Willkommen im
Fotoalbum von
HERBERT WERNER |
26.8.2015 – 28.8.2015 und 3.9.2015 Weitwanderweg Nibelungengau von Emmersdorf
bis Sarmingstein
Zwischen dem Donausteig, der bis
Sarmingstein führt und dem Welterbesteig, der bei Emmersdorf auf das südliche
Ufer der Donau wechselt, führt am nördlichen Ufer der Donau der
„Weitwanderweg Nibelungengau“ entlang. Der Weg ist mit diesem Zeichen
markiert und führt auf vielen Teilen parallel zum österreichischen Jakobsweg. |
1. Etappe
26.8.2015 Emmersdorf - Artstetten (20,7 km) Die 1. Etappe meiner Wanderung
durch den Nibelungengau führt von Emmersdorf nach Artstetten. Die Etappe ist insgesamt 20,7 km
lang, davon 624 Höhenmeter bergauf. Hoch über dem Markt Emmersdorf
liegt im Ortsteil Hofamt die Pfarrkirche zum hl. Nikolaus, eine spätgotische
Pfeilerbasilika aus dem 14. Jahrhundert. Das Altarblatt zeigt die „Anbetung
der heiligen drei Könige“ und im Aufsatzbild den Hl. Nikolaus. Vom Platz vor der Kirche hat
man einen schönen Blick auf Emmersdorf, auf das Viadukt der mittlerweile nur
noch für Ausflugsfahrten am Wochenende genutzten Wachaubahn und auf das Stift
Melk. Beim Schloss Luberegg ist am Ufer der Donau dieser Turm zu sehen, der
in lange vergangener Zeit zur Beleuchtung der Donau beim Schwemmen von Holz
gedient hat. Dann führt mich der Weg zum
Kraftwerk Melk, das in den Jahren 1979 bis 1982 errichtet wurde und seit
damals jährlich ca. 1.200 Gigawattstunden Strom erzeugt. Neben dem Stausee wurde eine
Fischwanderhilfe angelegt, über die die Fische stromaufwärts ziehen können. Bei der Ruine Weitenegg liegt dieser im Zuge des Kraftwerksbaus
angelegte See, der ein beliebtes Freizeitzentrum ist. Nun führt der Weitwanderweg
ins Waldviertel, wo die in 356 m Seehöhe befindliche Pfarrkirche den darunter
liegenden Ort Leiben überragt. Vorher geht es aber noch einmal
ins Tal des Weitenbaches, vorbei am Schloss Leiben, dessen Geschichte bis ins
12. Jahrhundert zurückreicht. Nach einer ausgiebigen
Mittagsrast führt wer Weg zunächst wieder hinauf zu der im 15. Jahrhundert
errichteten St. Corona – Kirche von Leiben. Das Hochaltarbild zeigt das
Martyrium der Hl. Corona und stammt aus dem 17. Jahrhundert. Schließlich erreiche ich das
Ziel der 1. Etappe, Artstetten. Artstetten ist bekannt für sein
Schloss, das im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt und später von
einer Burg zu einem Schloss umgebaut wurde. 1889 kam es in den Besitz von
Franz Ferdinand von Österreich-Este, dem
österreichischen Thronfolger, der es bis zu seiner Ermordung (1914 in
Sarajevo) bewohnte und modernisierte. Im Schloss befindet sich ein
Museum zum Gedenken an den Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gattin Sophie. Im Hof steht dieser
originalgetreue Nachbau jenes Gräf
& Stift – Wagens in dem das Thronfolgerpaar ermordet wurde. Neben einem elektrisch
angetriebenen Aufzug wurde von Franz Ferdinand auch dieses Badezimmer mit
fließenden Kalt- und Warmwasser im Schloss eingebaut. Ob ihm der auf dem
Gemälde abgebildete Bahadur Schah II, der letzte indische
Großmogul, schon damals beim Baden zusah ist nicht überliefert, darf aber
bezweifelt werden. Am Hauptplatz von Artstetten
steht der Pranger, dahinter eines der ältesten Gebäude des Ortes, das
kürzlich renovierte „Böhmhaus“, mit der sich im Giebel des Gebäudes
befindlichen "Dreifaltigkeitssäule" aus dem 17. Jahrhundert. |
2. Etappe
27.8.2015 Artstetten - Marbach (17 km) Die 2. Etappe verläuft von
Artstetten nach Marbach a. d. Donau Die Etappe ist insgesamt 17 km
lang, davon 480 Höhenmeter bergauf. Am Morgen der 2. Etappe gab es
wolkenlosen Himmel und herrlichen Fernblick – hier bis zum Ötscher und den
anderen Bergen im Alpenvorland. Von Artstetten ging es
zunächst durch Unterthalheim, wo ich an diesem verlassenen Gebäude mit einem
noch intakten Taubenschlag vorbeikomme. Wenig später nähere ich mich
von nordöstlicher Richtung dem Wallfahrtsort Maria Taferl. Vom Platz vor der Basilika hat
man einen herrlichen Blick ins Donautal. Die barocke Basilika von Maria
Taferl wurde Ende des 17. / Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet. Der Hochaltar aus Stuckmarmor
birgt in einer zentralen Nische den Gnadenaltar. Gnadenaltar mit dem Gnadenbild
der geschnitzten Pietá. Die Orgel der
Wallfahrtsbasilika verfügt heute über 47 Register und 2915 Pfeifen. Von Maria Taferl geht es
zunächst steil bergab ins Marbachtal und danach
wieder hinauf … … nach Untererla, von wo man
