.9.2015: Locri,
Gerace Am 2. Tag unserer Rundreise
besuchten wir zunächst die Ausgrabungen von Locri,
wo man im Zuge der Errichtung einer Eisenbahntrasse auf die Reste von „Lokroi Epizephyrioi“ stieß. Lokroi Epizephyrioi
war eine Siedlung, die 680 v. Chr. von griechischen Kolonisten gegründet
wurde und bis ins 9. Jahrhundert von bis zu 30.000 Menschen bewohnt war. Im Museum der
Ausgrabungsstätte befinden sich zahlreiche Objekte, darunter auch diese Lyra,
die als Resonanzkörper den Rückenpanzer einer Schildkröte verwendet. Dieses kleine Vehikel brachte
uns in das Städtchen Gerace, das in 500 Metern Höhe über Locri
liegt und das nur über eine schmale, steile und daher für Busse nicht
befahrbaren Strasse erreichbar ist. Aufgrund der häufig
vorkommenden Stürme sind die Dächer von Gerace mit zahlreichen schweren
Steinen beschwert. Am höchsten Punkt des Ortes
liegt eine normannische Festung aus dem 10. Jahrhundert. Glockenturm der Kathedrale von
Gerace, die im 11. Jahrhundert über einer kleinen älteren
griechisch-byzantinischen Höhlenkirche errichtet wurde. Torbogen neben der Kathedrale. In der Krypta der Kathedrale
befindet sich dieser Marienaltar. Seitenaltar in der 73 Meter
langen und 26 Meter breiten Kathedrale, die die größte Kirche Kalabriens ist. Nochmals der Glockenturm,
diesmal vom kleinen Innenhof der Kathedrale aus betrachtet. In Gerace gibt es noch viele
andere, gut erhaltene Denkmäler, wie z.B. diese Kapelle aus dem 9.
Jahrhundert, die „Chiesa San Giovanello“, bzw. die … … im 13. Jahrhundert
errichtete Kirche „Chiesa San Francesco d’Assisi“,
die wir durch dieses fein gearbeitete Portal betreten. Im Inneren der einschiffigen
Kirche befindet sich diese Marmoraltar mit seinen … … zahlreichen Intarsien, die detaillierte
Ortsansichten und … … Tierfiguren, wie diesen Sperber,
das Wappentier Geraces, darstellen. Hinter dem Altar befindet sich
der Marmorsarkophag des 1372 verstorbenen Fürsten Nicola Ruffo. Zum Abschluss des 2. Tages
besuchten wir noch Mammola, einen kleinen Ort am Fuße des Aspromontegebirges.
(Aspromonte = Weiße Berge) Bei unserem Rundgang durch Mammola
kamen wir auch am Palazzo del Pozzo vorbei. In der „Chiesa dell’ Annunziata“ befinden sich die Darstellungen der
Zwillingsbrüder … … Cosmas
und Damian, zwei syrische Ärzte aus dem 3. Jahrhundert, die der Legende nach Kranke
unentgeltlich behandelten und auf diese Weise zum Christentum bekehrten. Manche Einwohner von Mammola
legen noch heute Nachbildungen von Körperteilen, die geheilt werden sollen,
den beiden Heiligen zu Füßen. |
25.9.2015: Serra San Bruno, Stilo Am 3. Tag besuchten wir
zunächst das Kartäuserkloster Santo Stefano del Bosco,
das bereits im Jahre 1091 gegründet wurde. Der Quellteich nahe der Kartause
und im Hintergrund die Kirche Santa Maria del Bosco. Neben der Kirche befindet sich
die Sterbegrotte des hl. Bruno. Das Gebiet ist sehr waldreich
und trotz der südlichen Lage sehr grün. In einem Landgasthof machten
wir anschließend Mittagsrast. Danach fuhren wir nach Stilo, die vor allem für eine gut erhaltene und elegante
byzantinische Kirche aus dem 10. Jahrhundert bekannt ist. Ein kleiner Spaziergang führte
uns zur „Cattolica di Stilo“,
einer kleinen Kreuzkuppelkirche mit quadratischen Grundriss und einer … … wunderschönen
Dachkonstruktion. Im Inneren befinden sich zahlreiche
Fresken, die zum Teil auf das 15. Jahrhundert zurückgehen. |
26.9.2015: Tropea, Pizzo Calabro Der letzte Besichtigungstag
unserer Reise führte uns zunächst zum Capo Vaticano am thyrrenischen Meer. Danach ging es weiter nach Tropea,
einen der bekanntesten und schönsten Urlaubsorte von Kalabrien. Auf einem kleinen Felsen unter
der Stadt liegt die Wallfahrtskirche Santa Maria dell’Isola. In der Kathedrale von Tropea
befindet sich oberhalb des Altars dieses Marienbild. Noch Ende September waren in
den Gassen von Tropea zahlreiche Touristen. Man konnte sich vorstellen, wie
es hier in der Hochsaison aussieht. Diese kleine, aus Holz
geschnitzte Figurengruppe zeigt, wie sich die beiden Kartenspieler links und
rechts gegen den eleganten Mitspieler in der Mitte zum Sieg verhelfen. Zuletzt besuchten wir noch den
Ort Pizzo, der auf einem steilen Klippengebirge ca. 50 Meter über dem Meer
liegt und in dem die Eisspezialität „Tartufo“
erfunden wurde. 200 Stufen führen hinunter zur
„Chiesa di Piedigrotta“, die der Legende nach im 17.
Jahrhundert von Fischern an jener Stelle erbaut wurde, an der nach einem
Sturm eine Marienstatue angespült wurde. In der Grotte errichteten
zwischen 1900 und 1979 Alfonso und Emilio Barone zahlreiche
Tuffsteinskulpturen mit biblischen Motiven. An den von der Sonne erwärmten
Felsen gönnt sich dieser optimal getarnte Gecko noch ein spätes Sonnenbad. Einige Mitreisende
erleichterten sich den Aufstieg in den Ort mittels dieses Dreiradtaxis, das
sich mit der Fracht sichtlich schwer tat. In Pizzo befindet sich das
Castello Aragonese, das im 15. Jahrhundert errichtet wurde und in dem am
13.10.1815 der Schwager Napoleons, Joachim Murat
(König von Neapel) hingerichtet wurde. Damit endete auch die
französische Herrschaft über Süditalien. Die schmalen und steilen
Gassen von Pizzo führen hinunter zum Hafen des Ortes. Vom Belvedere an der Piazza della Repubblica bot sich uns diese
Abschiedsstimmung, mit der wir unsere Rundreise durch Kalabrien beendeten. |
Kontakt: herbertwerner@aon.at |