diesen schönen Blick zurück hat. Nachdem bei Hilmanger der
höchste Punkt dieser Etappe erreicht wird, geht es wieder bergab durch die
Steinbachklamm nach Marbach an der Donau. In Marbach steht dieses
Gebäude aus dem 16. Jhdt., das „Herrenhaus“, welches
auf der zur Donau liegenden Seite zwei Rundtürme besitzt. Als Herrenhaus wurde der
Mittelpunkt eines historischen landwirtschaftlichen Betriebes, einer Gutsherrschaft
bezeichnet. Durch die schmale Marktstraße
führt der Weg weiter zur … … Pfarrkirche von Marbach, die
dem hl. Hochaltar der Pfarrkirche von
Marbach. Am Ufer der Donau raste ich mich
aus und genieße den Blick auf das glitzernde Wasser. |
3. Etappe
28.8.2015 Marbach - Persenbeug (17,4 km) Einen Tag später führt der
Weitwanderweg Nibelungengau von Marbach nach Persenbeug. Diese Etappe ist 17,4 km lang,
davon 392 Höhenmeter bergauf. Um 6 Uhr 30 ging die Sonne auf
und vertrieb rasch den leichten Morgendunst. Nach dem Verlassen von Marbach
geht es wieder hinauf ins Waldviertel, zunächst in den auf halber Höhe
liegenden Ort Kracking. In Kracking steht dieses 1913
errichtete und vorbildlich erhaltene Bauernhaus, heute Teil eines
Biobauernhofes. Später führt der Weg beim 160
m hohen Steinbruch des „Hartsteinwerks Loja“
vorbei. Das abgebaute Material besticht durch seine außergewöhnliche Härte
und Zähigkeit sowie durch die hohe Druck- und Schlagfestigkeit. Dann nähert sich der Weg
wieder der Donau, die hier in einem großen Halbkreis zum Kraftwerk Ybbs –
Persenbeug führt. Dieser Donauabschnitt wurde früher
wegen seiner Gefährlichkeit für die Schifffahrt „Böse Beuge“ genannt – der Name Persenbeug
leitet sich davon ab. Wieder am Ufer der Donau geht
es zunächst an der Pfarrkirche von Gottsdorf vorbei, bis … … es im Schatten des hohen
Auwaldes entlang der Donau stromaufwärts weiter geht. Kurze Zeit später mündet am
gegenüberliegenden Ufer die Ybbs in die Donau und nur wenig später taucht … … die Altstadt von Ybbs auf,
dessen Häuser ganz nah ans Ufer gebaut wurden. Im Hintergrund ist dann auch
schon das Donaukraftwerk Ybbs – Persenbeug zu sehen – das seit dem Jahr 1959
in Betrieb steht. Ehe die Etappe im Ortszentrum
von Persenbeug endet, besuche ich noch die 1985 erbaute außergewöhnliche
Kirche von Persenbeug, dessen Altarbild ein Mosaik von Robert Herfert ist. |
4. Etappe
3.9.2015: Sarmingstein – Persenbeug (21 km) Die 4. Etappe des Weitwanderweges Nibelungengau führt eigentlich
noch durch den Strudengau, und zwar von Sarmingstein nach Persenbeug. Durch das zweimalige Auf und Ab sind auf 21 Kilometer Länge
insgesamt 763 Höhenmeter zu überwinden. Die Etappe beginnt in Sarmingstein, dort wo wir im Mai dieses
Jahres den Donausteig beendet haben. Steil geht es hinauf auf die Hänge des Predigstuhls, von wo man
gut erkennen kann, wie eng das Tal der Donau hier ist. Über 530 m hoch liegt der Ort Nöchling,
den ich von West nach Ost durchwandere. Über dem Eingang der dem hl. Jakobus geweihten Pfarrkirche steht
diese Inschrift. Der Chor der Pfarrkirche von Nöchling
stammt aus dem 15. Jahrhundert. Neben dem rechten Seitenaltar steht der dieser Taufstein aus dem
15. Jahrhundert. Kurz bevor der Weg nach Mitterndorf abzweigt hat man diesen
weiten Blick nach Norden ins Waldviertel. Marterl an der Abzweigung nach Mitterndorf. Im Tal der Ysper klapperte diese, von einem talentierten Bastler
farbenfroh gestaltete Mühle am Straßenrand. Wieder oben am Weinser Mühlberg öffnet sich der Blick auf das
Kraftwerk Ybbs-Persenbeug. Nach dem Passieren des Fahrenbachtales steht am Waldrand die
Hubertuskapelle. Dann führt der Weg noch am Friedenskreuz vorbei, von dem man … … schon das Ziel der Etappe, Persenbeug und die gegenüber
liegende Stadt Ybbs erblickt. An einer Straßenkreuzung steht dieser Gedenkstein, der an ein
grausames Kriegsverbrechen erinnert. Der Weg führt vorbei am
Eingang zum Schloss Persenbeug und an dem … … im 16. Jahrhundert erbauten „Kleinen Schiffsmeisterhaus“. Die schmale Strasse führt auch an diesem Wohnhaus vorbei, bei dem
vor allem der übereck gestellte, im Brüstungsfeld mit 1562 bezeichnete
Flacherker bemerkenswert ist. Die heute als „Marktkapelle“ bezeichnete ehemalige Pfarrkirche
ist ein spätgotischer Bau, der zum Teil auf das 16. Jahrhundert zurück geht. Vom gegenüberliegenden Donauufer präsentiert sich das Schloss Persenbeug
von seiner schönsten Seite, daneben … … sieht der Ort Persenbeug klein und bescheiden aus. |
Kontakt: herbertwerner@aon.at |